Mittwoch, 8. April 2015

BLACK LABEL SOCIETY
(27.02.2015 LAITERIE STRASBOURG)

Bei Konzerten ist die Chemie zwischen Location und Band ungemein wichtig. Manche Bands passen zum Club oder zur Halle, manche überhaupt nicht. Als ich davon laß, daß die mächtige BLACK LABEL SOCIETY in die kleine und enge Laiterie kommen sollte, hatte ich sofort nen Ständer. Ich gehe schon zu lange auf Konzerte, um nicht zu wissen, dass dieser Abend purste Erotik versprach! Natürlich waren die ca. 1000 Karten schnell weg. Mit im Lineup waren die Stoner-Bands CROBOT und BLACK TUSK.
CROBOT sah ich nur sporadisch, ist zwar ne gute Band, aber im Laden war es schon mega eng und stickig und man musste an seinen Energie-Haushalt denken, wenn man bei der BLS eine Top-Leistung abrufen wollte.
Wir (Marc, Armin et moi) zogen es vor, uns im Vorraum des Ladens daran aufzugeilen, was man denn schon alles so live gesehen hatte. Armin gewann dieses "Kräftemessen" um LÄNGEN!
Danach schnupperten wir dann aber doch etwas in die Halle hinein um BLACK TUSK zu sehen. Das fand ich eher enttäuschend. Ziemlich ereignisloses Geschrubbel und gesangstechnisch das reine Gekläffe. Nur ab und an konnte ein eingehender Moshpart etwas die Lenden in Wallung bringen. Wie immer bei solch illustren Hauptbands sind die Vorbands meistens nur Vorgeplänkel, deren Ende man gar nicht schnell genug erwarten kann, nicht weil sie schlecht sind, sondern weil man so unendlich geil auf das Sahnebonbon ist. Wenn man ne Traumfrau im Bett liegen hat, rubbelt man sich ja vorher auch keinen vor einem billigen Porno sondern hüpft so schnell wie möglich in die Federn um dort glorreiche Taten zu vollbringen.
Und oh meine Freunde, glorreich sollte es wahrlich werden !!!
Das Banner mit dem BLS Logo verdeckte die Bühne, die Spannung war zum Bersten. Wie immer hatte ich mich nicht ganz nach vorne gedrängt, sondern wollte in guter alter Berserker-Manier beim ersten Song mit Kriegsgebrüll bis zu den ersten Reihen stürmen. Gesagt getan: der Vorhang fiel und das vielleicht übelste und gleichzeitig genialste Gitarren-Vieh stand vor uns: ZAKK WYLDE.
Und ich schoss wie ein etwas zu dicker Delphin durch die Menschenfluten und war schnurstracks so nach an olle Zakk's Gitarre dran, dass ich fast drauf spielen konnte.
Der Opener "The Beginning ... at last" fuhr einem wie ein D-Zug durch den Schädel, es war schweinelaut und dermaßen mächtig, dass es einem die Freuden-Tränen in die Augen drückte. Natürlich waren auch wieder einige Piss-Nelken am Start, die dachten, sie könnten sich die Chose gemütlich in der ersten Reihe anschauen. Doch im Gegensatz zu einer großen Halle waren diese Mumus hier in der klaren Unterzahl und wurden von einer schäumenden Meute gnadenlos weggemosht! Es war herrlich, ich gab alles, auf die ersten 3-4 Reihen gab es ne 1A Quetsch-Action, welche auch nochmal dafür sorgte, dass weitere ungebetene Individuen vom Moshpit regelrecht ausgespuckt wurden. Es war wirklich die "Wand" des Jahres, fetter kann kein Konzert sein!
Weitere Hits waren "Suicide Messiah", "Heart of Darkness", "Damn the Flood" oder "Funeral Bell". Ein BOMBEN-KOMMANDO !!
Dann kam das zu erwartende Gitarrensolo und es war lang ... soooo laaaaang... und leider auch nervig weil es nur hyperschnelles Gefidel war. Leider etwas unnötig und ein kleiner Stimmungskiller. Danach wurde dann Zakk's Piano auf die Bühne gerollt und die beiden Balladen "Angel of Mercy" und "In this River" verbreiteten in Verbindung mit einigen ausgerollten Bildern von Dimebag eine sehr emotionale Stimmung. Ist halt schon ein großer Verlust, den die Musikwelt und vor allem Dimebags Freunde nie ganz verdauen werden. Obwohl nach diesen beiden ruhigen Songs auch wieder einige Knaller kamen, konnte die Stimmung nie wieder zu solchen Siedpunkten kommen, wie es dass bei den ersten 7-8 Songs der Fall war.
Das fand ich aber nicht weiter schlimm, ich hatte ohnehin einen Arschwasser-Stau in der Hose und war auch ansonsten ziemlich ausgepumpt. Nur beim letzten Song, dem Klassiker "Stillborn" holte ich nochmal alles raus.
Völlig durchgekaut und über alle Maßen befriedigt machten wir uns auf den Heimweg. Ich hatte recht: dieser Abend war purste Erotik! Und wenn ich heute noch daran denke, verirrt sich der ein oder andere Glückstropfen in meine (schon wieder)schweiss-nasse Unterbuxe! Beste Grüße gehen an meine Mitstreiter Mighty Marc, Platten-Mogul Armin und auch an"4,5 Dioptrin aber ich seh trotzdem gut""-Jens samt seiner Holden, die auch da waren, die ich aber nicht mal zu Gesicht bekam.

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