Donnerstag, 16. August 2012

FEINSTES RUSSISCHES DOPE

















Es gibt nicht viele Suchtfaktoren in meinem Leben (wenn man mal von Fussball, Musik, Sneakern und Eiscreme absieht). Jedenfalls kann ich getrost von mir behaupten, daß ich den üblichen gesundheitsschädlichen Lastern wie Alk, Zigaretten oder anderen Drogen jedweder Form in meinem bisherigen Leben mühelos widerstehen konnte. Und daran wird sich angesichts der fortgeschrittenen Anzahl meiner abgeschlossenen Lebensjahre auch nichts gravierndes mehr ändern. Doch einem wirklichen Rausch bin ich bereits seit Jahren verfallen. Die Rede ist von TETRIS, dem wahrscheinlich bekanntesten Computerspiel nach(/zusammen mit) Pac Man! Ich verabreiche mir diese russische Droge immer auf die selbe Art und Weise: mit einem klassischen und uralten Gameboy! Zwischenzeitlich war mein "Spritzbesteck" auch mal defekt, aber dank der Ebucht konnte ich mir schon zweimal einen "Neuen" sichern. Meinen jetztigen hatte ich für ein paar Monate mal meinem kleinen Bruder geliehen und das Mörderteil war schon fast vergessen und die Sucht schien besiegt. Doch mein Bruderherz fand ihn wieder, hatte keine Verwendung mehr dafür und gab ihn mir mit einem fiesen Grinsen zurück, einem Grinsen, wie es ein Dealer zieht, der einem fast schon cleanen Stammkunden einen Gratis-Schuss raus macht, um ihn wieder auf den "richtigen" Weg zu führen. Na ja, jetzt hab ich das Ding wieder an der Backe und somit stand der Rückfälligkeit nichts mehr im Wege. Dieser für heutige Zeiten technisch limitierte und rotzbeige Teufelskasten liegt bei mir nun an einem Ort, der das letzte Refugium eines Mannes darstellt, ein Ort, an dem man(n) sich dermaßen entspannt, daß man sogar den Schliessmuskel mal an der langen Leine lassen kann. Genau, auf dem Klo. Und so freue ich mich jedes Mal, wenn der Lehm drückt, mir dabei wieder eine Dosis Tetris zu holen (als wäre der eigentliche Anlass nicht Freudengrund genug) Und dann sitz ich so da und zocke Punkt für Punkt, Zeile für Zeile, Tetris für Tetris während sich meine körperlicher Output sozusagen paralell und scheinbar völlig von alleine erledigt. Leider bringt es diese Sitzposition aber auch mit sich, daß mir jedes Mal, wenn ich über 100.000 Punkte erreiche (so gut wie immer), BEIDE Beine einschlafen, weil ich mir mit den Ellenbogen BEIDE Hauptschlagadern abdrücke. Aber das ist ein Umstand, den ich als Süchtiger gern in Kauf nehme. Meine Besessenheit von diesem Spiel geht aber noch viel weiter. Denn ob ihr es glaubt oder nicht, ich spiele dieses Spiel schon im Kopf! Tatsächlich baue ich Türme, drehe Teile und mache Punkt um Punkt, aber alles virtuell und alles in meinem infizierten Gehirn! Ob ich mir wohl sorgen machen muss? Na ja, fürs Nervenkostüm ist sowas sicher nicht das Beste, aber auf der anderen Seite verbessert es auch die Hand-Auge-Koordination, wofür auch immer das gut sein soll. Natürlich könnte man heutzutage mit so einem einfachen Spiel kaum ein mopsiges Kind von seiner Playstation wegholen, aber das ist mir ja auch vollkommen bumms! Ich liebe dieses Spiel und geniesse es wie ein Raucher, der auch niemals etwas schlechtes an seinen Suchtstengeln finden wird und alles negative seiner Obsession herunter spielen wird. Mein Rekord liegt übrigens bei über 294.000, aber die "Belohnung" (immer größer werdende Rakete ab 100.000 Punkten)wird ab 200.000 auch nicht mehr größer. An der Enttäuschung hatte ich nach meinem Rekord ganz schön zu knabbern. Anyway, Tetris-Zocker (ob aktiv oder geheilt) werden mir bei alledem sicher zustimmen. Unwissende sollten von diesem Teufelszeug lieber die Hände lassen. Zum Schluss noch ein wahnsinniges Video von einem Wahnsinnigen für Wahnsinnige. Auch wenn ich diesen unmenschlichen Rekord kaum glauben kann, ist es dennoch unglaublich aufregend, dieses Video die ganzen 32 (!!!) Minuten anzuschauen (was wohl nur ein Bekloppter macht)

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