Donnerstag, 23. Januar 2014

PROTEST THE HERO / TESSERACT (06.01.2014 SUBSTAGE KARLSRUHE)

Auf TESSERACT war ich schon lange mal scharf gewesen und PROTEST THE HERO, das dachte ich mir so, sind eigentlich auch mal sehenswert, nicht zuletzt wegen ihres oftmals kontrovers auftretenden Sängers Rody Walker.
Vorband waren THE SAFETY FIRE, saumässig frickelig, zuviel für meinen Geschmack, dazu spielen sie dann nur instrumental und DAS ist ein Zustand, den glaube ich nicht viele Bands erfolgreich handeln können. Witzigerweise scheinen die Jungs aus England normalerweise auch einen Sänger zu haben. Warum der jetzt aber nicht dabei war und warum man die Tour ohne Gesang durchzieht, entzieht sich meiner Kenntnis bzw. meinem Verständnis, denn so war es einfach nur langweilig um nicht zu sagen nervig. Ganz im Gegensatz zur nächsten Band. Die ebenfalls aus England stammenden TESSERACT sollten meine Gefühlswelt mal so richtig auf den Kopf stellen. Doch zunächst war ich etwas irritiert, denn der neue Sänger, der für die Londoner seit 2012 das Stimmband schwingt, sah eher nach rotzig-britischer Boyband aus. Die Haare im Wella-Design, dazu noch Lederjacke und Jogginghosen.
Aber kann der Bursche singen !!!
Die Band war ich schlichtweg genial. Beihnahe jeder Song entführte einen in andere Sphären, wunderschöne Melodien wechselten sich mit harten Metal-Parts ab, wobei sich die Kompliziertheit und Verschachtelung stets in Grenzen hielt, zumindest meiner Meinung nach. Ich konnte wirklich jeden Song abfeiern und das ist bei solchen Konzerten eher selten. Im Grunde kann man die Londoner ziemlich gut mit DREDG vergleichen, weitaus weniger soft und nicht ganz so atmosphärisch, aber speziell von der Stimme und der Qualität der Musiker her passt der Vergleich ganz gut. Wirklich ne klasse Band! Dann waren PROTEST THE HERO dran. Das ist natürlich nochmal ne ganz andere Dimension an Frickeligkeit. Aber die Kanadier verstehen es auch, wie man das ganze richtig einsetzt, so daß noch geile Musik dabei rum kommt. Ein Moshpart jagt den nächsten, dazwischen immer mal wieder ein Breakgewitter und Drumbeats, die sich scheinbar soweit weg vom Rhythmus der Lieder bewegen, aber irgendwann wieder in die richtige Bahn finden und wieder vollste Power abrufen. Und bei jedem Song zeigt Rody Walker, dass er ein sehr guter Sänger ist, dessen gesangliche Bandbreite extrem weit gefächert ist. Aber für meinen Geschmack waren TESSERACT der Abräumer des Abends und somit konnte ich musikalisch mehr als bereichert nach Hause gehen!

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