Montag, 27. August 2012

PLATTENTIP: DEVIL IN ME - BROTHERS IN ARMS

Ich habe die Portugiesen DEVIL IN ME nun schon zwei Mal live erlebt und bei keinem der beiden Male haben sich mich aus der Reserve locken können, will heissen, ihre Auftritte waren mittelmässig und kamen auch beim rest der Meute eher weniger an. Dennoch hab ich mir kurz nach dem letzten Konzert ein Platte der Jungs geholt, ihren Output "BROTHERS IN ARMS". Die Namensgleichheit zum legendären Album der Dire Straits will ich den Südländern mal verzeihen. Ich muss aber definitiv etwas über die Platte schreiben. Ich hab die jetzt seit zwei Wochen in der Karre und höre sie HOCH UND RUNTER. Das Ding ist größtenteils pures Dope. Die Songs haben eine unbändige Power, fette Riot-Vocals und die Songs gehen direkt in die Ohrmuschel (wo sie auch gar nicht mehr raus wollen). Musikalisch ist das Ganze ne Mischung aus Hardcore, ner Prise Punkrock und ner dicken Portion Metal à la Killswitch Engage (jedenfalls erinnern mich manche Melodien an die End of Heartache Platte) Aber gerade diese stilistische Zusammenstellung wird DIM wahrscheinlich live zum Verhängnis, anders kann ich es mir nicht erklären, warum da bei den Shows nicht die Fetzen fliegen (zumindest bei den Konzerten, auf denen ich war). Aber vielleicht war es ja woanders ganz anders. Anyway, die Platte ist Sahne und sollte jeder HC-Fan im Schrank haben. Echt jetzt ...

Donnerstag, 23. August 2012

LOVE AND PEACE FESTIVAL (FEHMARN 1970)

Zunächst für alle Halbhirne: Nein, ich war natürlich nicht selbst bei diesem Konzert. Ich bin zwar alt, aber so alt auch wieder nicht. Ich bin als absoluter Musikfan auch stets an der Rock-Historie interssiert.Ich ziehe mir da alles rein, was ich in der Beziehung so vor die Flinte bekomme. Es wissen sicher einige, daß beispielsweise Jimi Hendrix' letztes Konzert an einem sehr ungeöhnlichen Ort stattgefunden hat: der Ostseeinsel Fehmarn. Leider verstarb er 2 Wochen später. Aber eben dieses letzte Konzert von Hendrix war Teil des LOVE AND PEACE Festivals, welches damals als deutsches Woodstock etabliert werden sollte, aber aus verschiedenen Gründen im totalen Chaos endete. Da ich nicht dabei war, kann ich hier nur auf den höchst unterhaltsamen Eintrag bei Wikipedia hinweisen, der über alle Massen lesenswert ist und mich sogar das ein oder andere Mal zum herzhaften Lachen bewegte.

Hier einige Auszüge:


Ein geeignetes Gelände wurde gefunden: Eine 50 ha große Wiese des Bauern Störtenbecker nahe dem Flügger Leuchtturm samt den 55 vorhandenen Toiletten des nahegelegenen Campingplatzes wurden angemietet. 100 weitere mobile Toiletten wurden besorgt; in der Schule in Puttgarden sollte ein 140-Betten-Hilfskrankenhaus installiert werden


Der Tag war stürmisch und es regnete ununterbrochen. Um die Mittagszeit strömten die Besucher massenhaft zu Fuß auf das Festivalgelände, wo sie die „Eingangskontrolle“ der alkoholisierten und mit Ketten und Messern bewaffneten Rocker über sich ergehen lassen mussten. Leute wurden getreten und verhöhnt, Autos mit Tritten beschädigt, von den Besuchern mitgebrachter Alkohol von den selbsternannten „Ordnern“ konfisziert.


Nachts kampierten die übriggebliebenen Rocker unter der Bühne an einem Lagerfeuer, das sie mit Bühnenbrettern befeuerten. Die Türen der Latrinen wurden in der Dunkelheit demontiert, um den Besuchern als Wind- und Regenschutz zu dienen.


Inzwischen war die Stimmung unter den 500 freiwilligen Helfern immer gereizter geworden: die Festivalleitung hatte die Auszahlung ihrer Entlohnung immer weiter hinausgezögert, bis gegen 19:45 Uhr die Veranstalter mitsamt der Tageskasse verschwunden waren. Zu den Klängen von Ton Steine Scherbens „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ ging das Veranstalterzentrum in Flammen auf. Der Polizei gelang es jedoch, die aufrührerische Stimmung in den Griff zu bekommen. Einige hundert Besucher übernachteten noch auf dem Platz, bevor das Festivalgelände am nächsten Vormittag komplett geräumt wurde.


Zehn psychedelisch bemalte Kleinbusse starteten von Kiel aus, um in ganz Mitteleuropa und in Skandinavien 100.000 Plakate aufzuhängen, Autoaufkleber zu verteilen und eine in sechsstelliger Auflage gedruckte Festivalzeitung zu verkaufen. Große Namen wie Ginger Baker, Canned Heat, Sly & the Family Stone, Ten Years After, Procol Harum, Keef Hartley, Rod Stewart und Jimi Hendrix sollten die Rockfans und Hippies aus ganz Europa nach Fehmarn locken.


oder hier mein absoluter Favorit (persische Studenten, ich lach mich scheckig):

Bereits am 3. September bevölkerten circa 4000 von weit angereiste Fans das Gelände und die Versorgungsstände öffneten ihren Betrieb. In der Nacht zum Freitag, dem 4. September, kamen Wind und Regen auf. 180 Rocker der Hells Angels kamen in dieser Nacht mit ihren Motorrädern aus Hamburg, erzwangen in Gremersdorf kostenlose Tankfüllungen und lieferten sich in Petersdorf mit Hippies und einigen als Ordner vorgesehenen persischen Studenten eine Schlägerei, bei der vier Perser durch Messerstiche verletzt wurden. Wohl durch den Aufbau eines Bedrohungsszenarios schafften es die Rocker, von der Festivalleitung als Ordner engagiert zu werden.


HIER GEHTS ZUM GANZEN WIKIPEDIA-TEXT

HIER GEHTS ZU EINEM INTERESSANTEN AUGENZEUGEN-BERICHT

Videos gibts auch noch dazu: Und hier noch eine total geile Doku über das Festival, ich kann nur raten:

ZIEHT SIE EUCH REIN !!

Samstag, 18. August 2012

10 (K)LOGISCHE TATSACHEN

Nachdem mein Blog über die männliche Niederkunft durchaus nette Reaktionen hervorgerufen hat, ließ mich dieses Thema irgendwie nicht mehr los. Was ist es, was die Männer an den gekachelten Tempeln so fasziniert? Warum ist es wohl so, daß man(n) nur noch dort seinen URINstinkten und Bedürfnissen DIE Freiheit zukommen lassen kann, die wohl in der täglichen Umgebung voller Zwänge, Vorgaben und Tabuisierungen nicht mehr möglich ist. Aber gerade weil sich ein Mann auf dem Klo, seinem letzten Refugium, keinerlei Regelen unterziehen muss, bzw. niemand im Stande sein will, etwaige Regeln dort zu kontrollieren, passieren dort Dinge, die mit Sicherheit jeder kennt, der sich zum starken Geschlecht zählt, aber bisher aus reiner Scham nicht aussprechen wollte. Diese Scham lege ich nun stellvertretend für die ganze Männerwelt ein für alle Mal ab und nenne sie, die 10 (k)logischen Tatsachen, die einen Mann unwiderruflich mit seinem keramischen Heiligtum verbinden.

1. Nur ein Mann ist in der Lage, es so lange zurück zuhalten, bis es eigentlich schon fast zu spät ist und die Schlange eigentlich schon raus guckt.Und eben nur einem Mann kann es deswegen passieren, daß er in seinem verzweifelten Sprint Richtung WC (bei dem aber komischerweise immer noch genügend Zeit bleibt, sich ordentlichen Lesestoff zu krallen) die Klotüre sperrangelweit offen lässt und somit seine gesamte Umwelt in eine gestankliche Mitleidenschaft zieht.Da können etwaige Mitbewohner oder Lebenspartner noch soviel Raumdeo versprühen, wenn die Giftgas-Wolke sich mal ausgebreitet hat, kennt sie weder Freud noch Feind !

2. Nur ein Mann ist in der Lage, sich auf seinem Klo dermaßen wohl und geborgen zu fühlen, um sich dorthin auch mal einen kleinen Snack einzupacken, sozusagen als direkten Nachschub. Was bei einer Frau eher Übelkeit und Abscheu hervorrufen würde, erzeugt bei einem Mann ein wonniges Gefühl, wenn man so auf der Brille sitzt und sich ne Mini-Salami einverleibt!

3. Nur ein Mann ist im Stande, aus der Einschätzung, wie weit man mit einer bestimmten Menge Klo-Papier noch kommen mag, einen Wettbewerb mit sich selbst zu machen. Mit jeder Wickelung, die die Rolle abnimmt, wachsen die Schweissperlen auf der Stirn, denn es handelt sich (natürlich) um die letzte Rolle im Haus. Und so verwendet man sogar einzelne Blätter um ans Ziel zu kommen. Überflüssig zu erwähnen, daß es da ab und an auch mal zu einem "Durchbruch" kommen kann. Doch es reicht dann doch meistens, und der Notfallplan B (er hat mit den Klamotten im Wäschekorb zu tun)kommt so gut wie nie zum Einsatz.

4. Nur ein Mann ist stolz auf das, was er da zur Welt gebracht hat. Und nur ein Mann kann die Kloschlüssel mit "Zwischendeck"(Flachspüler) erfunden haben, denn welchen Zweck, außer den der freudigen Begutachtung seiner Machenschaften, sollte dies sonst haben? Aber leider gibt es ja diese Schüsseln heute kaum noch. Über die Jahre hat sich das Modell durchgesetzt, bei dem die Bomben direkt in die ins Auffangbecken plumpsen (Tiefspüler). Aber eben nur ein Mann kann auch daraus noch etwas Positives ziehen, denn durch geschickte Portionierung seiner Abwürfe erzeugt er eine "Plopp" nach dem anderen als befände man sich in einer Tropfsteinhöhle!

5. Nur ein Mann ist in der Lage, sein großes Geschäft auch in der freien Natur zu verrichten. Ungeachtet jeder Peinlichkeit und über etwaige Schamgefühle nur lachend, schlägt man sich in die Büsche und übergiebt Mutter Natur den "Rest". Da man es ja (siehe Punkt 1 aber dieses Mal mit triftigem Grund) bis zuletzt zurück gedrückt hat, bekommt der Mann eine Art Tunnelblick, vor Augen nur ein Ziel: Rohr frei!. Mögliche vorbei laufende Fussgänger (die todsicher immer auftauchen) oder die Tatsache, überhaupt nichts zum Abwischen dabei zu haben, sind erstmal zweitrangig. Es zählt nur das Legen der Miene(n) und daß man sich bei deren Abwurf auch weit genug nach hinten lehnt, denn sonst ist mit "Friendly Fire" einer ganz besonderen Art zu rechnen! Nach Vollendung (und wie immer auch stolzer Begutachtung) wird einem dann aber erstmals bewusst, in welcher Situation man jetzt steckt und wie man sich wieder halbwegs sauber bekommt. Die Möglichkeit, ein zufällig vorbei laufendes Kanninchen oder wenigstens ne struppige Waldmaus zweckentfremden zu können ist dann doch eher gering. Also begnügt man sich mit dem, was auch schon unseren Vorfahren benutzten. Den Blättern des Waldes! Auch hier sind Durchbrüche nicht zu vermeiden, aber aufgrund der Erleichterung, sein Paket endlich abgeliefert zu haben, ist das dann auch nicht weiter schlimm. So was nennt man dann wohl K(l)ollateral-Schaden!

6. Nur ein Mann ist in der Lage, einen derat großen Haufen zu machen, daß dieser beim Spülen (leider nur im Flachspüler) einen kleines Toiletten-Riff bildet, an welchem das heranbrausende Spülwasser wie Meeres-Gischt weit nach oben spritzt. Was bei empfindlichen Menschen (= Frauen) Unbehagen auslösen würde, verursacht beim Mann ein durchaus erquickendes und im wahrsten Sinne spritziges Vergnügen, während er neckisch auf der Klobrille herum hüpft. Und nützlich ist es oben drein, denn man spart dadurch kostbares Papier (siehe Punkt 3)

7. Nur ein Mann ist dazu im Stande, die Klo-Bürste zu weit oben "auszudrehen", so daß Klopapierreste und andere Substanzen nicht am Schüssel-Rand landen, sondern schön über die Klobrille verteilt werden, was unter Umständen recht schöne Muster hervor bringt. Aber auch hier findet sich schnell eine Lösung, denn meistens liegt eine gebrauchte Socke im Bad herum, die sich zur Beseitigung dieses Zustandes ausgezeichnet eignet.

8. Aufgrund der Anatomie des Mannes ist nur er in der Lage, im Stehen zu pinkeln. Was wohl so gut wie alle Frauen nervt, ist für das Wohlsein der etwas einfacher gestrickten Psyche des Mannes essentiell. Denn Disziplinen wie die Entfernung bremsspurähnlicher Überreste der letzen Sitzung, die Verteilung und Vermischung diverser Reinigungsmittel oder die bloße Schaumerzeugung durch einen harten und kompromisslosen Strahl direkt ins Syphon-Herz machen einen Mann schlichtweg glücklich. Daß dabei Millionen lustiger, gelber Tröpfchen durchs ganze Badezimmer hüpfen, tut der Freude überhaupt keinen Abbruch, im Gegenteil: es veranlasst den Strahler zu kreisenden Hüftbewegungen um gemeinsam mit seinen hüpfenden Freunden eine Art Tanz aufzuführen. Dieses Schauspiel, mit seinem fast schon symbiotischen Charakter, wissen leider nur sehr wenige Frauen zu schätzen.

9. Nur einem Mann ist es vergönnt, sich seiner Leidenschaft auch in öffentlichen Toiletten zu erfreuen. Während Frauen solche Orte nur im Notfall aufsuchen, ist es für Männer ein Spass, speziell wenn einige Kabinen besetzt sind. Und dabei ist es egal, ob man seine Nachbarn kennt oder nicht. Je lauter oder skuriller ein Geräusch ist, welches ein Darm im Kampf gegen seinen Erzfeind Schliessmuskel erzeugt, desto mehr Staun-Laute oder Lacher erntet der Protagonist von seinen Mitstreitern. Und obwohl man diese meistens gar nicht kennt bzw. jemals zu Gesicht bekommt, wird man zumindest für einen kurzen Moment zu Brüdern im Geiste.

10. Last but not Least gibt es aber noch einen Punkt, den man eher als Nachteil der männlichen Klo-Kultur sehen muss. Falls es mal nicht auf Anhieb so rutscht und flutscht, wie es soll, ist natürlich der Druck auf die Schläuche unweigerlich zu erhöhen, ungeachtet dessen, wieviele Äderchen einem im Kopf platzen oder wie erschreckend weit die Augen schon aus ihren Höhlen treten. Das alles ist bisher noch normal und keinesfalls als Nachteil sondern eher als Sitz-Sport einzustufen. Der erhöhte Druck auf den Darmbereich hat aber auch noch einen in dieser Situation eher ungewollten Nebeneffekt, denn etwas von der "inneren Puste" bekommt auch das beste Stück des Mannes ab, welches bei den meisten Sitzungen eine eher untergeodnete Rolle spielt. Und so richtet sich der kleine Lümmel unaufhaltsam auf, moment .. nur fast unaufhaltsam, denn ein Hindernis steht im unausweichlich im Weg: die Unterkante der Klobrille, an der er mit ziemlicher Sicherheit hängen bleibt. Jetzt stellt sich die Frage, was tun? Lässt man ihn ein bischen ins Freie und riskiert aufgrund des immernoch immensen Körperdruckes einen Strahlemann durchs Badezimmer oder lässt man ihn unangenehmer Weise da unten stecken und geht auf Nummer sicher? Diese grundlegende Frage will ich hier offen stehen lassen, denn das ist letzten Endes jedem selbst überlassen.

So, das sind sie, die 10 Tatsachen, die sich aus langjähriger Erfahrung und schier endlosen Studien heraus kristallisiert haben. Was bleibt ist eine Frage: Passiert unseren Frauen der Großteil dieser Dinge tatsächlich nicht, oder sind sie einfach clever und schamhaft genug, um einfach nicht darüber zu reden?

Donnerstag, 16. August 2012

FEINSTES RUSSISCHES DOPE

















Es gibt nicht viele Suchtfaktoren in meinem Leben (wenn man mal von Fussball, Musik, Sneakern und Eiscreme absieht). Jedenfalls kann ich getrost von mir behaupten, daß ich den üblichen gesundheitsschädlichen Lastern wie Alk, Zigaretten oder anderen Drogen jedweder Form in meinem bisherigen Leben mühelos widerstehen konnte. Und daran wird sich angesichts der fortgeschrittenen Anzahl meiner abgeschlossenen Lebensjahre auch nichts gravierndes mehr ändern. Doch einem wirklichen Rausch bin ich bereits seit Jahren verfallen. Die Rede ist von TETRIS, dem wahrscheinlich bekanntesten Computerspiel nach(/zusammen mit) Pac Man! Ich verabreiche mir diese russische Droge immer auf die selbe Art und Weise: mit einem klassischen und uralten Gameboy! Zwischenzeitlich war mein "Spritzbesteck" auch mal defekt, aber dank der Ebucht konnte ich mir schon zweimal einen "Neuen" sichern. Meinen jetztigen hatte ich für ein paar Monate mal meinem kleinen Bruder geliehen und das Mörderteil war schon fast vergessen und die Sucht schien besiegt. Doch mein Bruderherz fand ihn wieder, hatte keine Verwendung mehr dafür und gab ihn mir mit einem fiesen Grinsen zurück, einem Grinsen, wie es ein Dealer zieht, der einem fast schon cleanen Stammkunden einen Gratis-Schuss raus macht, um ihn wieder auf den "richtigen" Weg zu führen. Na ja, jetzt hab ich das Ding wieder an der Backe und somit stand der Rückfälligkeit nichts mehr im Wege. Dieser für heutige Zeiten technisch limitierte und rotzbeige Teufelskasten liegt bei mir nun an einem Ort, der das letzte Refugium eines Mannes darstellt, ein Ort, an dem man(n) sich dermaßen entspannt, daß man sogar den Schliessmuskel mal an der langen Leine lassen kann. Genau, auf dem Klo. Und so freue ich mich jedes Mal, wenn der Lehm drückt, mir dabei wieder eine Dosis Tetris zu holen (als wäre der eigentliche Anlass nicht Freudengrund genug) Und dann sitz ich so da und zocke Punkt für Punkt, Zeile für Zeile, Tetris für Tetris während sich meine körperlicher Output sozusagen paralell und scheinbar völlig von alleine erledigt. Leider bringt es diese Sitzposition aber auch mit sich, daß mir jedes Mal, wenn ich über 100.000 Punkte erreiche (so gut wie immer), BEIDE Beine einschlafen, weil ich mir mit den Ellenbogen BEIDE Hauptschlagadern abdrücke. Aber das ist ein Umstand, den ich als Süchtiger gern in Kauf nehme. Meine Besessenheit von diesem Spiel geht aber noch viel weiter. Denn ob ihr es glaubt oder nicht, ich spiele dieses Spiel schon im Kopf! Tatsächlich baue ich Türme, drehe Teile und mache Punkt um Punkt, aber alles virtuell und alles in meinem infizierten Gehirn! Ob ich mir wohl sorgen machen muss? Na ja, fürs Nervenkostüm ist sowas sicher nicht das Beste, aber auf der anderen Seite verbessert es auch die Hand-Auge-Koordination, wofür auch immer das gut sein soll. Natürlich könnte man heutzutage mit so einem einfachen Spiel kaum ein mopsiges Kind von seiner Playstation wegholen, aber das ist mir ja auch vollkommen bumms! Ich liebe dieses Spiel und geniesse es wie ein Raucher, der auch niemals etwas schlechtes an seinen Suchtstengeln finden wird und alles negative seiner Obsession herunter spielen wird. Mein Rekord liegt übrigens bei über 294.000, aber die "Belohnung" (immer größer werdende Rakete ab 100.000 Punkten)wird ab 200.000 auch nicht mehr größer. An der Enttäuschung hatte ich nach meinem Rekord ganz schön zu knabbern. Anyway, Tetris-Zocker (ob aktiv oder geheilt) werden mir bei alledem sicher zustimmen. Unwissende sollten von diesem Teufelszeug lieber die Hände lassen. Zum Schluss noch ein wahnsinniges Video von einem Wahnsinnigen für Wahnsinnige. Auch wenn ich diesen unmenschlichen Rekord kaum glauben kann, ist es dennoch unglaublich aufregend, dieses Video die ganzen 32 (!!!) Minuten anzuschauen (was wohl nur ein Bekloppter macht)

WAS FÜR EIN KICK

Hier mal was anderes, was jetzt nicht direkt ein Schwank aus meinen Leben ist. Hier geht es um einen verrückten Typen aus Frankreich, der einen sensationellen Anzug erfunden hat, einen Anzug, an dem an allen möglichen Stellen Rollen angebracht sind. Dieser Typ, mit Namen Jean Yves Blondeau, nennt sich treffenderweise ROLLERMAN und beherrscht seine Erfindung in beeindruckendem Ausmaß. Deshalb für alle, die ihn noch nicht kennen und Bock auf sowas haben: einfach anschauen und genießen.

Dienstag, 14. August 2012

SICK OF IT ALL , DEVIL IN ME (STADTMITTE KARLSRUHE 12.08.2012)

Was für ein Abend! Was für eine Zeitreise in die glorreiche Vergangenheit! Als ich von den Stadtmitte-Jungs erfuhr, daß die letzte der BIG-HC-FOUR SICK OF IT ALL nun auch in die Stadtmitte kommen würden (Agnostic, Madball und Terror gaben sich ja schon die Ehre), war mir sofort klar, daß dieser Abend etwas Besonderes werden würde. Ich rührte in meinen Kreisen mächtig die Werbetrommel und so hatten wir an diesem Abend einen guten und überaus stabilen Mob am Start, der in voller Vorfreude auf den bevorstehenden Moshpit schon kollektiv Schaum vorm Mund hatte. Der Abend sollte in bester CBGB Manier eine Matinee werden und fing somit auch schon um fünf an. Die ersten beiden Bands (BLANK aus Mannheim und WORLD EATER aus Saarbrücken, LEWED ACTS und WORMS FEED hatten kurzfristig abgesagt) waren gut, keine Frage, aber leider konnten sich nicht allzu viele Leute dazu aufraffen, um diese Zeit schon in den Laden rein zu gehen und zogen es vor, im malerischen Innenhof der Stadtmitte zu chillen. Zu DEVIL IN ME gesellten sich dann schon einige Leute vor die Bühne, doch die Portugiesen konnten so gut wie keine notierbaren Tanzeinlagen verbuchen. Eigentlich ne Super Band, aber wenn ich nach einem Grund suchen müsste, warum die so gar nichts reissen konnten (außer der Tatsache, daß 90% der Leute ihre Energie für die Hauptband aufhoben), würde ich behaupten, die sie einfach zu viele neue Songs spielten, die man zwar ganz gut im Auto hören kann, aber um damit live einen knochenbrechenden Mosh zu erzeugen doch viel zu soft waren. Teilweise dachte ich, da stehen My Chemical Romance vor mir. Na ja, dann eben doch nur SOIA, aber das sollte ja auch für einen geilen Abend reichen. Als die vier Nice-Guy-New Yorker die Bühne betraten war der Laden sehr gut voll und mit den ersten Takten sprang der Pit-Motor sofort an und sollte auch den ganzen abend wie ein Rottweiler am Gaspedal hängen bleiben. Die Meute war da ... und wie! Auch ich hatte mir einiges von der Seele zu tanzen und tat dies auch, aber ohne dabei jemals ganz die Kontrolle zu verlieren, denn meine Kauleisten sind mir dann doch sympathisch genug, um sie in dieser Form noch etwas zu erhalten. Der Moshpit war fair aber auch hart, so hart, daß sogar der ein oder andere Fleischberg der Gravitation Tribut zollen musste und in bester Bahnschranken-Manier den Tanzboden küsste. Es blieb aber alles in einem respektvollem Umgang und genau darum geht es ja auch auf einem Hardcore Konzert. Selbst zu einigen Stagedives ließ sich euer Verfasser im Zuge exstatischer Begeisterung hinreissen. Aber nur ein Versuch sollte wirklich funktionieren. Bei den anderen Dives glitschte ich entweder an irgend einer shirtlosen Nacktschnecke ab oder ich landete mit der Nase direkt in den Weichteilen einer mir bekannten Personen, die ebenso gerade das Bad auf der Menge genoss. Sein Glück war, daß ich ihn gleich erkannte, andernfalls hätte ich ihm vor Wut sicher seinen Lümmel zerkaut! Am Ende waren alle glücklich. Wieder einmal hatte die Stadtmitte bewiesen, daß sie das momentane Hardcore-Zentrum Karlsruhes ist! Ca. 300 Leute (ca.100 davon rochen wie nasser Hund)gingen zufrieden und ausgelaugt nach Hause und weil es ja eine Matinee war, hatte man sogar noch was vom Abend. Allerdings muss ich auch dazu sagen, daß es eine dieser Shows war, bei der zumindest bei mir schon in der folgenden Nacht an den verschiedensten Stellen Schmerzen auftreten und man sich morgens fühlt, als hätte man derart viele blaue Flecken, daß man schon fast als Schlumpf durch gehen könnte. Aber die Frage, ob es das wert war, die stellt sich in keinster Weise!!!! Grüsse gehen raus an Carsten (Pole°), Wagilö(No Comply) die ich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen habe, und natürlich an die ganze Fussball/HC-Crew aus Karlsruhe.

UNITE THE SCENES !

HARDCORE FOR LIFE !

Zum Schluss noch 2 Videos Eines von meinem Kumpel MAD (fühle dich gegrüsst) Leider kommt die marodierende Meute auf dem Video nicht so ganz raus und hier noch ein Video, welches ich zufällig fand, SOIA 1992 in der "Steffi" auch da hüpfte ich irgendwo rum !!!!

Montag, 13. August 2012

STUTTGART 21 GOES STREETFIGHTER !!

Vielen sind die erschreckenden Bilder noch vor Augen, als prügelnde Horden von BFE-Schlägern auf friedliche Demonstranten einschlugen und sie wie Schlachtvieh vor sich her trieben. Einer dieser Sadisten stach dabei besonders hervor und wurde aufgrund seines arroganterweise unvermummten Gesichtes zum negativen Sinnbild für diesen Tag: Die Rede ist von diesem fleischbemütztem Berserker und seinem roten Bart !!
Aber wer von euch früher fanatischer Nintendo-Zocker war und sich seine spastischen Zuckungen im speziellen beim legendären Spiel STREET FIGHTER holte, der wird mir mit Sicherheit zustimmen, daß die Ähnlichkeit von diesem Bullen zum alles zerstörenden ZANGIEF auf keinen Fall weg zu diskutieren ist.

Seht selbst

Wie man natürlich mit solch wild um sich prügelnden Kampf-Hünen das gewünschte Bild des Freund und Helfers aufrecht erhalten will, ist mir schleierhaft. Ihr fragt euch vielleicht, wieso ich jetzt, nach doch einigen Monaten seit Stuttgart 21, wieder auf diese Thema bzw. auf diesen Bullen-Schläger komme? Nun, der gleiche widerliche Typ bildete das Empfangskomitee beim Auswärtsspiel des KSC in Heidenheim. Diese Fresse war das Erste, was wir am Gästebereich sahen. In jedem anderen Job, bei dem man in ähnliche Situationen kommt, wie beispielsweise BFE-Einheiten, würde man einen Beamten oder Mitarbeiter nach soviel Publicity erstmal aus der Schusslinie nehmen unn für einige Zeit erstmal bei weniger brisanten Einsätzen einplanen. Doch als "weniger brisant" wurde unser Auswärtsspiel in Heidenheim wohl kaum eingestuft, denn wie sonst kann man mehrere BFE-Einheiten, 2 Hunderschaften der "normalen" Polizei und drei Reiterstaffeln erklären? Natürlich im Endeffekt alles komplet überzogen und sinnlos, denn blieb (warum denn auch nicht !!) alles absolut ruhig! Aber eben allen Bullen voran, es nicht mal als nötig betrachtend, sein Gesicht zu vermummen (wie es all seine Kollegen machen) stand da unser "Freund", ein Mann wie ein Baum, in seinem Gesicht ein fieses und triumphierendes Grinsen, ein Grinsen, welches seine Gewissheit spiegelte, im Deckmantel seines Jobs doch jede Sauerrei abziehen zu können ohne jemals wirklich dafür belangt zu werden. A.C.A.B.

AGNOSTIC FRONT, THE MONGOLOIDS, TAKE OFFENSE (CAFE CENTRAL 30.07.2012)

Ich hatte Urlaub, ich hatte Geburtstag, und war an dem Tag ohnehin in Heidelberg. Also lag es nahe, abends die Hardcore-Show im Cafe Central mitzunehmen. Neben den Altmeistern von AF, welche mittlerweile öfter in Deutschland Halt machen, als der Sommer selbst, waren Hardcore-Insider vor allem azf TAKE OFFENSE und nochmehr auf die MONGOLOIDS aus New Jersey gespannt, die man in Deutschland (im Gegensatz zu AF ;-) nicht sehr oft zu sehen bekommt. Auf der Seite des Cafe Central stand, wie immer, Einlass 20.00 Uhr, Beginn 21.00 Uhr. Mein Mädel und ich (eigentlich nur ich) staunten aber nicht schlecht, als wir um ca. halb neun in den Laden kamen und TAKE OFFENSE schon fast fertig waren. Das war ja mal gar nicht zombig und machte mich recht unentspannt. Doch mein Zorn war bald dahin, denn die MONGOLOIDS sollten für einiges entschädigen. Leider galt diese Entschädigung nur für das Treiben AUF der Bühne, denn VOR der Bühne sah es eher mau aus,lediglich 10-15 Leute ließen sich herab, die Band auch körperlich zu supporten. Echt enttäuschend. Wo doch die Songs der MONGOLOIDS absolutes Hit-Potential haben. Die Mucke erinnerte mich besonders wegen des genialen Sängers total an die frühen Biohazard, denn dessen Stimmvolumen und Bandbreite sind sensationell! Gleich nach dem Konzert sicherte ich mir auch gleich noch ne Scheibe von den Jungs, aber auf der Platte, kommt die geniale Stimme nicht ganz so rüber,wie es das live der Fall ist. Aber dennoch ein pfundiges Werk !! Jetzt sollte noch eine Band kommen, die ich gar nicht auf dem Plan hatte. Das hatte ich irgendwie überlesen. Denn keine geringeren als die legendären BEAT DOWN aus Karlsruhe und/oder der verbotenen Stadt sollte die Meute vor AF noch weiter aufheizen. Irgendwie hatten die sich doch schon vor Jahren aufgelöst, aber da standen sie nun und zockten ihre Show ab, die, um es gelinde auszudrücken, eher mässig war. Bei allen Lorbeeren, die sich die Band in der HC-Geschichte erspielt hatte, muss man sich für ein Konzert eben auch gewissermaßen vorbereiten bzw. mindestens etwas eingespielt sein. Das waren Beat Down an diesem Tag eher nicht, auch der Sound war mässig und so wurden sie vom ohnehin sehr zögerlich agierenden und wenig fachkundigem Publikum weitestgehend ignoriert. Übrigens kam auch mein Kumpel Jimbo (fühle dich gegrüsst) mit seinem Grizzly-Adams-Look während Beat Down ins Cafe geschlurpt. Wir freuten uns beide über das Wiedersehen, aber seine Freude, gleich die MONGOLOIDS zu sehen, war noch größer. Leider musste ich ihn diesbezüglich enttäuschen, da diese ja schon längst gespielt hatten. Aber seine Freude über unser Wiedersehen konnte ihm wenigstens niemand nehmen. Nach Beat Down legten AGNOSTIC FRONT ihre Gehhilfen beiseite und wurden auf die Bühne geführt. Spass beiseite, AF machten das, was sie immer machen. Sie legten eine 100%ige HC-Show aufs Parkett, mit allem, was dazu gehört. Aber wie schon die letzten Male, zu austauschbar zu so vielen anderen Konzerten, aber im gleichen Maße viel zu gut um schlecht zu sein. Aber was solls, die Jungs, oder besser, die Herren liefern grundehrliche uns solide Arbeit ab und schaffen es auch ohne große Überraschungen immer wieder zu überzeugen. Jimbo übrigens verabschiedete sich in gewohnt chaotischer Manier (dafür lieben wir ihn) inmitten der AF-Show schon wieder, da er seinen Zug bekommen musste. Schade eigentlich, aber umso unverständlicher war es dann, daß er, als wir später auch den Schuh machten, immernoch am Eingang stand und genmütlich seine Buddle Bier austrank, aber nicht, um mit dem Rausschmeisser übers Wetter zu plaudern, nein, nicht olle Jimbo. Er durfte lediglich die Flasche nicht mit raus nehmen, aber das kostbare Bier wollte er dann auch nicht verschwenden, aber wie immer schien er Raum, Zeit und alles andere vollkommen im Griff zu haben und so verabschiedetetn wir uns dann zum zweiten Mal, aber diesmal auch wirklich.

FESTIVAL LÉZ'ARTS SCÉNIQUES (SÉLESTAT 27.07.2012)

Bereits 2008 war ich auf diesem Kleinod von Festival zu Gast. Das malerische Sélestat (dt. Schlettstadt) läd seit mehr als 10 Jahren schon zu diesem Festival ein, bei dem man drei Tage lang die unterschiedlichsten Bands sehen kann. Und oftmals sind die Zusammensetzungen recht abenteuerlich. Beispielsweise konnten wir 2008 an einem Tag die Psychobilly-Legende REVEREND HORTON HEAT sowie die TOY DOLLS und die REAL MCKENZIES sehen, aber ebenso spielten die finnischen Cello-Metaller APOCALYPTICA oder die französische Dub-Band EZ3KIEL, die einen, wenn man es wollte, in komplett andere Sphären führten. Damals fand das Festival in einer großen Halle statt, in der ca. 2-3000 Leute Platz hatten. Also recht überschaubar und deshalb überaus angenehm. Jetzt, vier Jahre später, sollte alles anders sein. Mal davon abgesehen, daß man die Lineups der verschiedenen Tag auch mehr oder weniger einer Stilrichtung zuordnete (Freitags METAL, Samstags PUNK und Sonntags REGGAE), war es mittlerweile ein riesiges Open-Air Festival mit zwei großen parllelen Bühnen und allem, was es eben auf jedem anderen 0815-Open-Air auch gibt: Fressmeile, Metal-Market und MASSEN VON TROLLOS !!! Wenn ich das alles vorher gewusst hätte, wäre ich mit meiner Entscheidung, dieses Festival zu besuchen, nochmal um den Block spaziert. Aber egal, ich hatte Tickets für Freitag, den Metal-Tag. Samstags spielten zwar die mächtigen RANCID, aber da musste ich aus terminlichen Gründen passen. Also die Sektion Bühlertal mit 3 Maniacs in Vimbuch eingesammelt, und mal kurz ins Elsass gepeitscht. Der erste Tiefschlag liess aber nicht lange auf sich warten, den meine Favs MUNICIPAL WASTE verpassten wir leider. Die spielten aber auch schon mittags um halb zwei oder so. Na ja, die erste Band die wir sahen bzw. sehen mussten waren BLACK BOMB A. Gott wie überflüssig! Eine dieser unzähligen französischen Metal-Bands, die sich Zeit ihres Bestehens nie auf einen wirklichen Stil einigen können und somit ein Mischmasch aus Metal-Core und Crossover produzieren und das ganze mit einer unnötigen Portion Stacato-Rap-Gesang garnieren. Diese Band in Verbindung mit der kurz zuvor gewonnenen Gewissheit, mich unerwarteterweise auf einem staubigen Openair wieder zufinden, verdarb mir dann doch etwas die Laune. Doch es sollte noch schlimmer werden: FINNTROLL. Hier ist der Name Programm! Eigentlich sollten diese Clowns Finntrollos heissen, denn deren Musik waren einfach nur OHREN-KREBS-VERURSACHEND ! Aber auch das bekamen wir rum. Durch die zwei Bühnen wurde auf einer Seite immer schon für den nächsten Act umgebaut während die aktuelle Band auf der anderen Seite gerade spielte. Das spart natürlich ne Menge Zeit, aber auf die Weise konnte sich vor den Bühnen so gar keine "Crowd-Hierarchie" entwickeln und so mussten sich die moshpitwilligen Leute immer wieder neu finden. Also eher suboptimal. Nach den Trollo-Finnen schon wieder so ne Franzosen-Band: LOFOFORA. Eigentliche die gleiche nervige Mucke wie bei BLACK BOMB A, und scheinbar mit ebenso endlos scheinender Setlist. Aber den Franzosen gefiel es und sie feierten die Jungs tüchtig ab. Dann, oh Freunde der Nackenmuskel-Vergewalting, dann endlich ging das Festival erst wirklich los. Denn kein geringerer als Schmier mit seiner deutschen Thrash-Legende DESTRUCTION enterte die Bühne. Der Sound war gut, die Band kesselte gut ab, aber bei mir wollte der Funke nicht so überspringen. Das hatte ich aber auch nicht erwartet. Ich war in meiner Zeit als Thrasher auch hauptsächlich auf SODOM fixiert (natürlich nur was die deutschen Bands betraf). Und eben diese SODOM waren zumindest für mich das erste Highlight und nächste Band, ist es doch über 20 Jahre her, daß ich die Mannen um olle Tom Angelripper zuletzt live erlebte. Von dem ursprünglichen Line-Up ist auch nur noch Onkel Tom übrig, aber das Konzert brachten die Ruhrpottler auf den Punkt. Das weckte sogar in mir wieder einige Lebensgeister und Hits wie OUTBREAK OF EVIL, SODOMY AND LUST oder BOMBENHAGEL wurden nicht nur von mir frenetisch gefeiert. Wenn man Thrash-Bands in Ligen einteilen würde, dann wären aber Sodom und Destruction eher im Mittelfeld der zweiten Liga anzusiedeln in Anbetracht dessen was jetzt kommen sollte. Die dritte deutsche Thrash-Legende an diesem Tag: KREATOR ! und das war Champions-League!!! Mörder-Sound, Mörder Stimmung. Mille und seine "Kröters" drückten eine Welle über das Areal, der nicht allzuviel stand hielt. Absolut deLuxe. Übrigens waren mittlerweile ca. 6-7000 Leute auf dem Acker, ne stolze Zahl, aber ganz sicher weit unter den Erwartungen der Veranstalter. Bei der Größe, auf die das Festival ausgelegt war, würd ich fast drauf wetten, daß die Jungs da ein gewaltiges Minus am Arsch haben. Anyway, nach der Ansage von Kreator sollte nun für mich der absolute Höhepunkt kommen. SUICIDAL TENDENCIES. Um es kurz zu machen, das Konzert war super, aber zu den anderen ST-Shows, die ich bisher sah, eher austauschbar. Das lag aber nicht am Energie-Bündel Mike Muir und auch nicht an seiner Band. Es lag eher an der Meute. Es ging schon gut zur Sache, aber der Moshpit war ST nicht würdig. Es waren definitiv zu viele Metaller vor Ort und für meinen Geschmack viel zu wenig moshende und divende Skate-Thrasher. Aber das bringt so ein Event eben mit sich. Aber alles in allem dennoch eine klasse Show. Jetzt sollten es MINISTRY doch recht schwer haben, denn nach Kreator und ST waren die Leute schon ganz schön ausgelaugt. Und mal ehrlich, das ist aber auch der letzte Rotz. Al Jourgensen war so zugedröhnt, daß er ohne Mikro-Ständer kaum stehen konnte und die Musik erinnerte an das missgebildete Kind eines stinkenen Metal-Heads und einer Netzhemd-Ballonhose-jeder-kann-mich-vögeln-Techno-Schlampe. Nicht mein Ding! Das sah Gott sei dank unsere ganze Autobesatzung so, also subtrahierten wir uns gepflegt vom Gelände und sagten Tschüss oder für mich eher Adieu! Denn da muß schon ein ganz gewaltiges Kaliber kommen, daß ich da nochmal hin fahre. Einfach zu viele Festival-Allesverwerter, zu viele Clowns, zuviel Hitze, zu viel Staub.