Schon seit Ewigkeiten wollte ich diese Kult-Band sehen, die Band, hinter deren Namen man sogar keine Hardcore-Band vermuten würde. Die Rede ist von NO REDEEMING SOCIAL VALUE aus New York. Ich glaube die Jungs waren das letzten Mal vor 10-12 jahren in unseren Landen und da man bei so ner Chaoten-Combo nie weiß, ob und wann man die nochmal zu Gesicht bekommt, war mir klar, daß ich da hin musste. Nun kommt mir bei Konzerten an Wochenenden (Leipzig an diesem Samstag war das einzige Date in Deutschland) aber immer mein chronisches Leiden in die Quere: meine zermürbende und anscheinend unheilbare Besessenheit vom KSC ! Und genau aus diesem Grund muss ich im Vorfeld immer abchecken, ob nicht der Spielplan meiner Blau-Weissen nen Strich durch die Konzert-Rechnung macht. Das kann zwar nicht jeder verstehen, aber wie die Amis so schön sagen: "That's the life I've chosen!!!"
Umso erfreuter war ich, als just an diesem Samstag mein KSC in der fränkischen Provinz Fürth spielen sollte und das wiederum liegt ja auf direktem Wege nach Leipzig.
Also schmiedete ich einen verwegenen Plan der vorsah, zuerst das wenig aussichtsreiche Spiel des KSC in Fürth zu besuchen und dann direkt weiter in die sächsische Metropole und danach die Nacht durch wieder nach Haus.
Doch dieser Plan schien wohl allen anderen ZU verwegen zu sein, denn niemand, in Worten NIEMAND wollte mich auf dieser Tour begleiten. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich auf sowas (wie schon so oft) nen kräftigen Bohnenfurz lassen würde und das Ganze einfach alleine durchzöge. Said and done! Das Spiel in Fürth ist kaum eine Erwähnung wert und ging mit 3:0 verloren. Danach gab es noch irgendwelche Getränkemarkt-Riots, was wiederum die Bullen auf den Plan brachte und dadurch meine Weiterfahrt etwas verzögert wurde, aber ich hatte ja massig Zeit im Gepäck.
In Leipzig angekommen wurde mir wieder mal bewusst, was für einen geile und überaus schöne Stadt das doch ist. Mein Weg führte mich durch einen geilen und sehr abgefuckten Multi-Kulti-Stadtteil der einfach nur in allen Belangen einladend war. Überall auf dem Weg sah ich schon massig gute und stabile Hardcore-Leute was auf einiges hoffen liess.
Im Conne Island angekommen, war ich einer der ersten der drinne war, offenbar war mein Zeitpolster sogar zu groß gewesen. Auch wenn man schon Stories mit Nazi-Problemen gehört hat muss ich ganz klar sagen, das Conne Island ist einer der linksten Läden, in denen ich je war und als Konzert-Location absolut zu empfehlen. Der Laden war dann aber schnell voll und ALL FOR NOTHING machten den Anfang des Abends. Ich kann mich halt einfach net mit Frauen in Hardcore-Bands anfreunden, schon gar nicht, wenn es so ne Pummel-Fee wie die Sängerin von AFN ist. Einige Leute moshten schonmal ganz gut ab, aber wir war klar, daß der Supergau erst bei der nächsten Band losgehen würde, denn NO REDEEMING spielten als zweite Band des Abends und ich war aufgeregt wie 1981, als ich meine erste Wickie-Folge sah. NRSV enterten die Bühne, mit dabei waren zwei als Bierflaschen verkleidete Typen, die Tonnen von Konfetti und Ballons ins Publikum warfen. Doch in eben demselben passierte unglaublicherweise SO GUT WIE NIX! Ich war den Tränen nah, ehrlich jetzt, was war denn da los? Anscheinend waren die ganzen Leute wegen BACKFIRE! da und NRSV musste sich leider jeden einzigen Mosher erarbeiten, aber das taten sie dann auch. Das Konzert steigerte sich mit jedem Lied und mit jedem HIT, den die Band vom Stapel liess, wurde es Gott sei dank besser. Diese Entwicklung kann man bei den beiden Videos sehen, die ich unten noch gepostet habe.
Das Konzert war allererste Sahne und mit ner geilen Meute wäre es ein unvergesslicher Abend geworden, aber so war es "nur" saugut.
Danach dann noch BACKFIRE! aus Holland. Die mag ich, aber die kann man ja immer mal wieder sehen, also beschloss ich aufgrund der 530.000 Meter, die mich und mein Bett trennten, mir nur ein paar Songs der Headliner anzuschauen und dann den Fisch zu ziehen.
Tatsächlich waren die Meisten wegen den Holländern da und der Moshpit war von Beginn an sehr gut. Aber irgendwie wollte der Glückstropfen bei mir nicht mehr überspringen und ich machte mich vom Acker. Ohne Drogen oder Koffein-Bomben düste ich die Strecke am Stück durch und war irgendwann im Morgengrauen zu Haus. Ob das alles nötig war? Sicher nicht, aber was im Leben ist schon nötig ? Ich hatte meinen Spass und haben das durchgezogen, was ich mir vorgenommen hatte, aber nicht um mir oder sonst jemandem etwas zu beweisen, sondern weil ich schlicht und einfach Bock drauf hatte.
MFG
OLD IRONS SYNDICATE - THE FIRE STILL BURNS
Hier der erste Song von NRSV
und hier einer der letzten
vor 4 Monaten
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen