Donnerstag, 24. Januar 2013

RORY GALLAGHER - UNKNOWN LEGEND !!!

Wir schreiben das Jahr 1990, wie ich dank Internet genauer recherchieren konnte den 30.Marz 1990. Ich war zarte 16 Jahre alt und meine musikalische Reife und Selbstfindung steckte noch in den Kinderschuhen. Bis zu diesen Zeitpunkt mussten sich meine Ohren mit Bands wie Saxon, Iron Maiden, Black Sabbath oder Deep Purple begnügen. Sicher (GANZ sicher) kein schlechter Start, aber dennoch etwas einschienig. Meinen Horizont konnte ich damals nur stückweise erweitern.Aber ab und an gelang dann doch ein riesiger Schritt, speziell durch solch bahnbrechende Ereignisse,wie dem, von dem ich euch hier erzählen möchte, nein erzählen muss! Ich hatte zwar schon ne Glotze auf dem Zimmer, aber zu dieser medientechnischen Steinzeit war man unglaublicher Weise noch gezwungen, mit 3, in Worten DREI Programmen auszukommen. Ich zappte also so durch die Kanäle, obgleich der Passus "zappen" hier sowas von Fehl am Platz ist. Jedenfalls schaltete ich gerade auf eine Sendung namens "Ohne Filter", offenbar ein Programm, in dem Konzerte live oder zumindest in ganzer Länge gezeigt wurden, bis dato hatte ich von sowas kaum einen Plan. Auf der Bühne stand ein etwas dicklicher und aufgedunsener Typ mit ner herunter-gekommener Gitarre und fettigen Haaren. Sein Name: RORY GALLAGHER. Ich hatte von diesem Menschen noch nie gehört, blieb aber irgendwie magisch auf dem bluesigen Rock hängen. Ich zog mir das ganze Konzert rein und war von dem Feeling und dem sensationellen Gitarrenspiel so sehr beeindruckt, daß mich dieser Musiker nie mehr wieder los lassen sollte. In dieser Nacht, oh meine Brüder, in dieser Nacht fand ich den Blues, oder besser, er fand mich! In den nächsten Jahren folgte ich, soweit das meine Möglichkeiten zuliesen, Rory Gallagher, kaufte mir seine Platten und zog mir das wenige Zeugs rein, was ich über ihn bekommen konnte, auch wenn das nicht viel war. Sowas wie Internet gabs ja damals noch nicht.Tragischerweise starb Rory Gallagher schon 5 Jahre später an Leberversagen (wie es sich für einen Iren gehört). Leider habe ich ihn nie live sehen dürfen! Wie besonders dieser Menschen tatsächlich war, wurde mir erst in den Jahren danach bewusst. Er war ein Gitarren-Genie, das wusste ich von Anfang an, aber was für ein cooler Mensch er war ist ebenso bemerkenswert wie sein virtuoses Gitarrenspiel. Er blieb Zeit seinen Lebens ein bodenständiger und heimatverbundener Mensch, der nie nach dem schnellen Geld suchte oder durch irgendwelche abgehobenen Star-Allüren auffiel. Beispielsweise schlug er lukrative Angebote von Bands wie Cream, den Stones oder Deep Purple ab. Ihn interessierte kein falscher Ruhm, kein Geld, keine Welt-Tourneen, er wollte einfach nur seine Musik spielen, sein Ding durchziehen und sich von keinem rein reden zu lassen. Auch war er keine dieser Material-Huren von Gitarristen, die sich bei jedem Song vom eigenen Roadie ne andere Klampfe geben lassen, nein, er spielte fast sein ganzes Musiker-Leben die gleiche Gitarre, eine Fender Stratocaster (was sonst?). Zu Gallaghers Ehren brachte Fender nach seinem Tod ein Sondermodel dieser Gitarre heraus, die genauso abgenutzt aussah, wie die Wirkliche. Rory spielte dieses Teil sage und schreibe 34 Jahre lang !! Vielleicht sind die ausgeschlagenen Band-Angebote oder die Tatsache, sich nie für den großen Dollar verbogen zu haben, der Grund dafür, warum Rory Gallagher heute fast gänzlich unbekannt ist. Er hat zwar immernoch eine treue und große Fangemeinde und ist eingefleischten Musikfans mehr als nur ein Begriff, aber darüber hinaus darf sich die irische Legende kaum einer großen Bekanntheit erfreuen, aber ich bin mir sicher, daß wäre ihm wahrlich egal gewesen, denn genau das war ja auch nie sein Ziel gewesen. Sozusagen der Höhepunkt meines Fandaseins war die Tatsache, mir endlich die DVD "Irish Tour '74" in Händen zu halten und natürlich auch anzuschauen, ein Werk, welches ich jedem Musik-Fan ans Herz legen möchte. Dieser Tourfilm zeigt den jungen Iren wie er war. Sympathisch, genial und völlig unaffektiert, ein Typ den man einfach lieben muss. Und die Musik, die Musik ist so gut, daß einem im wahrsten Sinne warm ums Herz wieder. Ich kann euch nur raten, spachtelt mal was von dem Zeugs in euch rein, ihr werdet es nicht bereuen. RORY FOREVER!

Youtube machts möglich: hier das ganze "Ohne Filter" Konzert von damals hier eines meiner absoluten Lieblingslieder noch so ein Hit-Nagel, den olle Rory da damals rein gehauen hat

Freitag, 18. Januar 2013

THE VIBRATORS (ALTE HACKEREI 17.01.2013)

An diesem verschneiten Donnerstag Abend hatten 2 Kumpanen entschieden, die warmen und langweiligen vier Wände hinter sich zu lassen und der alten Hackerei ein Besuch abzustatten. Zu Gast waren die Londoner "Frauen-Beglücker", die VIBRATORS. Gut, von der originalen 1976er Besetzung ist nur noch der Drummer übrig, aber was solls. Auch musste der Gitarrist der UK SUBS aushelfen, um das Trio zu vervollständigen. Aber da wir eh keine großen Ansprüche hatten und lediglich eine ehrliche und kurzweilige Punkrock Show sehen wollten, war das dann auch bummsegal. In der Hacke waren so 80 vielleicht 100 Leute am Start, eher altes und gediegenes Punkrock-Publikum, also waren kaum große Rempeltänze zu erwarten. Die Show war gut und solide und versprühte im Laden doch einiges an Energie. Binnen weniger Songs waren fast alle Leute am Tanzen und zappeln, doch das war dann auch das Extremste, was Plüschis Tanzfläche über sich ergehen lassen musste. Nach ner guten Stunden waren die Jungs schon durch mit ihrem Set und wurden dann aber noch ganze zwei Mal zur Zugabe genötigt. Die Show war gut, aber Einigen war wohl zu oft die Waffel verbrannt, denn sie forderten nach der zweiten Zugabe noch eine Dritte!!!Man kann alles übertreiben! Da schauten sich die beiden Kumpanen an und entschlossen einvernehmlich sich vom Geschehen zu subtrahieren und nicht mehr abzuwarten, ob dem Ganzen noch ein weiterer Akt hinzugefügt wurde. Wir hatten genug und mit der Gewissheit, ein gutes Konzert gesehen zu haben ging Piggeldy mit Frederick nach Hause.

Freitag, 4. Januar 2013

LOADED (ALTE HACKEREI 29.12.2012)

Und wie es der Konzert-Gott so wollte konnte ich nach dem BORN FROM PAIN Konzert auch noch gemütlich in die Hackerei schlendern um mir dort noch LOADED reinzuziehen. Und warum ? Weil Plüschi einer vom alten Punker-Schlag ist, beim die Konzerte früher an den nicht vorhandenen Arbeitszeiten der Besucher angepasst wurden. Im Klartext: die ganzen Bollocks hatten früher eh keine Jobs, also konnte man Konzis auch unter der Woche erst um zwölf beginnen. Diesen Zustand habe ich oft verflucht, an diesem Samstag kam er mir zu Gute, auch wenn sich natürlich das Publikum längst gewandelt hat und tatsächlich viele jetzt auch sowas wie Jobs haben. Wo wir grad bei den Bollock-Konzis von früher sind, LOADED hatte ich in der Ex-Steffi schonmal gesehen, hatte aber kaum noch Erinnerungen daran, außer daß es relativ eintöig war. Doch das sollte heute keineswegs so sein!!! Die Hacke war im wahrsten Sinne HACKEVOLL. Echt gut besucht! Und in dem Moment, als ich rein kam, fing LOADED auch schon an. Wie gesagt, ein (Konzert)göttliches Timing! Zunächst schienen aber die Heidelberger um ihren Ami-Frontmann keine Bäume auszureissen, bzw. die allseits etwas träge Hackerei-Meute mal wieder kam nicht aus dem Arsch! Doch das änderte sich bald und in den ersten Reihen war ein ausgezeichneter Party-Rempeltanz im Gange (nicht zuletzte ausgelöst von olle Mad, fühle dich hiermit gegrüsst!). Ach war das dann schön, auf eine Punk-Hymne folgte wieder ein Oi-Hit, und dann wieder ne rotzige Ska-Nummer.Langweilig wurde es jedenfalls zu keiner Minute! Es waren einige Kumpels um mich rum, es wurde getanzt, getrunken und gefeiert. An solchen Abenden wünsche ich mir manchmal, ein trinkfroidiger Skinhead zu sein ... aber nur manchmal ;-) Oi!

Beste Grüsse an Larso, Warstreet-Jens aka "Huub Stevens", Onkel Mad, Zottel meinen kleinen Bruder und seine Schnapsdrossel-Freundin und last but not least die beiden AF-Boys Freddy und Zwenni!

BORN FROM PAIN / NASTY (STADTMITTE 29.12.2012)

Es waren vier Bands an dem Abend aber ich schlug erst zur dritten auf. NASTY ! Die Jungs wollte ich schon lange mal sehen, hatte bisher nur das Beste von ihnen gehört, nur woher sie eigentlich kommen, darüber kursieren so einige Mythen, die einen sagen Ruhrpott, die anderen irgendwo ausm Osten und ganz Dreiste meinen sogar, daß seien Belgier!?! Laut ihrer Facebook-Seite ist ihre Heimatstadt La Calamine, ein Dorf mit Furzgrösse irgendwo zwischen Aachen und dem belgischen Niemandsland, also sozusagen West-Ossis! Die Stadtmitte war mit ca. 150 Leuten nur mässig gefüllt. Es hätte aber für einen ordentlichen Moshpit durchaus gereicht, doch damit wars Essig, weil ca. 10 Halbstarke wieder Mal einen auf Chuck Norris machen mussten. Und damit meine ich nicht, daß sie sich jeweils 400 Gramm Brusthaar-Toupet aufklebten und böse drein guckten, sondern daß sie vielen Anwesenden den Spaß mit ihren sinnlosen Drehkicks verdarben. Es blieb zwar alles im Rahmen, was heißt, daß die drum herum stehenden Leute nicht in Mitleidenschaft gezogen wurden, aber dennoch hatten viele einfach keinen Bock mehr, sich Richtung Bühne zu bewegen. NASTY selbst waren eigentlich ziemlich geil, erinnerten mich stark an etwas weniger thrashige ALL OUT WAR, aber wie es eben bei sone Konzerten ist: die Qualität steht und fällt mit der Synergie zwischen Band und Meute! Deshalb war die Show der eigentlich guten Band eher schwach.Chuck Norris sei dank! Dann BORN FROM PAIN, ebenso eine ziemlich schwammige Hybrid-Band von Deutsch-Holländern. Ich habe die Band schon einige Male gesehen, auch noch mit dem alten Sänger. Und als dann damals der Bassist Rob Franssen den Bass gegen ein Mikro tauschte, war ich zuerst gar nicht amused. Aber ich lag falsch, denn dieser wennauch etwas proletenhafte Typ ist ein absolut geiler und mitreissender Frontmann. Ihm gelang es zusammen mit seiner Band aus Scheisse Gold zu machen. Tatsächlich schafften es die 5 Jungs die vorher eher müde Crowd richtig anzuheizen und es entwickelte sich ein an der dürftigen Anzahl von Leuten gemessen guter Moshpit. Aber die haben halt auch echt die Hits dazu, auch die neuen Songs haben Panzer-Format ! Einzig die ewig langen Statements des Sängers, die inhaltlich sehr gut waren, gingen mir etwas auf den Senkel, teilweise machte er zwischen 2 Songs gute 4 Minuten Laberpause.Kann natürlich auch sein, daß Puffkugel-Pete an der Gitarre auch mal etwas Luft schnappen musste. Auf jeden Fall war es ein geiles Konzert und da auch wieder für die Hardcore Help Foundation gesammelt wurde, war sogar noch ein guter Zweck dabei!