Eins vorneweg, ich meine jedes Wort, welches ich hier niederschreibe, bitterernst.
Schon seit meiner Jugend fand ich diesen Schauspieler immer besonders geil.
Auch wenn sicher nicht alle seine Filme Meilensteine der Kino-Geschichte wurden, finde ich ist es dennoch ein herber Verlust, den sein Tod hinterliess.
Schon in meiner zarten Jugend fiel mir Swayze in den zwei Filmen OUTSIDERS und DIE ROTE FLUT auf. Meiner Meinung ist es bei diesen Filmen vollkommen egal gewesen, ob es Low-Budget-Produktionen waren oder die Handlung einen vernüftigen Menschen zum Himmel schreien ließ (speziell in DIE ROTE FLUT, als ein paar Grünschnäbel mit Pfeil und Bogen gegen die russische Invasion ankämpfen - HERRLICH!).
Es waren Filme, die viele junge Menschen bewegt haben und die fester Bestandteil der damaligen Jugendkultur waren. Und ich schaue sie mir heute noch gerne an!
Am bis dahin prägnantesten war wohl Swayze's damalige Rolle als Orry Main in dem von Glorie und Intrigen nur so triefenden Südstaaten-Epos FACKELN IM STURM.
Man schrieb das Jahr 1985, ich war zarte 12 Lenze jung und hatte natürlich (im gegensatz zur heutigen Jugend) noch keinen eigenen Fernseher im Zimmer.
Also mußte ich mit dem Vorlieb nehmen, was meine Eltern schauen wollten. Meistens nahm ich das grummelnd hin, aber bei FACKELN IM STURM war mein Widerstand lediglich sporadischer Natur. Nordstaaten gegen Südstaaten, Schwarz gegen Weiss, Arm gegen Reich. In der Serie war wirklich alles drin, sogar äußerst zünftige Sex-Szenen, die trotz elterlich gefordertem Sichtschutzes durch die Hände regelmäßig durch eine Lücke zwischen zweier Finger wolllüstig betrachtet wurden.
Swayze war in der Rolle grandios und sie bedeutet auch seinen internationalen Durchbruch.
Ein weiterer Klasse-Film ist mittlerweile einer meiner Favoriten. Im Film BODYCHECK spielte Swayze neben Rob Lowe einen durchgeknallten Hockey-Freak.
Komischerweise zählen seine kommerziell größten Erfolge (DIRTY DANCING und GHOST)
gar nicht mal zu meinen absoluten Lieblingsfilmen.
Aber dennoch sehe ich meine Männlichkeit in keinster weise gefährdet, wenn ich (im Gegensatz zum Rest der Männerwelt) offen zugebe, daß ich mir DIRTY DANCING immer mal wieder gerne reinziehe (nicht zuletzt wegen der rattenscharfen Jennifer Grey).
Vielleicht liest das hier ja jemand und vielleicht fragt sich derjenige dann, warum ich überhaupt so einen Text hier vom Stapel lasse. Nun, offen gestanden hätte ich diesen Blog vor ein paar Wochen wahrscheinlich nicht geschrieben. Nach dem Motto "aus den Augen aus dem Sinn" hatte ich diesen Menschen aus meinem täglichen Leben verdrängt.
Aber zufälligerweise liefen in der letzten Woche 2 Swayze-Streifen, die ich erstens noch nie gesehen hatte (Asche auf mein Haupt) und die ich mir zweitens natürlich voll reingezogen habe.
Zuerst lief ROAD HOUSE. Nun, es gibt wohl kaum ein Klischee, welches dieses Werk nicht erfüllt, Bösewicht beherrscht Stadt, einsamer Ranger befreit Stadt und bekommt die schönste Frau. Der einsame Ranger ist natürlich olle Patrick, der einen kampferprobten Rausschmeisser spielt, der aber so gut ist, daß er nur selten kämpfen muss. Im übrigen hat er noch Philosophie studiert (ich lach mich weg) und ist privat eher ruhig und introvertiert.
Die Besetzung ist auch aller Ehren wert, Kelly Lynch, deren Frisur wohl aufgrund diverser Haarspray-Dosen sogar eine Gewehrkugel aufgehalten hätte oder Sam Eliott, ein absolut geiler Typ, der irgendwie immer die gleiche Rolle spielt, weil er glaube ich einfach dieser Jemand ist, sind nur 2 davon.
Und obwohl die Handlung, die Dialoge und die schon erwähnte Anhäufung jedes erdenklichen Klischees sich eigentlich eher negativ auswirken sollten, ist der Film ein absoluter Klassiker und ab sofort in meine Hall of Fame aufgenommen.
Und gestern sah ich GEFÄHRLICHE BRANDUNG (auch zum ersten Mal, noch mehr Asche auf das selbe Haupt).
Auch dieser Film ist einfach nur Klasse. Swayze spielte hier mal zur Abwechslung einen (fast) bösen Typen und läßt während des Films so allerhand Surfer-Philosophien ab, die teilweise fast schon tiefgängig sind und aufgrund ihrer Kritik am babylonischen System unserer Welt auch heute noch Bestand haben.
Auch dieser Film war sicher nicht sehr teuer, aber dennoch ist es für die damalige Zeit ein guter Streifen und für mich ebenso ein Klassiker.
Swayze selbst, dessen Leben ich so gut es eben möglich war, verfolgt habe, war nie der große Hollywood-Star. Um ihn gab es selten Schlagzeilen. Es gab eine Zeit, in der er wohl ein paar Probleme mit dem allmächtigen Alk hatte, doch auch die bekam er in den Griff.
Egal ob in seinen Filmen oder privat, ich fand diesen Typ einfach cool, auch trotz seiner Ausbildung zum Ballett-Tänzer. (irgend einen Haken mußte er ja haben)
Am 14.September 2009 nahm sich die dreckige Hure Krebs ein weiteres Opfer und riss Patrick Swayze nach langem Kampf aus dieser Welt. Einen Kampf, dem er immer ins Auge sah und dem er stets positiv und voller Hoffnung entgegen trat.
Aber wie so oft bekam die Hure letzten Endes doch ihren Willen.
FACKELN IM STURM
DIE ROTE FLUT
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