Samstag, 23. Juni 2012

DIE VIELLEICHT BESTE PLATTE DER WELT

Die Rede ist vom Erstling der Prog-Metaller DREAM THEATER namens WHEN DREAM AND DAY UNITE. Mir ist natürlich klar, daß solch ein Superlativ immer höchst subjektiv ist, will heissen, daß sicher einige, die das hier lesen, mit dieser Platte und dieser Art von Musik rein gar nichts anfangen können. Aber eigentlich sollte jeder, der von sich behauptet, wenigstens etwas von Musik zu verstehen und einmal in den Genuss kommt, etwas von diesem Album zu hören, festellen, was hier, ungeachtet des Genres, für überaus exzellente Musiker am Werk sind. Als ich mir die Platte damals kaufte, war das so ziemlich die erste progressive Musik für mich. Ein paar meiner Kumpels prophezeiten mir voll musikalischer Arroganz, daß ich für sowas noch nicht bereit wäre und ich eine Band wie Dream Theater noch nicht oder vielleicht sogar niemals verstehen würde. Wir schreiben das Jahr 1989 und mein Musikgeschmack hatte sich in den letzten Jahren von Mainstreambands wie Maiden, Saxon, Black Sabbath oder Deep Purple zu weitaus härterem Tobak gewandelt. Da war von Speed über Thrash bis hin zum Deathmetal alles vertreten. Daher kam wohl auch die Einschätzung meiner Kumpels, daß solch anspruchsvolle Musik wohl meinen klanglichen Horizont weit übersteigen würde. Ich gebe es nicht gerne zu, aber bedingtermaßen hatten sie recht! Beim ersten Hören dieser überall abgefeierten Scheibe konnte ich mit dieser frickeligen und scheinbar konzeptlosen Musik recht wenig anfangen. Die Musiker (im übrigen alles Musik-Studenten) spielten wie virtuose Solisten jeder für sich, das Schlagzeug schien manchmal hinterher zu hinken oder gar dem Takt vorweg zu sein und die ständigen Tempi-Wechsel taten ihr übriges. Kurz gesagt, ich kam mit dieser Musik tatsächlich nicht klar. In Normalfall hätte ich die Platte weggestellt und die Sache abgehakt. Doch irgendwas drang mich dazu, hier am Ball zu bleiben und mir dieses Album einen Tag später nochmals reinzuziehen. Und siehe da, schon beim zweiten Mal hörte ich ein komplett anderes Album. Und dieser Zustand, das ist jetzt keine Übertreibung, hält bis heute an, denn mit JEDEM MAL, wenn ich WHEN DREAM AND DAY UNITE höre, wird es besser, wird es genialer, wird es einzigartiger. Jedes Lied, jeder Ton, jedes Arrangement ist genial und passt. Was die Musiler da machen, kann man einfach erst nach einiger Zeit nachvollziehen, wenn das dann aber geschehen ist, kann man diesen Geniestreich in all seinen 8 Akten geniessen und sich in deren Klangwelten verirren. Diese Platte wurde damals mit Charlie Dominici als Sänger aufgenommen. Aufgrund persönlicher Differenzen wurde der aber nach dem Album gefeuert. Und auch wenn der "neue" Sänger, der für Dream Theater mittlerweile schon seit über 20 Jahren das Mikro vollsabbert, sicher ein sehr guter Sänger ist, kommt er für mich in keinster Weise an Dominici heran, weil sein Stimme damals einfach perfekt in das damalige Album passte. Aus diesem Grund habe ich mir auch nie mehr etwas anderes von Dream Theater zugelegt. Wenn man einmal eine solche Perfektion gefunden hat, will man sie sich auch nicht im Geringsten kaputt machen. Falls der ein oder andere, der diese Platte nicht kennt, einmal rein hören möchte, der sollte dies komplett unvoreingemommen tun und vielleicht 2-3 Versuche einplanen. Vielleicht nicht alle, aber mit Sicherheit viele wären überrascht, wie perfekt Musik sein kann.

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