Mittwoch, 11. September 2013

THE GASLIGHT ANTHEM (POSTHALLE WÜRZBURG 13.08.2013)


Ich weiß nicht, ob man zu einer Musikrichtung bzw. zu einer Band eine Art Seelenverwandtschaft haben kann. Wenn ja, dann trifft das bei mir und den GASLIGHT ANTHEMS absolut zu. Schon mit den ersten Klängen, die zugegebenermaßen so gut wie bei jedem Hörer schnurstracks den Weg ins musikalische Folk-Rock-Herz finden, traf mich die Musik der bodenständigen Jungs direkt in die Seele. Ich fühlte sofort eine Verbundenheit und stellte mir unumstösslich vor, unter diesen Klängen einer amerikanischen Landstrasse in den melancholischen Sonnenuntergang zu folgen. Merkwürdigerweise befällt mich das gleiche Gefühl bei den meisten Songs von Bruce Springsteen, der ja wie GASLIGHT ANTHEM, ebenfalls aus der gleichen Ecke New Jerseys stammt und schon ein wenig deren Mentor war.
Und nun, obwohl mir diese Band so ausserordentlich gut gefällt, hatte ich es bis dato dennoch nie geschafft, diese auch mal live zu erleben. Irgendwas kam immer quer. Umso erfreuter war ich, als mir mein Mädel zu Weihnachten 2 Tickets für das Konzert in Würzburg schenkte. Leider gab es aber an diesem Tag Umstände, die ihr den Konzertbesuch unmöglich machten. Aber sie wäre nicht mein Freundin, wenn sie nicht darauf bestanden hätte, dass ich mit einem Ersatzmann trotzdem fahren solle. Aber erwartungsgemäß ist es am gleichen Tag eher unwahrscheinlich, einen Kurzentschlossenen zu finden, der für sone Zerreis-Aktion Zeit übrig hätte. Ergo rollte der Old Irons Express mal wieder als One-Man-Show hinaus in die Nacht.
Würzburg ist ja jetzt auch keine Weltreise und in guten zwei Stunden abgeritten. Die zweite Karte konnte ich noch losbekommen, obwohl der Laden gar nicht mal ausverkauft war. Trotzdem war die Posthalle gut voll und ich schätze mal 2.000 Leute schauten sich die Vorband an: THE GHOSTROCKETS. Gar nicht mal schlecht, ging so in die Richtung Foo Fighters, würd ich ma sagen, mit nem komplett abzappelnden Psycho-Sänger, dessen Performance eher einem 40minütigen Epilepsie-Anfall ähnelte als einer Rock-Show, aber wie gesagt, durchaus originell was die Schweinfurter das so ablieferten.
Endlich die Hauptband, straight from New Brunswick, New Jersey: THE GASLIGHT ANTHEM.
Doch trotz ihrer immensen Hit-Dichte, auf die sie von Beginn an bauten, hatte ich mir eine bessere Band-Aura vorgestellt. Zuerst kam mir die Band etwas reserviert, fast schon arrogant vor, irgendwie wollte der Funken zwischen Band und Meute nicht überspringen. Natürlich feierten die Leute die Songs mit jeder Note ab, aber das heisst ja noch lange nicht, dass die Chemie ebenso stimmt. Nach einigen Songs zwängte sich mir aber der Verdacht auf, dass ich etwas falsch urteilte, denn es war eher Schüchternheit, die oftmals fälschlicherweise als eine Art von kühler Reserviertheit interpretiert wird. Also genug geschwafelt, THE GASLIGHT ANTHEM im speziellen Frontmann Brian Fallon, sind keinesfalls arrogant, sondern anscheinend so auf dem Boden geblieben, dass sie eben aufgrund von Lampenfieber ne Weile brauchen, um wirklich aufzutauen.
Und so war es dann auch, mit jedem Song, mit jedem Riff, mit jeder Harmonie wurde es besser und gegen Ende der Show waren Fans und Band eine feste Einheit. Das und die Tatsache, dass die Burschen einen Hit am anderen rausballerten, war der Garant dafür, dass das Konzert ein voller Erfolg wurde und jeden Kilometer meiner Solo-Tour wert war. Wen es interessiert, der kann sich hier noch die SETLIST
reinziehen. THE GASLIGHT ANTHEM - immer wieder gern ...

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