Sonntag, 9. Mai 2010

THE PORTERS (08.05.2010 IRISH ROCK NIGHT ELCHESHEIM)

Der Titel dieses Eintrages könnte auch lauten: "THE PORTERS oder Willkommen am Ende der Welt".
Als ich Anfang des Jahres bereits von dieser Irish Rock Night las und sah, daß die PORTERS da spielen würden, freute ich mir offen gestanden ein Loch in Bauch. Endlich mal ein vernüftiges Konzert direkt vor der Haustür. Doch an diesem Abend sollte sich letzten Endes so gar keine meiner Erwartungen erfüllen.
Ich hatte kurz zuvor mit nem Kumpel telefoniert, der bereits am Festplatz Elchesheim war. Er erzählte mir was von einem Dorffest mit Bierbänken und das alles hier ziemlich komisch für ein Konzert dieser Art sei.
Zu diesem Zeitpunkt war ich gerade unterwegs nach Elchesheim. Und jeder der sich dort auskennt weiß, daß die beiden rasend wachsenden Rhein-Metropolen Elchesheim und Illingen, die ja bekanntlich aneinander grenzen, nunmal beide über ein Festplatz verfügen. ICH wußte das nicht, verfuhr mich natürlich und kam am Festplatz in Illingen raus. Dort allerdings standen lediglich 5-6 Sprittnasen um einen Stehtisch herum.Und da dacht ich so bei mir: DAS kann es nun wirklich nicht sein.
Irgendwann fand ich dann aber doch die Location und es war, wie mein Kumpel sagte. Ein reines Dorffest. Auf dem daneben gelegenen Fussballplatz bolzten ein Haufen Kiddies, ein paar Mädels tratschten auf einer Treppe und ansonsten liefen eine Menge Trollos durch die Gegend. In der Festhalle, die fast komplett bebankt war, steppte bereits (NICHT) der Bär im Kettenhemd. Mein Kumpel wartete mit Anhang vor der Halle und war sich auch gar nicht mehr so sicher, ob man denn überhaupt reingehen solle. Vor der seitlich angebrachten Bühne, welche fast ebenerdig war, war auch nur eine Mini-Tanzfläche und überall drumherum saßen absolut normale udn unmotivierte Dörfler, von denen nicht mal ein paar Wenige danach aussahen, irgendetwas mit Punkrock oder etwas ähnlichem zu tun zu haben. Anyway, die Halle wurde für faire Sechs Euro doch geentert, immerhin konnte man trotz der Hillbilly-Audience ne gute Band sehen.
Als wir rein kamen spielten gerade die Krusty Moors, ne Irish Folk Band aus Karlsruhe. Die Jungs, die durch ihren (denke ich) irischen Sänger ziemlich authentisch rüber kamen, kesselten ihr Programm eigentlich ziemlich geil herunter. Und trotzdem, obwohl das abolute Stimmungs- und Tanzmucke war, konnte bis auf eine verlebte Dorfschönheit niemand, aber auch gar niemand zu irgendeiner Bewegung (geschweige denn Erhebung von der Bierbank) animiert werden. DAS war schon mal armselig! Und uns war klar, daß das heute abend nix mehr werden würde. Die Leute waren dermaßen träge, denen hätte man alles vordudeln können, Hauptsache ein Bier vor der Nase! Als dann die PORTERS das Geschehen an sich rissen, hatte sich die Halle schon etwas geleert. Die Jungs (und das Mädel) aus Duisburg und Düsseldorf machten aus der Not eine Tugend und passten ihr Programm dem Publikum an, um den Schaden so gering wie möglich zu halten. Also sollte es an diesem Abend keine Punkrock-Show geben. Die Gefahr, von einem wütenden Mob mit Fackeln und Heugabeln aus dem Dorf getrieben zu werden war wohl doch zu hoch. Die PORTERS spielten deswegen eine Art Akkustik-Show. Und so hörten sich die PORTERS an dem Abend eher wie eine Mischung aus den Pogues und Social Distortion an. Und auch wenn sich unser eins eher etwas mehr Punk und Power erwartet hätte,war die Show, zu der sich mittlerweile sogar 10-15 Leute zum Tanzen hatten hinreissen lassen, noch ganz gut.
Ich glaube, an diesem Abend wurden einige Erwartungen unerfüllt zurück gelassen.
Aber was solls, man kann ja nicht nur Hammer-Shows erleben.

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