Freitag, 18. Juli 2014

ZZ TOP
(02.07.2014 SAARLANDHALLE SAARBRÜCKEN)

Schon seit Ewigkeiten wollte ich die drei Texaner mal sehen, nicht wegen ihren Bärten, sondern weil es einfach geile und zeitlose Musik ist, die diese Herren da machen. Idealerweise stehen meine beiden Brüder ebenfalls auf die Blues-Rocker, also machten wir daraus eine Familientour ins schöne Saarland.
Die Parkplatz-Situation an der Saarlandhalle ist gelinde gesagt katastrophal, wir mussten in einem nahegelegenen Wohngebiet parken und ca. 15 Minuten zur Halle laufen. War aber auch kein Beinbruch.
Vor und in der Halle allerelei Rocker-Typen (oder solche, die diesen Lifestyle mit ihrer Lederweste an und auch wieder ausziehen), aber hauptsächlich waren es normale Leute, die die Halle gut füllten. Kaum Metal-Headz, die ja aber normalerweise auch ab und an auf ZZ TOP stehen.
Zur Vorband kann ich nicht wirklich viel sagen, extrem laut, sehr abenteuerliche Instrumente und ne Mischung aus Folk und Blues-Rock. Die Jungs nannten sich THE BEN MILLER BAND und dieses Foto hier aus dem Netz ist selbsterklärend.
"Peter Lustig meets Cat Stevens"
War ganz nett aber ehrlich gesagt war ich einzig und allein scharf auf DIE Band des Abends.

ZZ FUCKIN' TOP !!!



Der schlaue Konzertbesucher informiert sich natürlich imm Vorfeld über die etwaige Setlist des Abends.Und so stellte ich fest, dass ZZ TOP bei den letzten 4-5 Konzerten immer die gleiche Setlist am Start hatten. Es steckt also keine Raketentechnik dahinter, wenn man annahm, bei dieser Show in den Genuss derselben Songs zu kommen.
Und dem war auch exakt so!
Endlich, die Saiten-Zauberer spazierten relaxed auf die Bühne. Das erste was mir auffiel: so bewegen sich doch keine Leute, die auf die 70 zugehen? Noch vor dem ersten Ton kam mir ein verschwörerischer Gedanke: WER BEWEISST MIR EIGENTLICH,DASS HINTER DEN BRILLEN,HÜTEN UND BÄRTEN TATSACHLICH DIE ORIGINALEN MUSIKER AUFTRETEN?
Indizien wie glatte Haut, perlweisse Zähne und geschmeidige dem ersten Riff und der ersten Gesangspassage der Burschen war diese Verschwörungs-Gülle schnell im Lokus entsorgt.
DAS waren ZZ TOP wie sie leiben und leben!!!
Die Setlist war ausgewogen, etwas neues, viel altes, mal rockig, dann überkam sie wieder der Blues. Für jeden was dabei. Die Leuten gingen ordentlich mit, nicht mehrm nicht weniger. Die Sitzplätze gönnten ihren Arschbacken aber auch gar keine Sitzpause, nicht mal bei den großen Hits stand die Halle, das fand ich etwas enttäuschend.
Hier könnt ihr die Songs sehen, mit "Doubleback", "Rough Boy" und meinem Fav "Sleeping Bag" fehlten zwar drei große Hits aber ansonsten war alles dabei, was sich irgendwann mal das Attribut "bekannt" verdiente.

Dazu noch diverse Cover-Versionen, die es auch in sich hatten, aber das seht ihr ja selbst. Nun, gerade bei den Blues-Passagen, die teilweise sehr lang gezogen waren(was Blues-Passagen im allgemeinen so an sich haben) konnten einem schonmal kurzzeitig die Augendeckel runterfallen, nicht dass ich Blues nicht mag, im Gegenteil. Aber live kann das schonmal langatmig werden. Anyway, das machte das Konzert keineswegs schlecht. Wie oben schon erwähnt, auf härtere, riffbetontere Songs gabs dann halt mal wieder was zum "erholen".
Ebenso abwechslungsreich sind die beiden Stimmen von Gibbons und Hill. Während Gibbons eher ne verauchte und rauhe Whiskey-Stimme hat singt Hill eher die klaren Rock'n'Roll-Parts. Die perfekte Ergänzung. Und daß die drei nicht nur musikalisch sondern auch menschlich zusammen passen, beweisst ihr bereits 45-jähriges (!) Bestehen.
Alles in allem ein klasse Konzert. Ich bin froh, diese Burschen vor ihrem Rentner-Dasein nochmal gesehen zu haben, obwohl sie in keinster Weise den Eindruck machen, auch nur annähernd ans Aufhören zu denken. Einziger und minimaler Kritikpunkt des abends (ausser dass sie "Sleeping Bag" nicht spielten: die sehr karge Bühnendeko.Ich erwartete keine pompöse Aufmachung, aber wenigstens ein Backdrop mit dem Schriftzug wäre schön gewesen. So standen auf der Bühne lediglich zwei Mini-Leinwände und das Equipment.
Dieses Bild hier zeigt das ganz gut
Na ja, gemessen an der musikalischen Power und der Hitdichte des Abends ein Aspekt, der letztenendes kaum ins Gewicht fiel.

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