Mittwoch, 15. Juni 2011

WILLETS POINT - QUEENS NYC

Der ein oder andere hat ja jetzt mitbekommen, daß meine Wenigkeit nun schon zum dritten Mal in der weltbesten Stadt verweilen durfte, die da heißt NEW YORK CITY.
Doch auch wenn ich mich seitenweise in die ein oder andere Exstase schreiben könnte, will ich mich hier gar nicht über die Stadt ansich ergiessen, sondern nur über einen speziellen Teil , einer sehr speziellen Teil dieser Stadt.
In meinen letzten beiden "Audienzen" bei der Königin aller Städte habe ich mir dieses Areal namens Willets Point nur im vorbeigehen angetan bzw. gar nicht wirklich wahr genommen.
Doch wovon blubber ich hier euch eigentlich die Ohren voll?
Nun, Willets Point nennt sich ein Areal, welches ca. einen Quadratkilometer groß ist und genau neben dem neuen CITI-Field Stadion liegt, dem nagelneuen Home der New York Mets.
In diesem absolut abgefuckten und Slum-ähnlichen Gelände haben sich mittlerweile traditionell hunderte von sehr "einfachen" Autowerkstätten nieder gelassen. "Einfach" ist in diesem Fall die kleine und ungevögelte Schwester von " total vermüllt und heruntergekommen".
Eine Kanalisation gibt es nicht, Müllabfuhr schon zweimal nicht und ich will auch gar nicht wissen auf welch abenteuerliche und wahrscheinlich illegale Weise die Jungs dort ihren Strom bekommen. An wirklich jeder Ecke liegen Müll, alte Autoteile und ranziger Schrott herum.
Wenn man sich durch die verdreckten Strassen quält, muss man in der Tat nicht nur aufpassen keiner Ratte auf den Schwanz zu treten, nein, es ist durchaus auch möglich seinen Fuss aus Versehen auf einen zahnlosen Puertoricaner zu setzen, der gerade seine vom Alkohol geschuldete Siesta zwischen den unzähligen Auto-Wracks hält. Ihr denkt ich übertreibe? MIT NICHTEN! Da ist es wirklich so.
Natürlich ist der Stadt New York dieser unglaubliche Moloch schon lange ein Dorn im Auge und in einem Fernseh-Bericht habe ich auch mal gesehen, daß die Tage von Willets Point wohl endgültig gezählt sein sollen. Kein Wunder, wo doch die gesellschaftliche Diskrepanz zu dem modernen und aalglatten Baseball-Stadion nicht zu vertuschen ist.
Aber wer auf solche Ghettos steht, wer in Südafrika unbedingt die Townships oder in Rio die Favelas sehen wollte, dem kann ich Willets Point nur wärmstens empfehlen (auch wenn man die Ausmasse und die Gefährlichkeit in Willets Point sicher nicht mit den genannten Beispielen vergleichen kann). Zusammen mit meinem Mädel (deren Nase in dieser Zeit verständlicherweise "dauer-gerümpft" war) hab ich mir das "Viertel" am Memorial Day voll und ganz reingezogen. Das war Survival vom Feinsten, jetzt mal Spass ohne. Aber es war auch unvergesslich geil!
Und obwohl es der zweithöchste Feiertag in den Staaten war, hielt das kaum einen der lustigen und fleissigen Gesellen ab, ihre Köpfe unter diversen Motorhauben verschwinden zu lassen.
Es bleibt ohnehin die Frage, ob die ganzen Mexikaner, Puertoricaner und sonstigen Chicanos so viele mit den USA zu schaffen haben wollen, denn todsicher haben nicht mal die Hälfte dort eine gültige Arbeitserlaubnis. Das schloss ich aus den Reaktionen einiger Burschen, als sie sahen, daß ich ein Foto von ihnen schiessen wollte. Tja, da fuchtelten plötzlich die kurzen, braunen Ärmchen durch die Luft und die eh schon schlitzigen Schweins-Äuglein wurden vor Zorn so schmal, daß man sie auf den gegerbten Gesichtern kaum noch sah.
Natürlich gab ich ihren Protesten nach, wollte ja schliesslich mit der Meute keinen Ärger haben, wer weiß, wieviele da noch aus ihren Löchern gekommen wären.
Na ja, ich war auf jeden Fall dort und habe es auch schadlos überlebt.
Ich kann es nur wirklich jedem empfehlen, sich dort Mal umzusehen, gerade wenn man auf soziale Brennpunkte und auf von Segregation geprägte Enklaven steht.
Aber wer weiß, wie lange man in Willets Point überhaupt noch schrauben darf ...
Zum Schluss noch ein paar Fotos, die ich unter Einsatz meiner Gesundheit geschossen habe!










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