Samstag, 26. Oktober 2013

CBGB FESTIVAL: MIDNIGHT MOB (12.10.2013 FONTANA'S NEW YORK)


Die Geschichte zu diesem Konzert ist relativ schnell erzählt, aber deswegen nicht minder erzählenswert. Zu Beginn des für uns dritten Festival-Tages hatte ich mir eine Band schauten wir uns eine New Yorker Rockband an, die es ziemlich in sich hatte.
MIDNIGHT MOB

stand auf dem Programm, eine rotzige und absolut geile Rock-Band mit einem Wirbelwind von Sängerin, die nicht nur lecker war, sondern auch noch richtig singen konnte. Ihre Bandbreite ging von schriller Axl-Rose-Quäke bis hin zur rauchig-heiseren Soulstimme. Auch der Rest der Band hatte seine Werkzeuge sehr gut im Griff und so kesselten die fünf vor ca. 40-50 Leuten (das ging in Ordnung, da der Club sehr klein und damit fast voll war)ihre Songs herunter und oftmals hörte man die Einflüsse wie Social Distortion, Misfits oder rockigere Sachen wie Skid Row oder eben die guten alten "Ganz in Rosie" heraus. Hat mir echt gut gefallen und war eine kleine Entschädigung für die Rohrkrepierer des ersten Tages. Erstens und nen coolen Club gesehen, zweitens ne gute Band erlebt, so macht CBGB Spass!
Hier noch ein Video der Band, wie immer zur audio-visuellen Untermalung. Enjoy!

CBGB FESTIVAL : JUDGE / MURPHYS LAW / MANIPULATE (11.10.2013 ST.VITUS BAR BROOKLYN NEW YORK)


An unserem zweiten Festival-Tag standen dann doch ganz andere Kaliber auf dem Programm. Keine geringeren als die legendären JUDGE, die sich anlässich des BNB-Bowls im Mai wieder zusammen rauften, gaben sich die Ehre! Zu dieser NYHC-Legende gesellten sich deren weitere: Jimmy G. und seine ebenso zur Institution gewordenen Band MURPHYS LAW. Dazu noch als Appetizer ein recht neue und überaus sehenswerte Band namens MANIPULATE. DAS waren die nackten Fakten Abends. Doch was mich letztlich erwarten sollte, konnte ich schlecht einschätzen, schmerzten mir doch noch meine Nüsse aufgrund der "Tiefschläge", die ich am Vortag einstecken musste. Ich wusste nicht wirklich, ob dieses Konzert, so kultig es auf dem Papier auch war, eine wirkliche Relevanz in der Szene hatte.
Der Laden, die St.Vitus Bar, befand sich in einem der letzten Zipfel Brooklyns, ehrlich gesagt kein Ort, an dem man unbedingt nachts als suchender Touri herum irren muss. Im übrigen ist es ohnehin sensationell, wie schnell man sich in New York von einer normalen Gegend in einen Moloch bewegen kann. Das geht oftmals fliessend ineinander über und mehr oder weniger plötzlich steht man in einem sozialen Brennpunkt-Ghetto. Aber genau das ist es ja auch, was diese Stadt so prickelnd macht. Neben den feinen Fassaden der Postkarten-Gebiete und den hippen Künstlervierteln (die aber auf alle Fälle auch ihre Reize haben), gibt es meist einen Steinwurf weiter eben auch noch richtig harte und urbane Randgebiete, in denen längst nicht alles unter Kontrolle ist. Jedenfalls spazierten mein Mädel und ich durchs nächtliche Brooklyn, doch mehr als ein paar zweifelnde Blicke trafen uns dann im Endeffekt auch nicht. Am Laden angekommen überkam mich dann das zweite Glücksgefühl (das Erste hatte ich bei der Bekanntmachung, dass JUDGE überhaupt beim CBGB Festival spielen sollten, welches mir damals spontan die Glückstränen aus den Augen presste): vor der St.Vitus Bar war gut was los und die Show war ausverkauft.Gott sei dank! Also rin in den Schuppen und sich gute Plätze gesichert.Es war natürlich eine Menge Mutanten-Volk anwesend, aber so übel, wie ich es mir vorgestellt hatte, war es dann auch nicht. Die Stiernacken-Dichte des BNB-Bowls wurde jedenfalls nicht erreicht! Im Laden selbst war ein CBGB Kamera-Team, welche das Konzert aus mehreren Winkeln aufnehmen sollten. Erste Band des Abends waren die New Yorker MANIPULATE, die mit ihrem knallharten Hardcore schon mal ne gute Ansage durch den Club prügelten. Von den Leuten her war die Resonanz eher verhalten, aber einige liessen es sich nehmen, etwas rumzuzappeln. Echt ne klasse Band, die alles hat, was nötig ist.Die Jungs sind offensichtlich auch keine Greenhorns mehr, alle schon etwas älter, die haben sich sicher schon in anderen Bands ihren Lorbeeren verdient. Im Publikum waren mittlerweile auch einige NYHC-Persönlichkeiten wie Lord Ezec oder Civ (Gorilla Biscuits) anwesend udn es wurden immer mehr zu einer großen Party. Einen großen Anteil hatte natürlich auch MURPHYS LAW, die mit ihrem Gute-Laune-Kiff-Sauf-Party-Hardcore schnell den Laden im Griff hatten. Auch wenn die Crowd hier ebenfalls eher verhalten agierte, machte das der Show nur wenig aus. Jimmy G. hatte nen Heidenspass und liess so einiges an Sprüchen und Statements ab. Natürlich verurteilte er die Messerattacke von olle Harley, die im Jahr zuvor den Himmel des CBGB-Festivals heftig trübte. Aber in Jimmys Manier machte er sich eben auch über solche Leute und andere Internet-Maulhelden lustig. Auch John Joseph bekam etwas Fett ob seines Gesundheitswahnes ab. Wie in der Szene so üblich waren mittlerweile viele Gäste der DMS-Crew auf der Bühne und feierten gemeinsam ihre (etwas elitäre) New Yorker Existenz! MURPHYS LAW gehören einfach nur NYHC-Szene dazu, und das, ohne jemals auf Bad Boy Image gemacht zu haben. Wirklich ne klasse Band, live der Hammer und nie, nie langweilig.
JUDGE WAS NEXT !!!
Der Laden war gut voll, die Spannung war zum Bersten. Als es losging ging, brach auf der Bühne sowie in der Meute ne ordentliche Power los.Es war genau so, wie ich es mir gewünscht hatte, der Pit moshte, die Leute flogen durch die Luft und der dicke Mike Judge lief Gefahr, im Sauerstoffzelt zu landen. JUDGE begannen mit dem stampfenden Dieselmotor-Opener "The Storm" (nicht unbedingt perfekt um neue Meute zu ausrasten zu bringen, aber es funktionierte trotzdem) gefolgt von von den Klassikern "Take me home" und "Bringin it down". Es war schon ein merkwürdiges Gefühl. Die Songs hatte ich schon gefühlte 1000 Mal gehört, immer mit dem Gedanken, dass diese Band je leider Geschichte ist, und jetzt standen sie da und brachten mein Herz zum klopfen! Als dann mein Lieblingssong "Hear me" kam, war ich restlos hingerissen.Allerdings stellte ich auch fest, dass bereits jetzt die Leute schon etwas weniger abgingen, warum auch immer. Sehr verausgabt hatten sie sich ja bisher nicht und der Altersdurchschnitt war auch nicht so hoch, wie man vielleicht hätte annehmen können. Allgemein ging die Energie etwas flöten und die anfangs kochende Menge kühlte mehr und mehr ab. Sogar als JUDGE ihr Blitz-Cover "Warriors" spielten und dabei noch Civ mit ner saugeilen Judge-Kutte auf die Bühne kam und mit sang, liessen sich die Leute nicht wirklich mehr zum ausrasten bringen. Kuckst du Alles in allem war es aber ein Klasse-Konzert mit hohem Kult-Faktor, auch wenn ich mir etwas mehr erhofft hatte. Aber diese Konzert zeigt einmal mehr, dass GORILLA BISCUITS (BNB-Bowl 2011) faktisch und unumstösslich die beste HC-Show meines bis dato noch jungen Lebens war! Nach dem Konzert kehrten wir noch in einen durchaus gemütlichen McDonalds ein, der mehr Treff für Crack-Süchtige und Obdachlose denn Schnellimbiss war. Als wir dann den gruseligen Rückweg antraten und ich permanet dieses "Warriors" Thema im Schädel hatte, wurde man unweigerlich an den gleichnamigen Film erinnert (auch wenn dieser in der Bronx spielt). Aber glücklicherweise forderte mich niemand auf, raus zum Spielen zu kommen !!!

Mittwoch, 23. Oktober 2013

CBGB FESTIVAL: SOAPBOX ARMY (10.10.2013 FAT BABY NEW YORK)


Wie immer suchte ich auch vor meinem diesjährigen New York Trip gerade zu manisch und bereits Monate zuvor nach etwaigen Konzerten, die wir in der Stadt der Städte anschauen konnten. Lange Zeit war aber, gerade was Punk und Hardcore-Shows angeht, kaum Land in Sicht. Mehr oder weniger zufällig stiess ich dann aber auf das oben genannte Festival, welches das 40-jährige Jubiläum des legendären CBGB Clubs in der Bowery honorieren sollte. Eigentlich ein Riesenglück!! Ich weiß zwar nicht, ob solch ein kommerzielles Festival, dessen Höhepunkt ein grosses Open-Air Konzert auf dem Times Square ist, den richtige Rahmen darstellt, einen versifften und über alle Maßen kultigen Underground-Club zu feiern, in dem sich eigentlich fast nur Subkulturen die Klinke in die Hand gaben, aber mir war klar, dass es da auch einige Juwelen abzugrätschen gab denn beim so einem Club MUSSTEN auch gute Sachen dabei sein.. Ich war also voller Zuversicht bis endlich die ersten Bands bekannt gegeben wurden. Ein Festival-Pass kaufte ich uns blind, mit dem man Zugang zu allen Konzerten und Filmvorführungen hatte. 50 Mäuse für Frühkäufer schienen mir fair, aber wie gesagt, die Bands kannte ich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht. Als dann nach und nach die ersten Bands bekannt gegeben wurden, war ich zunächst etwas ernüchtert, denn ich kannt offen gestanden so gut wie NICHTS davon. Aber das sollte sich ändern. Meine Geduld wurde belohnt und es wurden u.a. Shows von JUDGE, MURPHYS LAW und ICE-T (!!!) angekündigt. Allein damit war der Preis schon reingeholt! Natürlich checkte ich im Vorfeld einen großen Teil der Bands durch und machte mir so einen Plan, was ich und mein Mädel alles anschauen konnten bzw. wollten. Tagsüber hatten wir uns im BOWERY ELECTRIC, einem Club in der Nähe des ehemaligen CBGB, der wohl auch als eine Art Festival-Basis diente, unsere Pässe abgeholt und abends standen die ersten beiden Konzerte an. Obwohl fast alle Locations in der Lower East Side gelegen waren und alle gut zu Fuss zu erreichen waren, konnte man sich natürlich nur ein bestimmte Anzahl von Bands anschauen, weil sich natürlich (bei mehreren hundert Bands) auch vieles überschnitt. Frohen Mutes stiefelten wir also in einem Club Namnes FAT BABY, die Pässe wurden akzeptiert, doch es kam mir komisch vor, denn es war absolut nichts los. Die Band, die wir anschauen wollten hiess SOAPBOX ARMY aus New York,

eine Indie Rockband, von der ich sogar schonmal gehört hatte. Der Club war saucool und die Show sollte in einem Kellerraum stattfinden. Doch irgendwie musste da was schief gelaufen sein, denn es waren bei Konzert-Beginn gerade mal 16 Leute im Saal (abgezählt!) und dazu zählten Band, Barkeeper, Türsteher und Freundin des Sängers. Wirkliche Gäste waren es depremierende 6 Leute. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich solche Situationen hasse. Also saßen wir peinlich berührt auf einer Eck-Couch und sahen der Band zu, die ihre aber Show durchzog und sich die Enttäuschung über das schwache Feedback auf ihr Konzert kaum anmerken ließ. Es waren echt klasse Songs dabei aber ich kann so einen Abend einfach nicht geniessen, nicht mal ansatzweise.Nach ner Stunde war der Spuk dann auch schon vorbei und wir zogen weiter in den nächsten Club um dort CEE KNOWLEDGE AND THE COSMIC FUNK ORCHESTRA zu sehen. Die Verbindung zwischen Rap und Funk fand ich auf Anhieb geil, deshalb war klar, dass wir uns die Show reinziehen würden. Der Laden hiess BAR 13 und war nicht allzu weit weg.Ich dachte mir,es kann ja nur noch besser werden, nachdem Drama, welches wir grad erleben mussten. Doch dann kam der nächste Tritt in die Nüsse!! Der Laden war tatsächlich vom Gesundheitsamt geschlossen worden !!!! Stand auf einem Zettel an der abgeschlossenen Tür.
Dass die Halbhirne vielleicht mal die Ausweich-Location bekannt gegeben hätten, war wohl zuviel erwartet. Irgendwo fand die Show statt, aber leider konnte ich auch trotz CBGB App (für die man halt Internet braucht)nicht heraus bekommen, wo das Ganze nun ersatzweise stattfand. Ich war bedient!! SO hatte ich mir den ersten Tag des Festivals nicht vorgestellt. Aber es sollte noch so viel besser werden ... also ... STAY TUNED !!! Zum Schluss noch nen Video der SOAPBOX ARMY, damit wenigstens was gutes von diesem Blog hängen bleibt!!