Sonntag, 23. Dezember 2012

CONVERGE (SUBSTAGE 22.12.2012)

Über Converge hatte ich ja schon so viel Gutes gehört, daß DAS die Götter dieses Genres sind, die absolute Creme des psychodelischen Hardcores. Ich selbst besitze auch das ein oder andere Musikteil der Bostoner, welches aber schon älter ist und dem konventionellen Hardcore noch sehr nahe ist. Jedenfalls waren an dem Tag vier Bands am Start. Erste Band waren THE SECRET aus Italien. Zur Güteklasse dieser Band kann ich leider nur soviel sagen: hab ich verpasst. Ich schlug erst im Substage auf, als die zweite Band, A STORM OF LIGHT inmitten ihres Gigs waren. Man konnte heraus hören, daß die Jungs aus Brooklyn stark am Sound von Neurosis geankert haben, was nicht weiter verwunderlich ist, ist doch deren Frontmann auch ein Mitglied von Neurosis und macht dazu noch deren abgefahrene Videos! Die Musik möchte ich mal so beschreiben. Es war sehr düster (wen wunderts) und erinnerte mich an die Black-Metaller Bathory, allerdings auf 45rpm. Für alle nicht-Vinylisten, das bedeutet, wenn man ne Schallplatte schneller abspielt. (Ich hoffe, jeder,der das hier ließt, weiß wenigstens noch, was ne Schallplatte ist). Nächste Band waren die Kalifornier TOUCHÉ AMORÉ. Wer denkt, was ist das denn für ein tuckiger Name, der sollte sich erstmal die Band anhören !! Aber mal Spass ohne, die Jungs spielen ne ganz gute Musik, sozusagen Softcore, wenn es sowas überhaupt gibt. Die Musik ist schon hart und hat geile Singalongs (was die Meute auch dankend annahm), aber zwischendurch kamen dann halt immer für mich äusserst gewöhnungsbedürftige Softie-Passagen, aber auf alle Fälle nicht schlecht. Der Sänger war teilweise echt krass,manche Parts, in denen grad instrumental wenig los war, sang er sogar ohne Mikro. Respekt! Dann endlich CONVERGE. Wobei sich der Sänger schon ne halbe Stunde vorher hinter der Bühne warm machte und wie ein nervöser Wirbelwind so manchen Schatten wegboxte. Ist wohl als Kind ins Kokain-Töpfchen gefallen, deshalb kann er es sich wohl heute auch erlauben, Straight Edge zu sein, denn es ist wohl noch genug Energie übrig !! Der Typ ist ne Rakete und geht auf der Bühne ab wie ein rosa Zäpfchen! CONVERGE kesselten dann auch richtig los, aber mir wurde schnell bewusst, daß das doch nicht so mein Ding sein sollte. Dafür kläffte olle Jacob Bannon viel zu sehr und die Musik war auch viel zu Noise-Attack-mässig. Die Musiker sind deLuxe, keine Frage (speziell der unglaubliche Drummer) und es gab auch genügend groovige Moshparts, aber für meinen Geschmack wurde zu viel geknüppelt und die Lieder waren oftmals zu vertrackt und kompliziert. kein Wunder nennt sich deren Genre auch MATHcore. (Machen Römer dann eigentlich LATEINcore?) Bei CONVERGE hatte ich den permanenten Eindruck in einem Auto zu sitzen, welches einen Abhang hinunter kullert und sich hundertfach überschlägt, und DAS in zehnfacher Geschwindigkeit. Es holtert und poltert an allen Ecken und die Insassen schreien sich vor Panik die Seele aus dem Leib. Schon der Gedanke daran ermutigt meinen Schliessmuskel zur Revolution. Doch so schlecht, wie sich meine Worte jetzt anhören, war es definitiv nicht. Es war ne gute Hardcore-Show, die aber aufgrund der Fitzeligkeit und des zu krassen Gesangs nicht so sehr bei mir ankam, wie ich mir das erhofft hatte. Und auch die Meute an dem Abend war eher zurückhaltend, auch da hatte ich mir ne Horde von masochistisch veranlagten Mosh-Psychospathen gewünscht, was aber auch leider nicht wirklich der Fall war.

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