Montag, 23. Februar 2015

EINFACH MAL WEG ... EIN REISEBERICHT
EPISODE 5: NEULICH BEI DARTY NARBONNE ...
ODER...LOST IN TRANSLATION

Wer meinen Reisebericht bisher verfolgt hat (ich weiß schon sicher von zweien, denn M.aus E. ist dazu gekommen), der weiß, daß jetzt der Sonderbericht an der Reihe ist, eben der, der den chaotischen Kauf meines neuen Navigations-Systems kommentiert. Zunnächst einmal hatte ich durchaus Glück, diesen Markt ohne jegliche Wegbeschreibung überhaupt zu finden. Doch ich hatte Erfolg, aber schon beim Eintreten in dieses Geschäft hatte ich den Eindruck, daß die Kompetenz hier nicht überdurchschnittlich hoch gestapelt sein würde.
Egal, ich wusste ja, was ich wollte. Ein TomTom musste her, da kann man eigentlich nicht viel falsch machen ...oder doch?
In dem Laden war nicht viel los, einige Personen verloren sich in den Gängen, die eigentliche "Kundenaktivität" ging von einer handvoll Kids aus, die allesamt von wahrscheinlich nordafrikanischer Herkunft waren. Ich hab nix gegen die, um Gottes willen, aber selbst ein toleranter Mensch wie ich weiß, daß die im Rudel ganz schön nerven können.
Jedenfalls schlichen diese Jungs andauernd um die Handys herum, die natürlich allesamt an Sicherungskabeln hingen. Anscheinend waren die Kontakte dieser Kabel höchst sensibel, denn man musste ein Handy nur berühren, schon ging ein nervtötender Alarm los, ein wirklich lautes "BIP-BIP-BIP-BIP-BIP-BIP".
In der Zeit als ich in diesem Markt war, konnte ich die Abläufe genaustens studieren, denn ich musste erstmal eine Weile warten, bis sich jemand meiner annahm.
Dabei erfuhr ich, daß man zur Abschaltung des Alarms eine Art Schlüssel benötigt, aber irgendwie nur ein gewisser "Maurice" weiß, wer diesen Schlüssel hat!?! Ihr habt schon richtig verstanden, "Maurice" HAT den Schlüssel nicht selbst, er weiß lediglich und anscheinend immer, wer ihn gerade hat.
Auch ich versteh es bis heute nicht...
JEDESMAL, wenn dieser Alarm losging, passierte das gleiche: die 7-8 Mini-Marokkaner flitzen voll diebischer Freude in die verschiedenen Gänge weg und irgendein Darty-Mitarbeiter rief:
"Oooh Maurice, qui a les clés?!", auf deutsch: "Oooh Maurice, wer hat denn die Schlüssel?!"
Ich weiß ehrlich nicht mehr, wie oft das passiert ist, aber es war geradezu lächerlich oft, und es reizte meine Nerven bis aufs Blut!
Irgendwann kam ich dran, ein Mitarbeiter war frei, als er mich sah, wollte er sich zwar erst hinter den Kaffee-Maschinen verstecken und beschäftigt schauen, aber das zog bei mir nicht.
Natürlich hatte ich die größte Null des Ladens erwischt, ein schwammiger XL-Typ in einem M-Hemd, dessen Knöpfe gerade noch in der Lage waren, die beiden Hemdhälften zusammen zuhalten, aber demnächst wahrscheinlich durch die Luft schiessen würden. Dem Typ stand die Unwissehnheit ins Gesicht geschrieben und er hatte übelste Mundfäule!
Auf seinem Hemd war ein Namens-Schild: Jean-Luc (wie auch sonst!)
Natürlich sprach Jean-Luc kein Wort Englisch, geschweige denn deutsch. Und wäre das alles nicht schon Strafe genug, hatte er einen mega-üblen Sprachfehler. Man hätte glatt meinen können, er habe seinen Zähne mal aus Versehen mit Sekundenkleber geputzt. Also allesamt Vorraussetzungen für ein erfolgreiches Verkaufs-Gespräch!
Natürlich habe ich folgenden Dialog komplett übersetzt:
ICH: Guten Tag
JEAN-LUC: (versteckt sich noch hinter den Kaffee-Maschinen) Guten Tag
ICH: Sprechen sie vielleicht deutsch?
JEAN-LUC: Nein leider nicht
ICH: Vielleicht englisch?
JEAN-LUC: Nein das auch nicht (er freut sich schon, daß er mich vielleicht an einen Kollegen abdrücken kann)
ICH: OK, dann versuche ich es in französisch
JEAN-LUC: (enttäuscht) OK
ICH: Ich will dieses Navigations-Gerät (ich hatte ja genügend Zeit um mir eines auszusuchen)
JEAN-LUC: OK, ich hol es ihnen aus dem Schrank
ICH: Was ist der Untschied zu dem nächstgrößeren TomTom?
JEAN-LUC: (wird nervös) Das muss ich erst genau nachlesen (er wälzt die Gebrauchsanweisung des größeren Geräts)
"BIP-BIP-BIP-BIP-BIP"
"Oooh Maurice, wer hat denn die Schlüssel!?"
ICH: Was ist denn nun der Unterschied
JEAN-LUC: (erleichtert) Ah ich habe es gefunden, bei dem größeren sind noch die Karten von Albanien und dem Kosovo dabei!
ICH: ????????
ICH: Sind sie sicher? Das wäre ja sehr seltsam...
JEAN-LUC: (wird bewusst, daß er wahrscheinlich grad totalen Mist gelabert hat) Moment ...
ICH: Kann es nicht sein, daß bei diesen beiden Geräten tatsächlich nur die Größe des Displays verschieden ist?
JEAN-LUC: Ah, ok, ja, genau, der Unterschied ist nur die Größe des Displays, sonst ist alles gleich
ICH: OK, dann hätte ich gerne das kleinere
JEAN-LUC: OK, das ist aber das letzte, ich muss es bestellen, es kommt in ca. 2 Wochen
ICH: ?????? Wie bitte, ich bin nur auf der Durchreise....
"BIP-BIP-BIP-BIP-BIP"
"Oooh Maurice, wer hat denn die Schlüssel!?"
JEAN-LUC: Können sie es in zwei Wochen nicht abholen?
ICH: wie gesagt, ich bin auf der DURCHREISE, ich komme aus Deutschland
JEAN-LUC: Oh wie schön
ICH: Ja, nicht wahr....
JEAN-LUC: Sie können das Gerät auch im Darty Strasbourg abholen
ICH: Das fehlte mir noch
JEAN-LUC: das wäre keine Problem
ICH: doch für mich schon, ich brauche es ja jetzt, nicht in zwei Wochen, wenn ich zu Hause bin
ICH: warum können sie mir nicht dieses letzte Gerät verkaufen?
JEAN-LUC: das darf ich nicht
ICH: warum denn das?
JEAN-LUC: das hat mein Chef gesagt, aber ich kann ihn nochmal fragen
ICH: das wäre gut
JEAN-LUC: (telefoniert kurz)Es geht klar, sie können das Gerät haben, es ist aber ein Messe-Gerät und wurde ausgestellt, ist aber alles top in Ordung
ICH: OK, dann nehme ich es
JEAN-LUC: Wunderbar, dann mache ich alles fertig
"BIP-BIP-BIP-BIP-BIP"
"Oooh Maurice, wer hat denn die Schlüssel!?"
Ich bezahle das Teil und verlasse den Laden etwas genervt aber froh, jetzt endlich ein gutes Gerät zu haben.
In der Packung dann die erste Ernüchterung: Die Anleitung ist nur auf Russisch und Griechisch vorhanden.
Ich schliesse es an und es erscheint "TomTom", das wars dann auch schon, es passiert weiter nichts, ich ziehe den Stecker, doch
der Start-Bildschirm ist eingefroren. Also packe ich alles zusammen und gehe wieder rein
ICH: Das Teil ist kaputt und es ist keine vollständige Gebrauchsanweisung dabei, nur russisch und griechisch.
JEAN-LUC: Das kann nicht sein
ICH: Doch das ist so
JEAN-LUC: Das mit der Gebrauchsanweisung ist bei TomTom Geräten immer so.
ICH: Wollen sie mich verarschen? Eben haben sie die des anderen Geräts doch auch auf französisch gelesen!!
JEAN-LUC: Oh ..ja richtig
ICH: und warum hängt das Display?
JEAN-LUC: Sie müssen das Gerät erst aufladen
ICH: (werde etwas ungehaltener) Mit Sicherheit nicht, es hatte ja Strom
Er nimmt das Gerät in seine feuchten Hände und versucht mit seinem Kuli einen Reset-Knopf zu finden
ICH: Ich glaube nicht, daß das Ding einen Reset Knopf hat
JEAN-LUC: Doch, das haben die immer
Er sticht in sämtliche Buchsen und alles, was nur annähernd wie eine Öffnung aussieht ohne wirklich zu wissen, was er da macht Ich schaue ihm besorgt zu, es ist ja schließlich mein TomTom.
Er rammt die Kuli-Mine mehrmals so tief ins Gerät, daß es laut knackt und die Plastik-Hülle bricht.
ICH: Das hört sich aber nicht nach einem Reset-Knopf an
JEAN-LUC: (knallrot)Das Gerät hat gar keinen Reset-Knopf...
ICH: Und jetzt?
JEAN-LUC: Mein Kollege schliesst das Gerät am Computer an, um zu sehen, was los ist
ICH: Um Gottes willen ... bitte nicht
JEAN-LUC: Wir müssen ein Update machen
ICH: Aber sie haben es doch grad kaputt gemacht
JEAN-LUC: Nein...
ICH: Doch!
JEAN-LUC: Ich wollte nur den Reset-Knopf drücken
ICH: Ja, aber wie wir ja jetzt wissen, hatte es diesen Reset-Knopf gar nicht
JEAN-LUC: (ihm wird es langsam mulmig) Mein Kollege macht ein Update, da kommt er grad ...
Das ist jetzt kein Witz, sein Kollege kommt aus einem Kabuff, ein schlechtgelaunter Franzose in einem Werkstatt-Kittel, ich glaube er hieß Louis.
Ich habe noch nie einen so übel schielenden Menschen gesehen !! Der konnte glatt um die Ecke schauen... ich merkte nichtmal, daß er mich bzw. das TomTom schon im Visier hatte.
LOUIS: Geben sie mir das Gerät
ICH: Ich will dieses Navi nicht mehr...
JEAN-LUC: Oh ...
ICH: Was "Oh"
Louis verschwindet noch schlechter gelaunt als vorher wieder in seinem Kabuff
JEAN-LUC: Das wird etwas kompliziert, weil sie mit der Kredit-Karte bezahlt haben
ICH: Ja und jetzt?
JEAN-LUC: Das kann nur die Bank stornieren
"BIP-BIP-BIP-BIP-BIP"
"Oooh Maurice, wer hat denn die Schlüssel!?"
ICH: Wo gibts denn sowas?
JEAN-LUC: In Narbonne
ICH: Aber es ist Freitag und schon nach sechs, hat denn da noch ne Bank offen?
JEAN-LUC: Nein
ICH: Das wird mir jetzt zu dumm, kann ich einfach den Aufpreis zahlen und das größere Gerät nehmen?
JEAN-LUC:(streift sich den Angstschweiss von der Stirn) Ja das können wir machen, das ist dann auch wirklich neu
ICH: (erleichtert) dann machen wir das
Jean-Luc holt das neue Navi und geht mit mir zusammen zum "Finanz-Büro", wo er vergeblich versucht, der Dame dort zu erklären, um was es geht. Die Dame hat leider kein Namesschild, deshalb heißt sie hier einfach nur "Kassen-Dame"
Sie tippt was in ihren Computer und genau das, was ich befürchtet habe, trifft ein.
Der Betrag den ich zahlen soll, ist nicht die Differenz sondern der gesamte Betrag des größeren Navis.
ICH: Das kann nicht sein, ich muss nur noch 50 Euro drauf zahlen
KASSEN-DAME: Aber es kostet doch 150 !?
JEAN-LUC: Das hab ich dir doch erklärt, das andere ist kaputt
KASSEN-DAME: Was war denn damit?
JEAN-LUC: Die Plastik-Hülle ist gebrochen
KASSEN-DAME: Wie ist das passiert?
JEAN-LUC: Ein Fabrikations-Fehler ...
"BIP-BIP-BIP-BIP-BIP"
"Oooh Maurice, wer hat denn die Schlüssel!?"
ICH: Ich nehme jetzt das nächstgrößere Gerät und muss nur noch die Differenz bezahlen
KASSEN-DAME: ( ist erleichtert, daß sie es endlich kapiert hat und tippt den neuen Betrag ein) also 100 Euro!
JEAN-LUC: Nein!
ICH: NEIN!!!
JEAN-LUC: Das kaputte kostet 100 und ist schon bezahlt, das, welches er nimmt kostet 150, also muss er noch 50 zahlen.
ICH: Also, ich muss noch 50 zahlen !!!
KASSEN-DAME: Wie soll ich das buchen? (kuckt mich und Jean-Luc ratlos an)
JEAN-LUC: Na als Aufpreis
ICH: Als was denn sonst !?!
KASSEN-DAME: (telefoniert 5 Minuten mit einer Kollegin) Ah, ok, ich buche es einfach als Aufpreis
Ich bezahle, obwohl ich mir nicht ganz sicher bin, wieviel jetzt genau abgebucht wurden. Doch ich nehme mein nigelnagelneues TomTom und verabschiede mich. Beim rausgehen, werde ich immer schneller, Hauptsache nur weg von diesem Horror-Laden. Wie sich später herausstellte, haben die letztenendes aber alles richtig gemacht und es wurde mir der korrekte Betrag abgebucht. Als ich das Navi dann anschloss, und es auf Anhieb perfekt funktionierte und mich mit seiner Informations-Vielfalt verblüffte, vergaß ich schnell meinen Groll gegen Jean-Luc uns seine Bande. Am Ende des Tages war alles gut und mein neuer Freund sollte Klaus-Dieter heißen!

3 Kommentare:

  1. haha... herrliche berichte. mehr davon!

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