Montag, 17. Dezember 2012

DORO (SUBSTAGE 07.12.2012)

Um zu allererst nicht mal den Hauch eines Missverständnisses aufkommen zu lassen. Ich war nie und werde niemals auch nur annähernd ein Fan von Doro Pesch oder ihrer ehemaligen Band Warlock sein. Das steht felsenfest! Ich habe an diesem Tag aber im Substage gejobbt, um mir die Alte einfach mal anzusehen und daneben noch ein paar Mäuse zu verdienen. Das konnte ich mit meinem Musik-Gewissen gerade noch vereinbaren. Denn auch wenn ich die Ruhrpott-Röhre nicht sonderlich mag, zolle ich ihr Tribut, es über so viele Jahre geschafft zu haben, eine Größe der Hardrock/Metal-Welt zu sein. Und falls es allzu schlimm geworden wäre, hätte ich ja auch zu Plüschi in die Hackerei rüber schlendern können, wo die Ami-Punks THE P.R.O.B.L.E.M.S. spielten. Als ich beim Aufbau des Stage-Sets so arbeiete, dachte ich mir, wenn Doro nur halb so scharf sei, wie sie auf dem Bühnen-Banner (oder oben zu sehen auf dem Tourplakat) aussah, dann könnte der Abend vielleicht doch noch ganz interessant werden. Und in der Tat, Doro hat sich überaus gut gehalten und löst bestimmt auch heute noch den ein oder anderen feuchten Metal-Traum aus. Doch die sexuelle Spannung, die vielleicht beim Beginn des Konzert in mir aufkam, wurde dann sehr schnell wieder im Keim erstickt, als sie in ihrer nonchalanten Art die Lieder ansagte, wie es prolliger und Klaus-Meine-mässiger kaum geht. Sie liess zum Beispiel so Dinger raus wie " You know, der nächste Song ist noch so "true" wie vor 15 Jahren" oder "auf gehts Karlsruhe, zeigt mir eure Fists oder die Metal-Horns".
Im übrigen wusste ich gar nicht, daß diese vollidiotische-0815-mit-Metal-überhaupt-nix-zu-tun habende Fingerhaltung "METAL HORNS" genannt wird. Wieder was überflüssiges dazu gelernt ! Was das Musikalische angeht war es ne solide Sache mit guten Musikern, die weitgehend unspektakulären aber sehr eingängigen Hardrock auf den Punkt bringen. Man konnte es anhören, und eine Metal-Hymne folgte auf die andere, auch wenn sich fast alle gleich anhörten. Zwischendurch gab es sogar auch mal Songs mit richtig Schmackes und tonnenschwerem Riffing, aber das war eher selten. In der Hauptsache war es Hardrock-Metal Marke "Kuschelrock". Im übrigen blieb mir auch gar nix anderes übrig, den Plüschis Band war in typischer Bollock-Manier um halb elf noch irgendwo abgetaucht und wollte wohl erst um halb zwölf anfangen. Aber gerade da musste ich wieder ran und abbauen. Mein konspirativer Plan ging also nicht auf und ich "musste" die Show im übrigens knallevollen Substage zu Ende sehen. Dafür sah ich dann aber auch die beiden Hits "Für immer" und "All we are" die tatsächlich beide den Ausgang aus meinem Gehör gar nicht mehr finden wollten. Der Abend war ok, die Musik ging gut rein und ich traf einige bekannte Gesichter (weit mehr als ich gedacht hätte). Aber zahlen? Zahlen würd ich dafür nix. Sorry Doro, du wirst es verschmerzen können.

RAISE YOUR METAL HORNS AND YELL !!!

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