Montag, 20. August 2018

NIK KERSHAW / ROBIN BECK
(28.07.2018, SEEBÜHNE MANNHEIM)

Helden-Alarm in Mannheim!!!
NIK KERSHAW, einer der geilsten Acts aus den 80ern, und dann auch noch auf einer atmosphärisch durchaus ansprechenden Location wie der Seebühne Mannheim.
DAS WAR PFLICHT!
Normalerweise zieht mich ja nicht viel in das Drecksloch Mannheim, aber sieht man mal von den ganzen Waldhof-Baracklern ab, gibt es dort tatsächlich einige gute Clubs die
immer wieder klasse Bands und Künstler an Land ziehen.
In diesem Fall sogar den großen NIK KERSHAW !!!
Sein musikalisches Schaffen geht weit über seine großen Hits hinaus, aber selbst diese sind zeitlos und liebkosen meine Gehörgänge bei jedem Zusammentreffen.
Nicht weniger attraktiv der Support: ROBIN BECK, eine der Grand Dames des Ami-Rocks.
Der Abend hätte kaum besser laufen können, ein lauer Sommerabend, eine wunnderschöne Kulisse mit Bühne im See und eine gut gefüllte Tribüne.
Romantik pur und das im Moloch Mannheim, wo man in manchen Stadtteilen sogar den Müll wegschliessen muss!
Als ROBIN BECK mit ihrer Band die Bühne betrat, war es noch ziemlich hell, eigentlich zu hell für ne gute Open-Air Atmosphäre. Aber das kümmerte die Rock-Röhre wenig.
Der Sound war klasse, hat richtig gut gedrückt, kann mir denken, dass das vielen normaleren Leuten sogar zu laut war. Ohne hin war das für ein NIK KERSHAW Konzert ein überaus
hardrockiger Einstieg, aber ich fands klasse. Vom Look und demm Auftreten her scheint Frau Beck ein wenig in den 90er hängen geblieben zu sein, aber auf alle Fälle noch ein
brandheisser Feger. Mir fiel fast das Handy in den Teich, als ich ihr Alter googelte. Satte und unglaubliche 63(!!!) Lenze hat das gute Stück schon auf dem Buckel.
Unfassbar, die sieht aus wie 40, zumindest auf den ersten Blick.
Mit in ihrem Set dabei waren natürlich ihr größten Hits "First Time first Love" (unvergessen aus der Coca-Cola Werbung),"Tears in the rain" und auch "Save up all your tears",
ein Song, der zwar aus ihrer Feder stammt, den aber CHER weitaus bekannter machte, als sie ihn coverte. Offengestanden finde ich die Version von Cher auch besser,
Robin Beck hat zwar eine fantastische Stimme, aber dieser Song ist CHER einfach auf den Leib geschrieben.
Jedenfalls ne klasse (Hard)Rock Show, hat wirklich Spass gemacht und das neue Album "Love is comming", welches ROBIN BECK gerade heraus gebracht hat, bietet
teilweise echt kernige Rock-Musik, die einem beim Hören viele Dinge mit Sicherheit kurzweiliger macht.
Auf jeden Fall war ROBIN BECK schonmal eine würdige Einleitung für NIK KERSHAW. Dass der Brite kein Freund von pompösen Shows oder extrovertierten Auftritten ist,
ist zumindest den Leuten bekannt, die sich etwas mit seiner musikalischen Karriere befassen. Und diesen Leuten ist ebefalls bewusst, dass NIK KERSHAW in seinen Songs
auch imemr eine gehörige Portion Progressivität hatte, sicher nicht immer jedermanns Sache, aber oftmals auch erfischend, wenn man sich etwas vom schnöden Mainstream
absetzt. Nichtsdestotrotz machte KERSHAW Zeit seines Lebens kommerzielle Musik und kann auch heute noch sicher sehr gut von seinen Hits leben.
Und dementsprechend wurde auch die Setlist gestaltet. Gleich zu Beginn drei Prog-Pop-Hits mit "Dancing Girls", "Don Quixote" und "Human Racing", danach
zwei seiner größten Erfolge mit "The Riddle" und "Wouldn't it be good". Ich hatte Pippi im Schritt!! Speziell letzterer Song war wahrscheinlich das erste Lied, welches mir als gekaufter Tonträger mit Hilfe eines 19 D-Mark Walkmanns die Welt der Musik öffnete. Ich hatte von meinem Vater so nen Sampler auf Kassette bekommen.
Bis dahin kannte ich nur Hörspiele oder Radio. Und auf diesem Sampler waren u.a. eben das oben erwähnte "Wouldn'it be good" oder Depeche Mode's "People are People" enthalten.
Neben KERSHAWs Hits ließ er es sich auch nicht nehmen, dem 2016 verstorbenen David Bowie mit einer Coverversion von "Ashes to Ashes" Tribut zu zollen. Das war großer See-Bühnenzauber!!
Ein weiterer "Ausreisser" der Setlist war Chesney Hawkes Mega Hit "The one and only", den hat Kershaw aberselbst geschrieben. Muss ich gestehen, dass ich das vorher auch nicht wusste. Im übrigen gibt es viele Infos über diesen bodenständigen Briten, die heutzutage kaum einer mehr auf dem Schirm hat.
Beispielsweise stand er 1985 bei Bob Geldof's legendärem LIVE AID Konzert mit auf der Bühne und teilte sich diese u.a. mit Größen wie QUEEN, DIRE STRAITS,
MADONNA, THE WHO, ERIC CLAPTON, PHIL COLLINS, U2, ELTON JOHN oder DAVID BOWIE.
Da kann man sich schon mal vor Stolz ne Locke von der Stirn streichen!!
Dennoch zog er sich danach von der Bühne zurück und legte den Fokus aufs Songwriting und Produzieren für andere Künstler. Also definitv nicht die typische Rampenlicht-Sau!
Aber dennoch meldete er sich 10 Jahre später wieder mit eigenen Alben zurück. Deren Erfolg war nicht annähernd mit dem der 80er Alben vergleichbar, aber es war dennoch über alle Maßen gute Musik dabei. Eines meiner Lieblings-Alben von KERSHAW ist "To Be Frank". Unglücklicherweise spielte er von dieser Platte nicht einen Song.
Ein Beispiel für das ebenso vorhandene Hitpotential der neueren Songs ist "Sky's the Limit" von seinem aktuellsten Album "Ei8ht". Ein absoluter Ohrwurm und komplett radiotauglich. Wird aber denke ich von den Radio-Stationen eher gemieden, lieber 8 Mal Ed Sheeran am Tag damit der Schlitzmob zufrieden ist!
Als Zugaben dieses fantastischen Abends gab es noch "I won't let the Sun go down" und das Cover "Human" (The Killers). Weiß allerdings nicht welchen Bezug er zu dieser letzten Cover-Version hat. Gut wars allemal.
Ein Abend wie er besser nicht hätte sein können. Zugegen waren sicher 700-800 Leute, vielleicht auch mehr, das war auf dieser Bühen schwer zu schätzen, auf jeden Fall ging
kein einziger enttäuscht nach Hause! Ich für meinen Teil hatte jedenfalls noch Stunden danach KERSHAW im Kopf, ein weiterer Held von der Liste abgehakt!

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