Samstag, 14. Juli 2012

NEW NOISE FESTIVAL 2012

Es ist schlichtweg hammerhart, was die Jungs vom New Noise Festival (allen voran Lucas und Alex) da in den letzten Jahren aus dem Boden gestampft haben. Doch dieses Jahr gab es die erste einschneidende Veränderung der Festivalgeschichte. Das Festival zog vom beschaulichen Durmersheim in die niemals schlafende und stetig pulsierende Welt-Metropole Karlsruhe um. Und zwar auf das mehr als geeignete Gelände hinterm Schloss Gottesaue. Es ist schon verwunderlich, daß die Stadt Karlsruhe das überhaupt genehmigt hat und obwohl das gesamte Festival friedlich und überaus ruhig ablief, bleibt abzuwarten, ob den Veranstaltern diese Örtlichkeiten nächstes Jahr wieder zur Verfügung stehen werden. Rund um das Gelände parkten Autos aus fast ganz Europa und natürlich aus jeder Ecke Deutschlands. Scheint schon nen echt guten Ruf zu haben, das New Noise Festival! Umso beschämender ist der Zustand, daß ich auf dem Gelande so gut wie niemanden kannte. Das liegt aber nicht daran, daß ich ein Mensch ohne Freunde bin, sondern eher an der Arroganz bzw. der Ignoranz der hiesigen "Szene". Fernab von jedem Unity-Gedanken kocht hier fast jeder sein eigenes Süppchen und will auch mit anderen Suppen relativ wenig zu haben. Mir gefiel auch nicht jede Band an diesem Tag und mit manchen Typen, die sich heutzutage als "Hardcore-Fan" bezeichnen, kann ich ebenso herzlich wenig anfangen, aber dennoch geh ich zu so einem Event natürlich hin weil Hardcore weitaus mehr bedeutet, als grimmige Gesichermachen und möglichst viele Tattoos zu haben. Hardcore heisst, Toleranz, Zusammenhalt Unaffektiertheit !! Aber das ist wohl nur meine Meinung. Nichtsdestotrotz war das Festival super besucht, ich schätze mal sicher 1000 Leute chillten, pogten oder lungerten auf dem Gelände herum. Im Gegensatz zu Durmersheim, wo das Festival noch kostenlos war, mussten die Macher auf Grund der Location und der Vergrößerung (2 Zelt-Bühnen!) auch Eintritt verlangen, doch 23 Euro für sage und schreibe 26 Bands ist wohl mehr als fair. Wenigstens ein Kumpel von mir (Grüsse an DJ Thunderstruck, offenbar ein treuer Leser dieses Blogs)war dabei und wir hörten relaxed auf einer Wiese liegend, den jeweiligen Bands zu. Wenn uns was gefiel, gingen wir ins Zelt und checkten die Band ab. Diesem Zustand ist es auch geschuldet, daß ich an diesem Tag nur drei Bands wirklich richtig gesehen habe. Der Rest, der nicht zwingend schlecht war, ging aber einfach etwas an uns vorbei. Aber die drei Bands, die wir letzten Endes sahen, hatten es dafür auch richtig in sich. Zunächst mal mein neuer Stern am Musikhimmel.

BRUTALITY WILL PREVAIL

Was für eine abartig geile Band.Fünf zugehackte Waliser und einer davon sah sogar aus, als hätte ihn die Band St.Vittus grade ausgespuckt! (will heissen, der hatte so das typische Doom-Hippie-Outfit) Die beste Beschreibung ist wohl ne Mischung aus Cro-Mags und Crowbar !! Fetter Powerhardcore mit einer Röhre a la John Joseph gepaart mit absolut düsteren und doomigen Passagen. Die Meute ging grandios drauf ab und brachte den Zeltboden richtig zum stauben. Ich war hin und weg! Das nächste Highlight waren NO TURNING BACK aus Holland. Über die braucht man net viel labern, die sind ja mittlerweile schon ne feste Größe und eine perfekt eingespielte Combo. Auch hier (im anderen Zelt) war die Stimmung bei NTB klasse und es wurde ausgiebigst gemosht. Hauptact des Tages und anscheinend von allen sehnsüchtig erwartet waren die Bostoner DEFEATER. Von denen hatte ich bisher wenig gehört, doch was da auf mich zurollte war schon de Luxe! Den Stil würd ich eher als sehr hart gespielten Indie-Rock bezeichnen, hat sicher auch auch viele atmosphärische Elemmente, kommt also dem Emo-Hardcore ziemlich nahe, aber dafür hauen die Jungs einen Singalong-Part am anderen raus und das ganze zum Bersten gefüllte Zelt schrie die Passagen aus vollem Hals mit, währenddessen sich um den Sänger regelrechte Menschentrauben bildeten, die sich allesamt zum Ziel gemacht hatten, wenigstens einmal am Micro des Sängers zu lecken. Die Musik kann man sich echt gut reinziehen, auch wenn es nicht 100% mein Ding war. Ich machte dann auch während des Gigs ne Düse weil ich schon seit morgens unterwegs war. Auch wenn ich das Festival sicher nicht so intensiv und ausgiebig erfahren habe, wie dies der Rest der Leute tat, kann ich nur Gutes darüber sagen und ich hoffe, daß sich diese geile Sache in Karlsruhe etablieren wird. Hier nochmal ein fettes Danke an Lucas für die "günstigen" Karten und auch an Alex. Hut ab für eure Leistung !!! Hier noch ein Video von NO TURNING BACK Hier noch ein Video von BRUTALITY WILL PREVAIL (leider nicht vom New Noise)

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