Montag, 2. Juni 2014

BORN OF OSIRIS / AFTER THE BURIAL / BETRAYING THE MARTYRS / BURIED IN VERONA (23.05.2014 SUBSTAGE)

Glücklicherweise durfte ich bei diesem Konzert arbeiten. Ich sehe es immernoch als Geschenk an, in einem Musik-Club zu jobben und sich Konzis sozusagen für Geld anzuschauen (wenn man dazu kommt). Es ist natürlich manchmal auch stressig, aber an diesem Abend hatte ich einen guten Posten und konnte mir bis auf die erste Band alles reinziehen. Deshalb kann ich hier auch erst was über BETRAYING THE MARTYRS zum Besten geben.
Offen gestanden hatte ich bisher von dieser Band nur mal gelesen, mehr nicht. Und als ich die Pariser sah, wie sie sich hinter der Bühne stretchten, dachte ich, na ja, ne weitere 0815-Metalcore Band mit Leggin-Jeans, Matrosen-Hemdchen und Segelschühchen. Und natürlich zugeackt bis hinter die Ohrlappen!
Doch oh meine Freunde des blutenden Ohres, ich sollte an diesem Abend wahrlich verblüfft werden.
Auf badisch sagt man glaube ich: Maulaffen feilhalten!
Was die Franzosen da ablieferten kann man nur als bombastisch beschreiben. Ein Mischung aus Metalcore, Industrial, etwas Elektro und garniert mit ner Portion Rap (was zumindest manche Gesangslinien anging). Die pure Power, Moshparts, die einem bis in die Gesäßmuskeln gingen. Und einer Frontsau von Sänger, die manchmal drei Meter durch die Luft zu springen schien!
Dazu hatten die Jungs noch was ganz Feines. Der Gitarrist, der trotz zahlreicher Mosh und Knüppel-Parts noch extrem hochwertiges Zeug spielte, bediente nebenbei noch ein Pedal, und immer wenn er dieses trat, erhallte ein alles erfüllender Monsterbass, der einige Sekunden anhielt. Wie mir jemand im Nachhinein sagte, benutzen Caliban sowas beispielsweise schon seit Jahren. ich kannte es bisher noch nicht und war ob dieses hammergeilen Effektes hin und weg. Jeder Moshpart startet mit so einem bedrohlichen Donnerhall. GRANDIOS. Auch die Songs waren klasse, teilweise sogar mit melodiösen Keyboards unterlegt, dann wieder schweinebrutal, aber musikalisch immer hochwertig. Ne klasse Band mit einem jungen Sänger, der schon jetzt mit seinen 23 Lenzen den Titel "Ladies Love" inne hat, denn offensichtlich waren einige Mädels nur wegen dem Burschen gekommen (Zweideutigkeit beabsichtigt!). Die nächste Band war AFTER THE BURIAL. Eigentlich könnte ich obigen Text auch auf diese Ami-Band anwenden. Fast noch bessere Musiker, speziell der Gitarrist hatte Malmsteen-Züge, geniale, wennauch etwas weniger eingängige Songs. Alles in allem etwas kompromissloser und frickeliger aber nicht weniger gut.
Auch ATB benutzen diesen Bass-Effekt, und zum meinem Glück dermaßen oft, dass das Pedal zu glühen schien. Der Gitarrist,der das ganze Konzert über im schwarzen Windbreaker auf der Bühne stand (sogar teilweise mit Kapuze, es war sauheiss im Laden!) malträtierte diesen Effekt so lange, bis man schier Herz-Rhythmus-Störungen bekam. Es hatte schon etwas martialisches, wenn alle Musiker im Einklang moshten, so tief, dass ihre Köpfe fast den Bühnenboden berührten, dazu noch der immer wieder neu abgefeuerte Bass-Effekt, der sich so anfühlt, als würde eine nicht allzu weit entfernte Stadt bombardiert. (Nein, ich äussere hier kein Wunschdenken!)
Alter Latz, da war ganz schön Power im Karton.
Damit dieser Blog aber nicht zu lange wird, ich aber noch die Hauptband erwähnen muss, fasse ich mich ab jetzt etwas kürzer.BORN OF OSIRIS war ...
... etwas mehr Langeweile, etwas weniger Originalität, etwas mehr am Death Metal, etwas weniger mein Geschmack. Und weitaus, weitaus weitaus weniger Power und KEINEN Power-Bass-Effekt!
Ich will die Jungs aus Chicago nicht schlecht reden, die hatten auch ihre unumstrittene Qualität, aber an dem Abend waren die Support-Bands Nummer die Abräumer ... zumindest meiner Meinung nach!

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