Donnerstag, 27. Dezember 2012

FILMTIP: THE DIVIDE (2011)

Ich mag sone Endzeit-Streifen, in der Überlebende versuchen, in einer menschenfeindlichen und post-apokalyptischen Umgebung durch zu kommen. Es gibt ja durch die Dekaden der Filmgeschichte hindurch auch genügend solcher Filme. Genau in dieses Genre fällt auch THE DIVIDE. Während eines atomaren Supergaus fliehen einge bunt zusammengewürfelte Menschen in den Keller eines Hochhauses, um dort Schutz zu suchen. Dieser besagte Keller ist auch zu 90% der Handlungsort des ganzen Filmes. Es soll einem vor Augen geführt werden, wie sich Menschen im Angesicht ihres sicheren Ablebens verhalten und teilweise animalische Verhaltensweisen an den Tag legen. Es werden neue und abartige Werte etabliert, die mit denen der "normalen" Welt nur nichts mehr zu tun haben. Ich für meinen Teil halte die Darstellung dieses Wertezerfalls, wie er im Film gezeigt wird, für etwas übertrieben und zu reisserisch insziniert. Doch warum schreibe ich dann über diesen Film, wenn ich ihn zwar ganz gut finde, aber er doch auch Grund zur Kritik in sich birgt. Was ich an diesem unglaublich klasse und sehr erwähnenswert finde, ist das langsame krank werden der Menschen, die unter der radioaktiven Strahlung (die unaufhaltsam auch in ihren keller vordringt) leiden müssen. Das ist maskenbildnerisch so geil umgesetzt, daß man sich teilweise an die gemalten Endzeit-Szenarien von Ed Repka erinnert fühlt, der genau das in seinen Bildern wie kaum ein anderer zur Geltung bringt. Man könnte fast meinen, das Artwork von Repka hätte den Maskenbildnern teilweise als Vorlage gedient. Hier ein interessantes Bild, was vielleicht veranschaulicht, wovon ich rede: die Wandlung eines der Hauptdarsteller !
Wichtig ist dabei aber, daß die Darstellung niemals auf Horror- oder Splatter-Nieveau aherab sinkt. Nein, sie ist durchweg nüchtern gehalten, was das beklemmende Gefühl, hilflos einer unsichtbaren Macht ausgeliefert zu sein die einen auffrisst, nur noch verstärkt. Wer Bock auf sowas hat und dazu noch die Kunst von Ed Repka kennt, wird schnell verstehen, was ich meine. Allen anderen kann man den Film durchaus auch so empfehlen, auf einer Skala von 1-6 hätte ich diesem Werk eine Gesamtnote von 2 Minus gegeben. Und vergleicht man die Güte dieser Note mit meinen eigenen schulischen Leistungen, dann kann man davon ausgehen, daß das doch eine sehr annahmbare Note ist, denn ich selbst bewegte mich höchstens in grundschulischen Fächern wie Sachkunde oder "Turnen" auf diesem Niveau. Später war alles jenseits einer 3-4 utopische Wunschvorstellung ! Zum Schluss hier noch ein Trailer:

Sonntag, 23. Dezember 2012

CONVERGE (SUBSTAGE 22.12.2012)

Über Converge hatte ich ja schon so viel Gutes gehört, daß DAS die Götter dieses Genres sind, die absolute Creme des psychodelischen Hardcores. Ich selbst besitze auch das ein oder andere Musikteil der Bostoner, welches aber schon älter ist und dem konventionellen Hardcore noch sehr nahe ist. Jedenfalls waren an dem Tag vier Bands am Start. Erste Band waren THE SECRET aus Italien. Zur Güteklasse dieser Band kann ich leider nur soviel sagen: hab ich verpasst. Ich schlug erst im Substage auf, als die zweite Band, A STORM OF LIGHT inmitten ihres Gigs waren. Man konnte heraus hören, daß die Jungs aus Brooklyn stark am Sound von Neurosis geankert haben, was nicht weiter verwunderlich ist, ist doch deren Frontmann auch ein Mitglied von Neurosis und macht dazu noch deren abgefahrene Videos! Die Musik möchte ich mal so beschreiben. Es war sehr düster (wen wunderts) und erinnerte mich an die Black-Metaller Bathory, allerdings auf 45rpm. Für alle nicht-Vinylisten, das bedeutet, wenn man ne Schallplatte schneller abspielt. (Ich hoffe, jeder,der das hier ließt, weiß wenigstens noch, was ne Schallplatte ist). Nächste Band waren die Kalifornier TOUCHÉ AMORÉ. Wer denkt, was ist das denn für ein tuckiger Name, der sollte sich erstmal die Band anhören !! Aber mal Spass ohne, die Jungs spielen ne ganz gute Musik, sozusagen Softcore, wenn es sowas überhaupt gibt. Die Musik ist schon hart und hat geile Singalongs (was die Meute auch dankend annahm), aber zwischendurch kamen dann halt immer für mich äusserst gewöhnungsbedürftige Softie-Passagen, aber auf alle Fälle nicht schlecht. Der Sänger war teilweise echt krass,manche Parts, in denen grad instrumental wenig los war, sang er sogar ohne Mikro. Respekt! Dann endlich CONVERGE. Wobei sich der Sänger schon ne halbe Stunde vorher hinter der Bühne warm machte und wie ein nervöser Wirbelwind so manchen Schatten wegboxte. Ist wohl als Kind ins Kokain-Töpfchen gefallen, deshalb kann er es sich wohl heute auch erlauben, Straight Edge zu sein, denn es ist wohl noch genug Energie übrig !! Der Typ ist ne Rakete und geht auf der Bühne ab wie ein rosa Zäpfchen! CONVERGE kesselten dann auch richtig los, aber mir wurde schnell bewusst, daß das doch nicht so mein Ding sein sollte. Dafür kläffte olle Jacob Bannon viel zu sehr und die Musik war auch viel zu Noise-Attack-mässig. Die Musiker sind deLuxe, keine Frage (speziell der unglaubliche Drummer) und es gab auch genügend groovige Moshparts, aber für meinen Geschmack wurde zu viel geknüppelt und die Lieder waren oftmals zu vertrackt und kompliziert. kein Wunder nennt sich deren Genre auch MATHcore. (Machen Römer dann eigentlich LATEINcore?) Bei CONVERGE hatte ich den permanenten Eindruck in einem Auto zu sitzen, welches einen Abhang hinunter kullert und sich hundertfach überschlägt, und DAS in zehnfacher Geschwindigkeit. Es holtert und poltert an allen Ecken und die Insassen schreien sich vor Panik die Seele aus dem Leib. Schon der Gedanke daran ermutigt meinen Schliessmuskel zur Revolution. Doch so schlecht, wie sich meine Worte jetzt anhören, war es definitiv nicht. Es war ne gute Hardcore-Show, die aber aufgrund der Fitzeligkeit und des zu krassen Gesangs nicht so sehr bei mir ankam, wie ich mir das erhofft hatte. Und auch die Meute an dem Abend war eher zurückhaltend, auch da hatte ich mir ne Horde von masochistisch veranlagten Mosh-Psychospathen gewünscht, was aber auch leider nicht wirklich der Fall war.

Montag, 17. Dezember 2012

DORO (SUBSTAGE 07.12.2012)

Um zu allererst nicht mal den Hauch eines Missverständnisses aufkommen zu lassen. Ich war nie und werde niemals auch nur annähernd ein Fan von Doro Pesch oder ihrer ehemaligen Band Warlock sein. Das steht felsenfest! Ich habe an diesem Tag aber im Substage gejobbt, um mir die Alte einfach mal anzusehen und daneben noch ein paar Mäuse zu verdienen. Das konnte ich mit meinem Musik-Gewissen gerade noch vereinbaren. Denn auch wenn ich die Ruhrpott-Röhre nicht sonderlich mag, zolle ich ihr Tribut, es über so viele Jahre geschafft zu haben, eine Größe der Hardrock/Metal-Welt zu sein. Und falls es allzu schlimm geworden wäre, hätte ich ja auch zu Plüschi in die Hackerei rüber schlendern können, wo die Ami-Punks THE P.R.O.B.L.E.M.S. spielten. Als ich beim Aufbau des Stage-Sets so arbeiete, dachte ich mir, wenn Doro nur halb so scharf sei, wie sie auf dem Bühnen-Banner (oder oben zu sehen auf dem Tourplakat) aussah, dann könnte der Abend vielleicht doch noch ganz interessant werden. Und in der Tat, Doro hat sich überaus gut gehalten und löst bestimmt auch heute noch den ein oder anderen feuchten Metal-Traum aus. Doch die sexuelle Spannung, die vielleicht beim Beginn des Konzert in mir aufkam, wurde dann sehr schnell wieder im Keim erstickt, als sie in ihrer nonchalanten Art die Lieder ansagte, wie es prolliger und Klaus-Meine-mässiger kaum geht. Sie liess zum Beispiel so Dinger raus wie " You know, der nächste Song ist noch so "true" wie vor 15 Jahren" oder "auf gehts Karlsruhe, zeigt mir eure Fists oder die Metal-Horns".
Im übrigen wusste ich gar nicht, daß diese vollidiotische-0815-mit-Metal-überhaupt-nix-zu-tun habende Fingerhaltung "METAL HORNS" genannt wird. Wieder was überflüssiges dazu gelernt ! Was das Musikalische angeht war es ne solide Sache mit guten Musikern, die weitgehend unspektakulären aber sehr eingängigen Hardrock auf den Punkt bringen. Man konnte es anhören, und eine Metal-Hymne folgte auf die andere, auch wenn sich fast alle gleich anhörten. Zwischendurch gab es sogar auch mal Songs mit richtig Schmackes und tonnenschwerem Riffing, aber das war eher selten. In der Hauptsache war es Hardrock-Metal Marke "Kuschelrock". Im übrigen blieb mir auch gar nix anderes übrig, den Plüschis Band war in typischer Bollock-Manier um halb elf noch irgendwo abgetaucht und wollte wohl erst um halb zwölf anfangen. Aber gerade da musste ich wieder ran und abbauen. Mein konspirativer Plan ging also nicht auf und ich "musste" die Show im übrigens knallevollen Substage zu Ende sehen. Dafür sah ich dann aber auch die beiden Hits "Für immer" und "All we are" die tatsächlich beide den Ausgang aus meinem Gehör gar nicht mehr finden wollten. Der Abend war ok, die Musik ging gut rein und ich traf einige bekannte Gesichter (weit mehr als ich gedacht hätte). Aber zahlen? Zahlen würd ich dafür nix. Sorry Doro, du wirst es verschmerzen können.

RAISE YOUR METAL HORNS AND YELL !!!