Es bot sich an, den Abend in Karlsruhe zu verbringen, da ich zu etwa 150 verwegenen Burschen gehören sollte, die es vor hatten, sich nachts um 2 Uhr auf die schier endlose Reise gen Rostock aufzumachen. Und wie könnte man die Zeit bis dahin besser totschlagen, als mit einem illustren Konzert in der neuen Alten Hackerei. Neu, weil sie seit einigen Wochen in renoviertem und großzügig ausgebauten Schein wieder erstrahlt. Der Laden war schon vorher top, aber von der Anordnung der verschiedenen Bar-Komponenten doch eher suboptimal ausgelegt.
Jetzt ist alles, da wo es hingehört, es ist massig mehr Platz und so durften sicher 200 Leute dieses erste große Konzert erleben. Vorband war Scheisse Minelli, und sorry, das was ich sah bzw. hörte, war defintiv identisch mit dem ersten Teil des Bandnamens! Nicht mein Ding, vielleicht mit ner guten Mosh-Meute ganz anders, aber die war an diesem Abend wahrlich nicht gegeben. Auch die zweite Band, die Karlsruher All-Star Band BONE IDLES, die mit ihrer krassen Mischung aus Hardcore, Punk und ner kleinen Portion Thrash eine Musik spielen, die sicher nicht jedermanns Sache ist, zumindest nicht bei den Anwesenden dieses Abends. Ich muss ehrlich sagen, mir gefiel es nicht sonderlich. Und nicht weil sie nicht gut waren oder nen schlechten Tag hatten, nein, so ein Konzert, bzw. so eine Band steht und fällt mit dem Publikum, hätten da nur zehn zwölf Leute abgemosht, es wäre ein vollkommen anderes Konzert gewesen. Da dem aber nicht so war, war der Auftritt der Karlsruher Urgesteine leider etwas langweilig. Die Hackerei ist ein soooo guter Laden, aber die Leute dort brauchen immer 3-400 Funken, bevor mal etwas Stimmung aufkommt, und oftmals genügen nicht mal die.
Na ja, danach kam auf jeden Fall die Hauptband, die Berliner Punkrocker RADIO DEAD ONES, die sich mit einer Mischung aus deutschen und englischen Hymnen sofort in mein Herz spielten (und sicher nicht nur in meins). Und mit jedem weiteren Song schaffte es die Band, daß sich wieder eine Person mehr vor der Bühne bewegte. Ich will zwar nicht von Pogo sprechen, aber nach 7-8 klasse Songs war zumindest etwas "Getümmel" vor der Bühne und einge fingen schüchtern an, zu tanzen. Die Band hatte, wie so oft in Karlsruhe, weitaus mehr verdient, aber dennoch war es ein gutes Konzert mit sehr gutem Hauptact! Absolut empfehlenswert! Leider konnten mein Kumpel Bob und ich nicht bis zum Ende bleiben, weil wir wie gesagt noch einen Job in Rostock zu erledigen hatten. Doch wie das lief, steht in einem anderen Buch ...
vor 4 Monaten
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