Lange schon hatte ich Bock auf dieses Konzert und meine Vorfreude wuchs von Tag zu Tag. Auch die Tatsache, daß (mal wieder) keiner der üblichen Recken mit wollte, konnte mir den Spass nicht verderben. Einzig EIN einziger Kumpel (M.aus P. bei R.)
war ähnlich enthusiastisch wie ich und somit machten wir uns auf den Weg gen Weinheim, ohne zu wissen, was uns an dem Abend erwarten sollte.
Dort angekommen liefen uns schon die ersten Metal-Kutten über den Weg.
Auf dem Parkplatz hatten wir dann die Gewissheit, wirklich und wahrhaftig im Spandex-Himmel angekommen zu sein. Bei Gott ich habe schon hunderte von Metal-Konzerten gesehen, aber noch NIE soviele Spandex-Stretch-Hosen in sämtlichen Designs der westafrikanischen Tierwelt. Dazu noch Kutten, geile Haarmatten und auch sonst allerlei unentbehrlicher Metal-Utensilien aus Leder, Gummi, Lack und Nieten.
Einfach herrlich. Bemerkenswert war auch das Durschnittsalter der ganzen Metal-Kids, welches sicher um die 20 war. Heavy Metal ist einfach nicht tot zu bekommen. Und das ist wahrlich gut so!
Im Cafe Central enterten SKULL FIST als erste Band die Bühne und was war das für ein Metal-Brett. Absolut geiler Oldscholl-Heavy Metal der nichts aber auch gar nichts zu wünschen übrig liess. Klasse Songs, guter Sound und echte Metaller, die absolut glaubwürdig rüber kamen, weil sie ihre Musik und den Heavy Metal Lifestyle absolut verinnerlicht haben. Die Meute tat ihr Übriges: Haare flogen durch die Gegend und benietete Typen moshten durch die Gegend.
Ab diesem Abend hat mein Buch der coolen Bands einen mehr als würdigen Zuwachs bekommen denn SKULL FIST waren einfach nur saugeil. Am besten gefiel mir übrigens der Lead-Gitarrist, der im Gegensatz zum Rest der Band völlig unaffektiert rüber kam. Diesen Eindruck bekam man nicht zuletzt deswegen, weil der Typ sein Haar wie Zuckerwatte trug und eigentlich wie das gemeinsame Kind von Adriano Celentano und einer aufgeplatzten Sofaecke aussah. Auf den (zugegeben mäßigen) Fotos kann man das vielleicht erkennen.
Hier die Pics
Nächste Band waren ENFORCER, von denen hatte ich schon ein paar Sachen gehört. Auch diese Show sollte saugeil werden, wennauch das Quintett aus Schweden etwas mit dem Sound zu kämpfen hatte. Aber auch die kamen dermaßen geil rüber, daß es eine Wonne war, der Show zuzusehen. Auch hier ging die Meute gut mit.Die Songs der Schweden erinnerten mich ein ums andere Mal an die ersten beiden Maiden-Scheiben. DAS in Verbindung mit den ganzen Spandex-Metal-Kutten versetzte einen irgendwie 30 Jahre zurück, denn dieses Konzert hätte locker auch 1981 sein können, es wären keine allzu großen Unterschiede gewesen. Wie gesagt, einzig der Sound war zu kritisieren. Aber bisher eine geniale Metal-Show !!!
Hier ein paar ENFORCER Pics
Dann kamen BULLET .... und es war so anders, als ich es erwartet hatte.
Anscheinend haben die Schweden um Frontmann (und Candlemass-Kopie) Hell Hofer in der aktuellen Metal-Welt nicht den besten Ruf, denn viele der zuvor sehr aktiven Metaller schauten sich BULLET gar nicht mehr an. Obwohl die einen Mörder-Sound hatten und ein Brett am anderen raus ballerten, sprang der Funke nicht so über, wie ich das erwartet hatte. Auf einmal waren auch viele Ältere Leute am Start und irgendwelche Tussies führten zweifelhafte Fruchtbarkeits-Tänze auf. Ich kam mir eher wie auf einem Scorpions Konzert vor was ein echter Abturner war.
Auch war die Show der Schweden irgendwie nervig, andauernd macht einer der Musiker ein (künstlerisch eher mäßiges) Solo und bekam danach ein verklärten Blick, als wäre das das Größte gewesen, was die Metal-Welt je gesehen hatte. Tatsächlich waren BULLET trotz Hammer Sound und Spitzen-Songs (haben von der grandiosen "Bite the Bullet" leider nur 3 Songs gespielt) der schwächste Act des Abends weil sie irgendwie nicht echt wirkten. Vielleicht war der Eindruck subjektiver Natur, aber wie bei jedem guten Konzert steht und fällt eine Show eben mit dem Abgang der Crowd und daran wird sich auch nichts ändern. Trotz aller Kritik muss ich aber einfach eine Sache von BULLET positiv erwähnen: das sensationelle Organ des Sängers der jede Vibration seiner Stimmbänder wie eine Kreissäge durch deinen Kopf kreischen lässt! Wenn es eine Disziplin wäre, wie Brian Johnson zu singen, wäre dieser pummelige Schwede wahrscheinlich besser wie das Orginal aus Newcastle!
Fakt des Abends: SKULL FIST und ENFORCER und die Metal-Fans sind lebende Beweise, daß Heavy Metal in seiner ursprünglichsten Form lebendiger ist, als viele glauben wollen! Und falls Bullet hier etwas zu schlecht weg gekommen sind: die Schweden sind für mich natürlich immernoch eine geile Band und ich werde mir auch weiterhin Platten der Elch-Ficker holen, das ist sicher!
Zum Schluss noch zwei Bilder von BULLET
vor 4 Monaten
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