Samstag, 28. Januar 2012

EVIL CONDUCT (WILD AT HEART BERLIN 14.01.2012)

Da wir mit ein paar Leuten in Sachen Fankongreß ohnehin in der Hauptstadt verweilen durften, bot es sich natürlich an, auch konzertmässig was mitzunehmen. Die holländischen Oi-Skins von EVIL CONDUCT kamen da gerade recht. Nachdem mir mein szenekundiger Kumpel Badekappe versichert hatte, daß da mit Sicherheit keine Faschos auftauchen würden, war die Sache gebongt. Ins Wild at Heart passen schätzungsweise 250 Leute rein, aber leider hatte der nette Mensch am Eingang wohl seinen Rechenschieber zu Hause gelassen, denn es waren sicher mehr als 300 (überwiegend spärlich behaarte) Gesellen in dem Laden drin, die überaus fröhlich ud trinkfreudig aufgelegt waren.
So kam es auch, daß man kaum entspannt das Konzi mit den Kumpels anschauen konnte, sondern aufgrund des Gedränges relativ verteilt stand. Auch wurscht. Support des Abends war der Chef des WAH selbst mit seiner Punk-Combo (Namen weiß ich nimmer). Guter, stabiler Punkrock a la Distortion.
Kam gut rüber, aber die vielen Glatzen in dem Laden harrten nur dem Hauptact entgegen.
Ich war mir sicher, daß es bei der EVIL CONDUCT zum absoluten Pogo-Mayhem kommen würde, denn das Potential war dafür geradezu prädestiniert. Als sie dann aber ihre Show begannen, war dem keinesfalls so. Die Stimmung war prächtig, JEDES Oi-Hymne wurde lautstark mitgesungen, die Biergläser und Flaschen flogen tief als gäbe es bald schlechtes Wetter, aber gepogt ... nein, warum auch immer, gepogt wurde so gut wie gar nicht. Vielleicht war es auch einfach zu voll. Anyway, das Konzert war deluxe, auch wenn sich EC wirkliche jedes Oi-Klischees bedienten, welches man von Jamaica bis Rotterdam so auftreiben kann. Ich glaube mehr Oi als die Niederländer kann man kaum sein. Es wurde von Skinhead Girls, von vereinigten Strassenkämpfen und natürlich von brüderlichen Saufgelagen gesungen, und die Meute nahm es dankend an. Da ich die Nacht zuvor keine Sekunde gepennt hatte und ich aufgrund des flächendeckenden Scherben-Teppichs kaum noch sicher stehen konnte, subtrahierte ich mich nach ca. 10-12 Songs vom Geschehen und machte mich bettwärts.
Keine schlechte Entscheidung, denn das Konzi hatte seinen Höhepunkt erreicht und es war mit nichts Neuem mehr zu rechnen und pennen stand zwangsläufig ganz oben auf meiner "to do"-Liste.
Ich bin jetzt nicht der allergrößte Oi-Fan und in diesem Genre gibt es sicherlich immer wieder Grauzonen oder zwielichtige Leute, aber Fakt ist, daß so ein Konzert einen gewissen Charme hat und mir dieser wirkliche Skinhead-Gedanke schon immer auf eine spezielle Art sympathisch war.
Oi!

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