Samstag, 18. August 2012

10 (K)LOGISCHE TATSACHEN

Nachdem mein Blog über die männliche Niederkunft durchaus nette Reaktionen hervorgerufen hat, ließ mich dieses Thema irgendwie nicht mehr los. Was ist es, was die Männer an den gekachelten Tempeln so fasziniert? Warum ist es wohl so, daß man(n) nur noch dort seinen URINstinkten und Bedürfnissen DIE Freiheit zukommen lassen kann, die wohl in der täglichen Umgebung voller Zwänge, Vorgaben und Tabuisierungen nicht mehr möglich ist. Aber gerade weil sich ein Mann auf dem Klo, seinem letzten Refugium, keinerlei Regelen unterziehen muss, bzw. niemand im Stande sein will, etwaige Regeln dort zu kontrollieren, passieren dort Dinge, die mit Sicherheit jeder kennt, der sich zum starken Geschlecht zählt, aber bisher aus reiner Scham nicht aussprechen wollte. Diese Scham lege ich nun stellvertretend für die ganze Männerwelt ein für alle Mal ab und nenne sie, die 10 (k)logischen Tatsachen, die einen Mann unwiderruflich mit seinem keramischen Heiligtum verbinden.

1. Nur ein Mann ist in der Lage, es so lange zurück zuhalten, bis es eigentlich schon fast zu spät ist und die Schlange eigentlich schon raus guckt.Und eben nur einem Mann kann es deswegen passieren, daß er in seinem verzweifelten Sprint Richtung WC (bei dem aber komischerweise immer noch genügend Zeit bleibt, sich ordentlichen Lesestoff zu krallen) die Klotüre sperrangelweit offen lässt und somit seine gesamte Umwelt in eine gestankliche Mitleidenschaft zieht.Da können etwaige Mitbewohner oder Lebenspartner noch soviel Raumdeo versprühen, wenn die Giftgas-Wolke sich mal ausgebreitet hat, kennt sie weder Freud noch Feind !

2. Nur ein Mann ist in der Lage, sich auf seinem Klo dermaßen wohl und geborgen zu fühlen, um sich dorthin auch mal einen kleinen Snack einzupacken, sozusagen als direkten Nachschub. Was bei einer Frau eher Übelkeit und Abscheu hervorrufen würde, erzeugt bei einem Mann ein wonniges Gefühl, wenn man so auf der Brille sitzt und sich ne Mini-Salami einverleibt!

3. Nur ein Mann ist im Stande, aus der Einschätzung, wie weit man mit einer bestimmten Menge Klo-Papier noch kommen mag, einen Wettbewerb mit sich selbst zu machen. Mit jeder Wickelung, die die Rolle abnimmt, wachsen die Schweissperlen auf der Stirn, denn es handelt sich (natürlich) um die letzte Rolle im Haus. Und so verwendet man sogar einzelne Blätter um ans Ziel zu kommen. Überflüssig zu erwähnen, daß es da ab und an auch mal zu einem "Durchbruch" kommen kann. Doch es reicht dann doch meistens, und der Notfallplan B (er hat mit den Klamotten im Wäschekorb zu tun)kommt so gut wie nie zum Einsatz.

4. Nur ein Mann ist stolz auf das, was er da zur Welt gebracht hat. Und nur ein Mann kann die Kloschlüssel mit "Zwischendeck"(Flachspüler) erfunden haben, denn welchen Zweck, außer den der freudigen Begutachtung seiner Machenschaften, sollte dies sonst haben? Aber leider gibt es ja diese Schüsseln heute kaum noch. Über die Jahre hat sich das Modell durchgesetzt, bei dem die Bomben direkt in die ins Auffangbecken plumpsen (Tiefspüler). Aber eben nur ein Mann kann auch daraus noch etwas Positives ziehen, denn durch geschickte Portionierung seiner Abwürfe erzeugt er eine "Plopp" nach dem anderen als befände man sich in einer Tropfsteinhöhle!

5. Nur ein Mann ist in der Lage, sein großes Geschäft auch in der freien Natur zu verrichten. Ungeachtet jeder Peinlichkeit und über etwaige Schamgefühle nur lachend, schlägt man sich in die Büsche und übergiebt Mutter Natur den "Rest". Da man es ja (siehe Punkt 1 aber dieses Mal mit triftigem Grund) bis zuletzt zurück gedrückt hat, bekommt der Mann eine Art Tunnelblick, vor Augen nur ein Ziel: Rohr frei!. Mögliche vorbei laufende Fussgänger (die todsicher immer auftauchen) oder die Tatsache, überhaupt nichts zum Abwischen dabei zu haben, sind erstmal zweitrangig. Es zählt nur das Legen der Miene(n) und daß man sich bei deren Abwurf auch weit genug nach hinten lehnt, denn sonst ist mit "Friendly Fire" einer ganz besonderen Art zu rechnen! Nach Vollendung (und wie immer auch stolzer Begutachtung) wird einem dann aber erstmals bewusst, in welcher Situation man jetzt steckt und wie man sich wieder halbwegs sauber bekommt. Die Möglichkeit, ein zufällig vorbei laufendes Kanninchen oder wenigstens ne struppige Waldmaus zweckentfremden zu können ist dann doch eher gering. Also begnügt man sich mit dem, was auch schon unseren Vorfahren benutzten. Den Blättern des Waldes! Auch hier sind Durchbrüche nicht zu vermeiden, aber aufgrund der Erleichterung, sein Paket endlich abgeliefert zu haben, ist das dann auch nicht weiter schlimm. So was nennt man dann wohl K(l)ollateral-Schaden!

6. Nur ein Mann ist in der Lage, einen derat großen Haufen zu machen, daß dieser beim Spülen (leider nur im Flachspüler) einen kleines Toiletten-Riff bildet, an welchem das heranbrausende Spülwasser wie Meeres-Gischt weit nach oben spritzt. Was bei empfindlichen Menschen (= Frauen) Unbehagen auslösen würde, verursacht beim Mann ein durchaus erquickendes und im wahrsten Sinne spritziges Vergnügen, während er neckisch auf der Klobrille herum hüpft. Und nützlich ist es oben drein, denn man spart dadurch kostbares Papier (siehe Punkt 3)

7. Nur ein Mann ist dazu im Stande, die Klo-Bürste zu weit oben "auszudrehen", so daß Klopapierreste und andere Substanzen nicht am Schüssel-Rand landen, sondern schön über die Klobrille verteilt werden, was unter Umständen recht schöne Muster hervor bringt. Aber auch hier findet sich schnell eine Lösung, denn meistens liegt eine gebrauchte Socke im Bad herum, die sich zur Beseitigung dieses Zustandes ausgezeichnet eignet.

8. Aufgrund der Anatomie des Mannes ist nur er in der Lage, im Stehen zu pinkeln. Was wohl so gut wie alle Frauen nervt, ist für das Wohlsein der etwas einfacher gestrickten Psyche des Mannes essentiell. Denn Disziplinen wie die Entfernung bremsspurähnlicher Überreste der letzen Sitzung, die Verteilung und Vermischung diverser Reinigungsmittel oder die bloße Schaumerzeugung durch einen harten und kompromisslosen Strahl direkt ins Syphon-Herz machen einen Mann schlichtweg glücklich. Daß dabei Millionen lustiger, gelber Tröpfchen durchs ganze Badezimmer hüpfen, tut der Freude überhaupt keinen Abbruch, im Gegenteil: es veranlasst den Strahler zu kreisenden Hüftbewegungen um gemeinsam mit seinen hüpfenden Freunden eine Art Tanz aufzuführen. Dieses Schauspiel, mit seinem fast schon symbiotischen Charakter, wissen leider nur sehr wenige Frauen zu schätzen.

9. Nur einem Mann ist es vergönnt, sich seiner Leidenschaft auch in öffentlichen Toiletten zu erfreuen. Während Frauen solche Orte nur im Notfall aufsuchen, ist es für Männer ein Spass, speziell wenn einige Kabinen besetzt sind. Und dabei ist es egal, ob man seine Nachbarn kennt oder nicht. Je lauter oder skuriller ein Geräusch ist, welches ein Darm im Kampf gegen seinen Erzfeind Schliessmuskel erzeugt, desto mehr Staun-Laute oder Lacher erntet der Protagonist von seinen Mitstreitern. Und obwohl man diese meistens gar nicht kennt bzw. jemals zu Gesicht bekommt, wird man zumindest für einen kurzen Moment zu Brüdern im Geiste.

10. Last but not Least gibt es aber noch einen Punkt, den man eher als Nachteil der männlichen Klo-Kultur sehen muss. Falls es mal nicht auf Anhieb so rutscht und flutscht, wie es soll, ist natürlich der Druck auf die Schläuche unweigerlich zu erhöhen, ungeachtet dessen, wieviele Äderchen einem im Kopf platzen oder wie erschreckend weit die Augen schon aus ihren Höhlen treten. Das alles ist bisher noch normal und keinesfalls als Nachteil sondern eher als Sitz-Sport einzustufen. Der erhöhte Druck auf den Darmbereich hat aber auch noch einen in dieser Situation eher ungewollten Nebeneffekt, denn etwas von der "inneren Puste" bekommt auch das beste Stück des Mannes ab, welches bei den meisten Sitzungen eine eher untergeodnete Rolle spielt. Und so richtet sich der kleine Lümmel unaufhaltsam auf, moment .. nur fast unaufhaltsam, denn ein Hindernis steht im unausweichlich im Weg: die Unterkante der Klobrille, an der er mit ziemlicher Sicherheit hängen bleibt. Jetzt stellt sich die Frage, was tun? Lässt man ihn ein bischen ins Freie und riskiert aufgrund des immernoch immensen Körperdruckes einen Strahlemann durchs Badezimmer oder lässt man ihn unangenehmer Weise da unten stecken und geht auf Nummer sicher? Diese grundlegende Frage will ich hier offen stehen lassen, denn das ist letzten Endes jedem selbst überlassen.

So, das sind sie, die 10 Tatsachen, die sich aus langjähriger Erfahrung und schier endlosen Studien heraus kristallisiert haben. Was bleibt ist eine Frage: Passiert unseren Frauen der Großteil dieser Dinge tatsächlich nicht, oder sind sie einfach clever und schamhaft genug, um einfach nicht darüber zu reden?

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