Dienstag, 30. November 2010

YOUTH BRIGADE ( 29.11.2010 ALTE HACKEREI)

Montag abend Konzerte sind ja in der Regel fürn Arsch, weil das wohl DER Tag ist, an dem Einjeder aufgrund des vergangenen Wochenendes wohl am Bocklosesten ist. Doch es gibt tatsächlich immer wieder Ausnahmen, die einem erfreulicherweise belegen, daß eben die wirklich geilen Bands auch Montags einen Club füllen können.
Und das war die Hackerei dann auch: mehr als gut gefüllt. Aber nicht nur mit Alt-Punks oder in die Jahre gekommenen Rocker, die jahrgangsmäßig eher zu den YOUTH BRIGADES gepasst hätten. Nein, es waren auch echt viele Junge Leute dabei, was nicht zuletzt die Band sehr freute.
Noch kurz ein Wort zur Vorband. LIBERTY MADNESS sind die lebende Ausnahme für den allseits bekannten und für immer gültigen Spruch "AUS STUTTGART KOMMT NUR SCHEISSE".
Die Schwaben-Punks sind phänomenal! Deren Mucke ist dermaßen schnell, daß man meinen könnte, jeder der vier sei in seiner Säuglings-Zeit von Pablo Escobar gepudert worden. Hab die jetzt schon das zweite Mal gesehen, und trotz ihres Hyperantriebs und des wohl dauerhaften Zustandes, total besoffen zu sein, spielen sie ihren Punk genau auf den Punkt. Wenn es keine Schwaben-Pimmel wären, dann könnten die Jungs glatt (auf ihre spezielle Art und Weise) sympathisch sein.
Dann endlich YOUTH BRIGADE. Ruck-di-Zuck wurde klar, daß es im Publikum keine Steh-Veranstaltung geben würde. Sofort flogen mal mehr,mal weniger die Fetzen und man sah sogar einige Kids durch die Lüfte segeln. Die Kalifornier, deren Musik ein immer währender Beweis ihrer Herkunft ist, sind technisch und auch musikalisch nicht weit von Bands wie No Use for a Name oder Lagwagon entfernt.Vielleicht besteht der Unterschied, zwischen diesen Bands und YB auch nur darin, daß die drei Brüder (der Kern der Band) nie auf den Mainstream- "American Pie"-Zug aufgesprungen sind, wie es vielleicht andere teilweise taten (dafür wäre auch der harte Gesang von Marc Stern zu unkonventionell gewesen). Das mag auch der Grund dafür sein, das ein Punk-Greenhorn wie ich erst vor kurzem von dieser geilen Band mitbekommen hat. Bin halt kein gelernter Punkrocker.
Jedenfalls kommen die Amis absolut authentisch und unaffektiert rüber und vermitteln mit ihren teilweise auch selbstreflektierenden Liedern (Kritik an der Scheinheiligkeit und Oberflächlichkeit der Punkbewegung), daß auch auch heute noch etwas zu sagen haben. Und dazu noch sind sie immer wieder im Stande, diese Message in eingängige Mitgröhl-Hymnen zu verpacken. Das ist auch der einzige "Kritikpunkt" am Publikum. Leider blieben geile Singalong-Parts fast ganzlich ungenutzt. Das wäre noch das I-Tüpfelchen gewesen. Aber auch so war es ein mehr als gutes Konzert und absolut wert, sich an diesem Montag abend von der Couch zu schälen. Dem taten es ebenso Larso, Jimbo, Onkel Mad und Georgie Boy (muhahaha, hört sich an wie Alex DeLargens Droogie Boys), die sich hier allesamt gegrüßt fühlen dürfen.
Da es bei so kleinen Konzi immer höllisch schwül ist, habe ich meine Kamera nicht mitgenommen. Nervt eh oft, das Ding mitzuschleppen. Deshalb gibt es keine Pics oder Filmchen.
Damit dem Text aber wenigstens etwas Visuelles zu Gesichte steht, habe ich noch ein schniekes Video der Beverly Hillbillies angehängt.
ENJOY!

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