Mittwoch, 28. September 2011

SCHATZSUCHE 2011

Leute die mich kennen, dürften sich schon das ein oder andere Mal über eines meiner Hobbys gewundert haben. Das liegt meistens nicht mal daran, daß die Hobbys besonders ausgefallen oder extravagant sind, sondern eher daran, daß mich wohl viele Leute nicht annähernd so tiefsinnig sehen, daß ich mich für Dinge wie Fotografie oder Natur interessieren könnte. Da denk ich mir dann ab und an, was für einen oberflächlichen und stupiden Eindruck ich wohl auf meine Mitmenschen machen muss. Aber seis drum, eine dieser Freizeitbeschäftigungen, die mir kaum einer zugetraut hätte, ist nun Thema dieses Blogs.
Es geht um die teilweise abenteuerlich anmutende Suche nach Bergkristallen und sonstigen kristallinen Mineralien, die einer modernen Schatzsuche in nichts nachsteht. Mein "Suchgebiet" ist der altehrwürdige und mächtig hohe Berggipfel der Hornisgrinde, dem höchsten Berg in unserer Umgebung.
Vor vielen, vielen Jahren, ich war ein aktives Mitglied des DBV (für alle Nicht-Ornitologen, das ist der Deutsche Bund für Vogelschutz, ja da staunt ihr !!) und wir waren zu einem Hüttenwochenende auf eben dieser mystischen Hornisgrinde. Mit dabei war damals ein junger und über alle Massen extrovertierter Typ namens Filip F., der mit seinem Vater schon öfter auf Exkursionen dort oben war. Er war es auch, der den restlichen Jungs des Vorschlag machte, doch nach eben diesen "Juwelen" der Gebirge zu suchen. Wir streunten durch die Gegend und buddelten uns in allerlei Löcher rein. Und tatsächlich fanden wir damals schon auf Anhieb die ein oder andere kristalline Quarz-Schicht auf diversen Steinen. Es vergingen seither sicher 20 lange und kristall-bildende Jahre, bis ich an einem langweiligen Sonntag (vor 3-4 Jahren) auf die verwegene Idee kam, doch mal wieder da hoch zu fahren und etwas auf Schatzsuche zu gehen. Und ich hatte damals auf Anhieb Glück, denn in einem Geröll-Feld grub ich einen Haufen dieser Dinger aus. Und da hatte mich das "Diamantenfieber" wieder gepackt (und bis heute nicht mehr losgelassen). Ich als Philanthrop wollte natürlich ab und an auch Leute aus meinem Freundeskreis an dieser Sucht teilhaben lassen, und die, die sich darauf einliessen, mit mir in den Berg zu gehen, haben es allesamt sehr genossen und keinesfalls bereut, denn auch sie kamen mit fetter Beute nach Hause.
Aber am liebsten bin ich doch allein dort oben, denn je fanatischer man sich in die Berghänge hineinwühlt, desto folgenschwerer sind die Auswirkungen auf Körper und Ausrüstung. Kurz gesagt, man wird dreckig und versifft wie ein Trüffelschwein. Und das will man dann doch niemandem zumuten. Denn wenn einen das Fieber gepackt hat und man einen Jackpot nach dem anderen aus dem steinigen Schlamm und der schwarzen Erde heraus holt, da ist es vollkommen nebensächlich, daß man bis zu den Ohren verdreckt ist, oder daß es in Strömen regnet oder daß einen riesige Killerameisen angreifen, weil man mit seiner Harke gerade deren Wohnzimmer durchpflügt hat. Aber so denke wahrscheinlich nur ich.
Leider haben ich fast keinen blassen Schimmer, was ich da so alles ans Tageslicht fördere, aber das ist mir auch relativ egal. Es wäre zwar schön, etwas mehr über die Materie zu wissen (daran arbeite ich bereits) , aber ich mache das alles nur zum Spass und weil ich gerne suche. Es ist ein geiles Gefühl sich einen halben Meter in den Berghang zu graben und in dem Geröll und der Erde immer wieder was glitzern zu sehen. Und wenn man das Zeugs dann zuhause richtig sauber wäscht, und die ganze Pracht dieser Kristalle zum Vorschein kommt, kann man sich noch mal eine Art "Nach-Kick" abholen.
Wo ich meine Claims habe, werde ich natürlich hier nicht preisgeben, zudem ich mir relativ sicher bin, daß das gar nicht mal sooo legal ist, da ich da oben ja ein Naturschutzgebiet "umgrabe" und dadurch schon den ein oder anderen Erdrutsch verursacht habe. Doch offiziell schieben wir das mal auf die natürliche Erosion und die gemeine Gebirgs-Riesenwühlmaus, die es da oben in Scharen geben soll. Ich kann es übrigens kaum erwarten, wieder meine Ausrüstung zu schnüren (Schaufel, Stemmeisen, Harke) und mich wie ein richtiger "Strahler" (so heissen Kristallsucher in den Alpen) auf die Suche dieser mineralischen und überaus dekorativen Schätze zu machen. BERG HEIL (bin grad schon wieder ganz hibbelig)
Zum Abschluss und als Beweis, daß ich hier nicht irgendwas vom Pferd daher labere, hab ich das ein oder anderen Mineral abgeknipst.
Bitte schön:









Dienstag, 27. September 2011

RADIO DEAD ONES ( "NEUE" HACKEREI, 24.09.2011)

Es bot sich an, den Abend in Karlsruhe zu verbringen, da ich zu etwa 150 verwegenen Burschen gehören sollte, die es vor hatten, sich nachts um 2 Uhr auf die schier endlose Reise gen Rostock aufzumachen. Und wie könnte man die Zeit bis dahin besser totschlagen, als mit einem illustren Konzert in der neuen Alten Hackerei. Neu, weil sie seit einigen Wochen in renoviertem und großzügig ausgebauten Schein wieder erstrahlt. Der Laden war schon vorher top, aber von der Anordnung der verschiedenen Bar-Komponenten doch eher suboptimal ausgelegt.
Jetzt ist alles, da wo es hingehört, es ist massig mehr Platz und so durften sicher 200 Leute dieses erste große Konzert erleben. Vorband war Scheisse Minelli, und sorry, das was ich sah bzw. hörte, war defintiv identisch mit dem ersten Teil des Bandnamens! Nicht mein Ding, vielleicht mit ner guten Mosh-Meute ganz anders, aber die war an diesem Abend wahrlich nicht gegeben. Auch die zweite Band, die Karlsruher All-Star Band BONE IDLES, die mit ihrer krassen Mischung aus Hardcore, Punk und ner kleinen Portion Thrash eine Musik spielen, die sicher nicht jedermanns Sache ist, zumindest nicht bei den Anwesenden dieses Abends. Ich muss ehrlich sagen, mir gefiel es nicht sonderlich. Und nicht weil sie nicht gut waren oder nen schlechten Tag hatten, nein, so ein Konzert, bzw. so eine Band steht und fällt mit dem Publikum, hätten da nur zehn zwölf Leute abgemosht, es wäre ein vollkommen anderes Konzert gewesen. Da dem aber nicht so war, war der Auftritt der Karlsruher Urgesteine leider etwas langweilig. Die Hackerei ist ein soooo guter Laden, aber die Leute dort brauchen immer 3-400 Funken, bevor mal etwas Stimmung aufkommt, und oftmals genügen nicht mal die.
Na ja, danach kam auf jeden Fall die Hauptband, die Berliner Punkrocker RADIO DEAD ONES, die sich mit einer Mischung aus deutschen und englischen Hymnen sofort in mein Herz spielten (und sicher nicht nur in meins). Und mit jedem weiteren Song schaffte es die Band, daß sich wieder eine Person mehr vor der Bühne bewegte. Ich will zwar nicht von Pogo sprechen, aber nach 7-8 klasse Songs war zumindest etwas "Getümmel" vor der Bühne und einge fingen schüchtern an, zu tanzen. Die Band hatte, wie so oft in Karlsruhe, weitaus mehr verdient, aber dennoch war es ein gutes Konzert mit sehr gutem Hauptact! Absolut empfehlenswert! Leider konnten mein Kumpel Bob und ich nicht bis zum Ende bleiben, weil wir wie gesagt noch einen Job in Rostock zu erledigen hatten. Doch wie das lief, steht in einem anderen Buch ...

Dienstag, 20. September 2011

PLATTENTIP (NICHT NUR) FÜR MAIDEN-JÜNGER




















Lange nichts mehr gehört! Aber da bin ich wieder, wenn auch erstmal nur mit einer Plattenkritik. Aber dafür geht es auch um eine Hammer-Scheibe. Mal wieder in einem Sparstrumpf-Regal gefunden und gleich mitgenommen. Olle Bruce Dickinsons bereits sechstes Solo-Album "THE CHEMICAL WEDDING". Ich hatte mich bisher, warum auch immer, gegen Soloalben von Künstlern gesträubt, deren Haupt-Bands ich mochte. Irgendwie hatte ich wohl Angst davor, daß diese Platten ohnehin nie die Qualität der Band-Alben erreichen würden und somit etwas vom den perfekten Denkmälern abbröckeln würde, welche man den Lieblings-Bands im Kopf erschaffen hatte. Aber bei dieser Platte wollte ich mal eine Ausnahme machen, nicht nur, weil sie günstig war, sondern mir schon mehrere Leute versichert hatten, daß das Multitalent Dickinson echt gute Soloplatten aus dem Ärmel schütteln würde. Und wie recht sie hatten. Die Platten ist Monster! Obwohl Dickinsons markante und unverwechselbare Stimme natürlich fast immer etwas an einen Maiden-Song erinnert, schafft er es dennoch einen soweit wie möglich eigenen Stil zu kreiren. Natürlich ist die Platte nicht ganz so virtuos wie ein Maiden Output (obwohl mein Lieblings-Maiden-Klampfer Adrian Smith mit von der Partie ist), aber das Songwriting ist exzellent, manche Lieder sind sogar regelrechte Riffkiller und kein Song der Platte ist ein Ausfall. Ich werde mir demnach auch noch die anderen Werke dieses Jumbo-Jet-fliegenden, Olympiaden fechtenden, Marathons laufenden und Bücher schreibenden Tausendsassas ins Haus holen, weil es einfach sehr gute und zeitlose Musik ist, die nicht nur eingefleischten Maiden-Fans gefallen würde !