Mittwoch, 15. Mai 2019

TREAT
(07.11.2018, 7er CLUB MANNHEIM)

Jaaaaa, es gibt mich noch, es ist einfach unsagbar schwer geworden, hier regelmäßig etwas zu verfassen. Aber ich kämpfe gegen fehlende Zeit und Faulheit an. Wahrscheinlich habe ich mittlerweile ohnehin sämtliche Leute vergrault, die sich bisher (mehr oder weniger regelmäßig) meine geistigen Ergüsse antaten. Jedenfalls habe ich einiges in den Backen angesammelt, was jetzt nach und nach durch due Tuba geblasen wird. Versprochen!
TREAT, eine der geilsten AOR-Hardrock-Bands machte im 7er Club Halt, das war Pflicht, keine Ausreden. Die Schweden haben mit "Dreamhunter" (1987) eine meiner absoluten Lieblingsscheiben geschaffen, standen aber in dieser Zeit im absoluten Schatten von EUROPE, die die Charts in aller Welt eroberten. Umso erfreulicher, dass sich TREAT bis heute gehalten haben, und das mit einem Großteil des Lineups von damals. Erste Vorband waren JESSICA WOLF, ne hübsche und durchaus talentierte Sängerin aus Finnland, die Musik, na ja, nicht wirklich schlecht, aber auch nicht umwerfend, man konnte es gut anhören und und vor allem ansehen, ist wie gesagt ne ganz Nette. Zweiter Support waren DARK SKY aus Rottweil, der Sänger, übelst hässlich, sah aus wie Connie Dachs mit Vokuhila, aber mal ehrlich, wenn man in der heutigen Zeit noch mit soner Friese rum rennt, dann hat das schon wieder Respekt verdient, denn der Typ bzw. die Band, auch wenn sie sicher nie die großen Erfolge einfahren werden, diese Band lebt Hardrock, und nebenbei waren die auch noch gut. Wer aus sowas steht sollte die mal antesten. Eingängige Songs, klasse Songwriting, gute Musiker und vor allem, ein richtig geiler Sänger! Ach ja, beim Thema Sänger komm ich doch gleich zur Hauptband. TREAT !!! Was hab ich mich gefreut, und wie wurde ich enttäscht ... Das Beste an der Show war, dass da TREAT in einer wirklich alten Besetzung auf der Bühne standen, auch wenn die Haare eher wie dünne Wollfädchen herum flogen, weil diesen Matten keine Substanz der Welt noch Volumen verleihen kann. Aber der Sänger hatte mit den hohen Tönen echte Probleme und wurde oft mit Playback unterstützt, aber auch das hätte ich ja noch hinnehmen können, das ist bei solch alten Bands ja fast schon in Ordnung, was ich aber keineswegs nachvollziehen kann: von den ersten beiden HIT-ALBEN spielten sie glaub nur einen oder zwei Songs, von der "Dreamhunter" gar keinen !! Dafür klimperten sie massig neues Zeugs runter, totaler Einheitsbrei ohne Höhepunkte, ohne das was im Ohr hängen blieb. Eine echte Enttäuschung, dieser Abend! Ich kann es nicht anders sagen und will gar nicht mehr darüber schreiben. Erfreulicherweise hatte der Abend aber auch noch was Gutes: ich lernte Jan Knopf kennen, einen klasse Sänger aus Karlsruhe, der mit seiner Band HIGH ROAD EASY schon einige mehr als beachtliche Platten abgeliefert hat und auch so eine Persönlichkeit der Karlsruher Musik-Szene ist. Den Kontakt stellte natürlich Musikpapst Armin her, der Jan schon lange Jahre kennt (aber nicht im Stande ist, mir ein paar Platten von HIGH ROAD EASY zu besorgen!) Also beste Grüße an Armin, Jan und an den 7er Club, die solche Bands überhaupt holen, dass TREAT an dem Abend eher ein Reinfall waren, dafür kann die Location nun wirklich nichts.