Montag, 18. März 2013

LONG DISTANCE CALLING (SUBSTAGE 05.03.2013)

Mal zur Abwechslung wieder was Anspruchsvolleres: Die deutschen Postrocker LONG DISTANCE CALLING gaben sich mit einem ebenso hochwertigen Line-Up die Ehre. Doch wie so oft blieb mir nur für die Hauptband Zeit, also keine Infos über die Mitstreiter. Das Substage war sehr gut gefüllt, ich habe aber selten so viele intellektuelle Brillenschlümpfe auf einem Fleck gesehen. Man hätte meinen können, es wäre ein Casting für Big Bang Theory! Na ja, solche Musik zieht halt auch einige Musik-Nerds an, aber wen wunderts es. Denn LDC schaffen es auf höchstem Niveau einen in weit entfernte Sphären zu katapultieren. Die Jungs aus Münster sind wie ein aktiver Vulkan. Zuerst blubbern sie mit gebetsmühlenartiger Konstanz eine Menge Lava heraus bevor sie dann auf einmal und vollkommen imposant explodieren und mit der Druckwelle die ganze Meute wegpusten. Eine fantastische und perfekt eingespielte Band! Und Gott sei Dank ist auch immer mehr Gesang dabei,die ersten paar Songs waren zwar allesamt instrumental, so wie LDC eigentlich auch mal angefangen hatten, aber mit jedem Song, der auch Text-Passagen hatte (übrigens gesungen vom ehemaligen Fear my Thoughts Sänger Martin Fischer, an dieser Stelle danke für die Info an Dr.Metal aka DJ Thunderstruck), gewann das Konzert mehr und mehr an Qualität. Und so konnte man sich in den endlos langen Songs völlig verlieren und total abtauchen. Ab und an, wenn man wieder ein paar Sekunden auftauchte, sah man um sich herum lauter merkwürdige Gestalten, die mit äusserst merkwürdigen aber deshalb nicht weniger expressiven Tanzstilen bestachen. Sah ungefähr so aus wie bei einem dieser 70er-Jahre-Sekten-Treffen, auf dem sich alle dermaßen zudröhnten, bevor sich sich die Gift-Limo reinzogen. Naja, einen Massen-Suizid gab es an diesem Abend glücklicherweise nicht, sondern nur eine Menge sehr zufriedener Leute, von denen ein Großteil durch beschlagenes Glas ihren Heimweg finden mussten!

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