Freitag, 6. Juni 2014

MERAUDER / WAR CHARGE /
DIVERSION / STRIKE BACK
(25.05.2014 ALTE HACKEREI)


Oh du meine Güte, ich kann gar nicht mehr zählen, wieviele Glückstropfen ich wegen dieses Konzertes durch die Gegend geschossen hab. DIESES Konzert hatte ich mir schon so lange gewünscht. Lucas und Alex vom New Noise-Team machten es möglich und gingen das Risiko ein, diese Band zu buchen. Denn ein Risiko ist es in Karlsruhe immer, mal ist der Laden brechend voll und vor lauter Mosh bekommt man kein Bein auf den Boden, dann gibt es aber auch wieder Shows, die trotz ihrer geilen Bands fast unbeachtet bleiben. Aber immer nur meckern macht den Bock auch nicht fett, also wollte ich etwas gegen diese Situation unternehmen. Denn Potential gibt es in Karlsruhe und Umgebung genug, egal in welchem Genre. Also gründete ich eine Facebook-Gruppe mit Namen "Karlsruhe Hardcore". Es soll einfach ein Versuch sein, meinen Beitrag zu leisten, um die ganzen Töpfchen vom Feuer zu nehmen, in denen zu viele Leute ihre eigenen Süppchen kochen und dabei aber auch nicht wirklich auf einen grünen Zweig kommen. Besser ist es doch alles in einen großen Bottich zu schütten aus dem JEDER satt wird! Gesagt getan, die Gruppe hatte im Nu 200 Mitglieder aller Couleur. Das alles geschah kurz vor MERAUDER und es blieb abzuwarten, ob es sich positiv auf dieses Konzert auswirken sollte. Ich hatte optimistisch mit 70-80 Leuten gerechnet, und tatsächlich konnte das Package über 100 Leute in die Hacke locken. Und mir gefällt der Gedanke, dass ich daran vielleicht einen kleinen Beitrag leisten konnte. Zum Konzert: Erste Band waren STRIKE BACK aus Karlsruhe. Ne HC-band mit Potential, keine Frage, aber die Jungs hatten extrem mit ihrer Nervosität zu kämpfen. Das können und werden sie besser machen. Dessen bin ich mir fast sicher. Die Band hatte ein paar Kumpel dabei, die etwas tanzten und moshten, aber der Rest der Leute war nicht wirklich aus dem Arsch zu bekommen. Sollte das ein böses Omen sein?
Die zweite Band kam ebenfalls aus Karlsruhe: DIVERSION. Die Burschen hatte ich schonmal vor TERROR gesehen, damals hinterliessen sie einen sauguten Eindruck, geiler, moshiger HC im New York-Style. Auch an diesem Abend konnten sie ziemlich überzeugen. Einzig die Performance lässt noch etwas zu wünschen übrig. Die ist zwar gegenüber dem letzten Mal erheblich besser geworden, aber grade vom Sänger muss ein wenig mehr kommen. Ist nicht böse gemeint, das wird noch!
Auch DIVERSION hatten 3-4 "Supporter" dabei, die versuchten etwas Stimmung in den Laden zu bringen. Auch dieser Versuch scheiterte. Leider!
Dann kamen WAR CHARGE, eine Band aus Schottland, die relativ kurzfristig zu dieser Show dazu kamen. Eigentlich guter Hardcore, der den Leuten auch gefiel, aber dennoch zu fast keinen Aktivitäten führte. Das wiederrum schien die Band (im speziellen den Sänger) ziemlich abzutörnen, ist ja auch verständlich. Ich legte all meine Hoffnung in die New Yorker Metalcore Legende MERAUDER. Mastermind Jorge ist mittlerweile auch in die Jahre gekommen, hat Brille und graue Haare, scheint aber körperlich gut dabei zu sein. Er ist auch die einzig wirkliche Konstante der Band. Frühere Bandmitglieder wurden ausgetauscht oder sind ist sogar gestorben (RIP Sob!). Im jetztigen Lineup spielt immerhin der Schlagzeuger von LIFE OF AGONY was schon mal ne Marke ist.
MERAUDER kamen auf die Bühne und katapultieren von der ersten Sekunde an ihre Power in jeden Winkel der Hackerei. Ein Moshpart jagte den nächsten, Jorges Stimme klingt brutaler denn je, es passte also alles ... alles bis auf ... wie so oft ... die Meute. Die Leute standen regungslos da, wippten höchstens etwas mit dem Tanzbein. Von den Jungs der Vorband (Bandmitglieder und Supporter) war vor der Bühne auch nix mehr zu sehen. Einzig die Sänger von WAR CHARGE STRIKE BACK war sich nicht fein, MERAUDER in der ersten Reihe zu feiern. Hut ab dafür! Aber drum herum gähnende Langeweile. Ich versuchte einige Male etwas zu starten, für 5 Sekunden, dann war es wieder vorbei. Und so plätscherte das Konzert trotz Hammer-Power-Mucke so vor sich hin. Ich verstand wie so oft die Welt nicht mehr.
Aber Jorge schien trotzdem seinen Spass zu haben und erzählte ein ums andere Mal Geschichten von der Strasse und seinem Leben. Manche nachdenklich, die meisten aber eher witzig. Natürlich nutzte er auch die Zeit, um wieder zu Luft zu kommen.
Doch erst mit dem zweitletzten Song "Life is pain" (was wohl einige als erstes Lied "erkannten") ging auf einmal die Luzie ab und ca. 15 Leute wirbelten sich und ihre Mitmenschen durch die Luft. Danach kam Gott sei dank "Master Killer", was den Mosh am Leben hielt. Die Show war dann fürs erste durch aber normalerweise wird ja üblicherweise noch ein Song gefordert. Aber ein Großteil der Leute ergriff fluchtartig den Nachhauseweg. Die Hälfte der Anwesenden verlangten nach ein zwei weiteren Liedern was Jorge wohl dazu bewog, das Sauerstoffzelt nochmal zu verlassen und die Bühne für eine Zugabe zu entern.
Auch diese zwei Songs wurden dann noch von den Verbliebenen bestmöglich gefeiert, bevor dann wirklich Ende war. Positiv war die Resonanz des Konzertes, an der Mosh-Quote müssen wir noch einige Schippen drauflegen, zumindest was die Hackerei betrifft. In der Stadtmitte klappt es ja meistens ganz gut! Beste Grüsse gehen raus an Lucas und Alex für das Konzert, an Plüschi, obwohl HC-Leute ja nix saufen, an MAD, der wirklich alles versuchte, um etwas Bewegung in den Pit zu bekommen, dann natürlich auch an meine Buddys Larso, Jenz, Faxe, den Mann mit dem Desinger-Hemd auch bekannt als Freddy, Carsten "auferstanden von den Toten" T-Dog, Metal Gerhard, Strucker (auch wenn du ohne Unnerhem kamsch) und alle die ich jetzt noch vergessen habe und meinen Blog sowieso niemals lesen werden.

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