Donnerstag, 11. Dezember 2014

LA COKA NOSTRA
(13.11.2014 LA LAITERIE STRASBOURG)

Darauf musste ich lange warten ... endlich... die Eastcoast Rappers LA COKA NOSTRA waren zu Gast, und man musste nur nach Strasbourg düsen. Also frühzeitig Tickets gezogen, denn in Frankreich sind Rap-Konzerte immer sone Sache, das kann ruckzuck ausverkauft sein.
Dem war dann aber leider nicht so, der große Saal war zwar gut voll, aber mit einem Vorhang auf die Hälfte des Fassungsvermögens reduziert, demnach waren ca.300-400 Leute am Start. Die Bühne war absolut schmucklos, es befand sich lediglich der DJ-Tisch darauf. Sonst nix, nicht mal ein Backdrop.
Die Turntables bediente dann DJ LETHAL, der ja auch schon bei House of Pain die Rillen zum Glühen brachte. Dieser sollte laut Plan zwar ca. ne Stunde der Meute einheizen, er fing aber viel später als angekündigt an.
Nun, dafür hörte er aber auch früher wieder auf. Die Einheiz-Phase dauerte höchstens 20 Minuten und war ehrlich gesagt nicht der Renner. Dann mitten in einer Scratcherei, völlig unangekündigt und komplett unspektakulär kamen plötzlich die drei restlichen Jungs auf die Bühne. Der Auftritt von SLAINE, ILL BILL und DANNY BOY (ebenfalls Ex-House of Pain) hätte wirklich etwas besser inszeniert sein können, aber was solls, die drei sind wohl eher Puristen, die sich auf das Wesentliche konzentrieren: Das Rappen!
Und wer behauptet, dass es weisse Jungs nicht bringen, der soll sich mal diese Burschen anschauen. Insbesondere SLAINE ist ein gnadenlos guter Rapper, aber auch ILL BILL und natürlich DANNY BOY stehen dem in Nichts nach. Und so spulten sie ihren Set runter, die Leute gingen gut mit, und speziell die paar House of Pain-Klassiker, die sie einstreuten, wurden natürlich am Meisten gefeiert.
Insgesamt war es ein echt gutes Konzert, welches visuell aber leider so gar nichts zu bieten hatte, sei es Bühnenshow, ein paar stylische LCN-Designs oder nen kleinen Breaker-Kontest.
Aber dennoch hat es echt Spass gemacht, endlich mal wieder ein geiles Rap-Konzert, welches a.) erschwinglich war und b.) nicht von irgendwelchen Star-Allüren geprägt wurde sondern nur reine und unverfälschte Skills lieferte.
Dicke Grüsse gehen an mein Mädel, Olli aka "Euro" aka "Der Fragenmann", den quadratischen Lars (doch deine neue Jacke ist gut!) und natürlich auch an den Handy-süchtigen Jens, der selbst bei diesem tristen Bühnenbild noch Motive zum knipsen fand !

Mittwoch, 3. Dezember 2014

LIFE (11.11.2014 ALTE HACKEREI KARLSRUHE)

Die Hackerei hatte da mal wieder was ganz skurriles zu Gast:
LIFE, eine Crustcore-Band aus dem fernöstlichen Japan.
Aber da ja Plüschi ein Bollock der alten Schule ist, fing das Konzert nicht vor zehn an.
Das wiederum gab mir die Gelegenheit, noch ins Substage rüber zuschlendern und mir dort noch fast ne Stunde von MOTHERS FINEST anzuglotzen. Und DAS hatte es schonmal in sich.
Eigentlich war für mich MF immer der Inbegriff des Funk, und damit kann ich nicht allzuviel anfangen.
Doch als meine Gehörgänge von diesem Hammer-Sound geflutet wurden, bereute ich sofort, nicht das ganze Konzert angeschaut zu haben. MF sind ja in der Hauptsache das singende Ehepaar Joyce Kennedy und Glenn Murdock, und DIE, meine Freunde der Nacht, die haben ja noch dermaßen was unterm Pony, das es einen ziemlich umhaut. So in etwa wie Ike und Tina Turner (denen sie sogar recht ähnlich sehen)in einer weitaus härteren Rock-Version. Natürlich mit klasse Musikern im Schlepptau. Also falls jemand mal die Chance hat, dieses immernoch derbe abrockende Fossil der Rockgeschichte zu sehen, sollte das tunlichst machen!
Danach ging es zum Kulturschock in die Hackerei, wo sich gerademal 30-40 Leute eingefunden hatten. Na ja, wenigstens hab ich mal wieder nen alten Kumpel getroffen, also hatte sich der Eintritt schon gelohnt.
Doch als LIFE dann anfingen, überdachte ich meine Entscheidung, auf dieses Konzert zu gehen, binnen Sekunden.
Meine Güte, war das ein Geknüppel!! Als würde man auf einem Rasenmäher quer durch ein Tierheim kläffender Schäferhunde reiten. Ab und an gab es mal einen ganz passablen Moshpart, dann ging aber die Luzie wieder ab.
Und was waren das nur für Figuren, die sich da auf der Bühne abmühten? Wenn Japaner irgendwas aus der westlichen Welt adaptieren, dann hat das sehr oft so einen Gimmick-Charakter. Die Typen wollen dann originaler aussehen wie das Original selbst. Und das geht meistens schief. Auch auf LIFE traf das zu. Irgendwie hatte sich jeder Musiker irgendeinen subkulturellen Style ausgesucht, der diesen dann zu 187% in die Tat umsetzte, was man dann immer schnell mit einem radioaktiven Verseuchungshintergrund a la Godzilla in Verbindung bringt. Der Sänger beispielsweise wählte den Charakter "Metalkutte" mit allem, was dazu gehört (hoch2), der Bassist sah eher aus wie ein Krishna-Hardcore, bei dessen Glatzkopf nur hinten drei vier Lockenwürstchen wackelten, wenn er seinen Bass auf Knöcheltiefe spielte.Der Schlagzeuger war dann voller Proll-Style, ,wie man ihn eher auf den Strassen der Bronx erwartet. Der eine der beiden Gitarristen erfüllte dann noch am ehesten das Profil "Prog-Rocker", der auch tatsächlich einige virtuose Soli einbaute. Nur das letzte Mitglied der Band, der zweite Gitarrist, war ne absolut langweilige Milchtüte und jeglichen Stil (aber vielleicht war genau DAS sein Stil).
Aber als ich mir dann die Jungs so anschaute, so lustig sie auch aussahen und so kompromisslos diese Mucke auch war, dachte ich bei mir selbst was für eine Leidenschaft die an den Tag legen müssen. Da sind die ein paar Tausend Kilomter von zu Hause weg in einer vollkommen anderen Welt, spielen in kleinen Clubs, in denen sicher nirgendwo so richtig der Punk abgeht. Und trotzdem ziehen sie ihr Ding durch. Und das fand ich dann schon bemerkenswert ...
und sooooo schlecht waren sie ja gar nicht, war halt nicht unbedingt mein Geschmack.

Montag, 1. Dezember 2014

VOLL IN DEN UNTERLEIB !!!

Bei dieser Überschrift könnte vielleicht der ein oder andere an die SIMPSONS denken, und zwar an das Hans Maulwurf Video "Football in die Leiste" (ein Klassiker!!) Doch weit gefehlt. In diesem Video sieht man zwei mittlerweile recht bekannte Russen, die es sich mit Gleichgesinnten zum Ziel gemacht haben, auf die höchsten Gebäude dieser Welt zu klettern, und das ohne irgendwelche Sicherungen. Von diesen waghalsigen und zum Teil geradezu todesverachtenden Aktionen machen sie dann natürlich auch spektakuläre Videos.
Hier ist eines davon, in welchem sie auf den 650m hohen Shanghai Tower besteigen, als dieser noch in der Bauphase war! Der Titel des Blogs bezieht sich auf das stechende Gefühl, welches einem bei diesen Bildern (zumindest bei mir)in den Unterleib schiesst.
Aus Russland kommt ja normal nicht viel Gutes bei uns an, das hier stellt definitiv eine Ausnahme dar.
Geniesst das Kackreiz-verursachende Kribbeln!

Mittwoch, 26. November 2014

FISH
(07.11.2014 SUBSTAGE KARLSRUHE)

Wieder einmal war der "Lokalmatador" FISH zu Gast im Substage, und ich durfte dabei auch noch arbeiten. Schon letztes Mal war es ja ein tolles Konzert, und obwohl der gebürtige Schotte gesundheitlich mehr als angeschlagen war, solle es dennoch wieder ein geiler Abend werden, geiler wie ich ihn mir jemals vorgestellt hätte.
Da FISH ja bekanntermaßen auch oft zum KSC geht (sofern er die Zeit dafür findet), staunte er wohl nicht schlecht, als der Chef des Substage ihm vor dem Konzert sagte, dass ich heute abend arbeiten würde. Obwohl er mich nicht kannte, schien er aber mit meiner "Tätigkeit" beim KSC durchaus vertraut zu sein.
Doch dazu später mehr
Das Konzert war dem Letzten sehr ähnlich, was soviel heisst, dass FISH nahezu zu jedem Song eine lange Geschichte erzählte bzw. die Beweggründe erläuterte, die ihn dazu brachten, dieses Stück zu schreiben. Dabei konnte man mal lachen, mal schmunzeln aber auch sehr nachdenklich werden. FISH versteht es sehr gut, Stimmungen aufzubauen, in die er seine Lieder dann sozusagen einbettet.
Neben seinen eigenen Werken streute er auch zwei drei Dinger von MARILLION ein, man konnte aber einige Male zwischen den Zeilen lesen, dass er auf seiner ehemalige Band nicht mehr so gut zu sprechen ist. Einmal musste man gar nicht zwischen den Zeilen lesen als er einen Fan frontal "beleidigte", der es wagte, in der ersten Reihe mit einem MARILLION-Shirt zu stehen. Das Ganze war aber nie ernst gemeint und immer mit einem Augenzwinkern versehen. Und um alle Zweifel zu beseitigen (obwohl das nicht nötig war), hob er dem Typen bei einem der nächsten Songs sogar das Mikro hin, und sang mit ihm zusammen. Dass Fish keinerlei Berührungsängste hat, zeigte er auch, als er von der Bühne stieg und einen ganzen Song im Publikum sang, als wäre nichts dabei. Nun, es ist ja auch nichts dabei, aber andere "Stars", oder mehr noch jene, die das gerne wären, wären sich für so eine Aktion viel zu fein.
Falls man FISH noch nicht live erlebt hat, sollte man das vielleicht baldigst nachholen, denn allzu lange wird der mittlerweile 56 Jährige nicht mehr in der Welt der tourenden Musiker verbleiben. In einem Interview hat er schon angekündigt, dass er wohl noch ein Album machen wird und danach Schluss mit Mucke ist.
Kann ich auch verstehen, denn er macht seine gesamte Musik selbst, hat ein eigenes Plattenlabel und vermarktet auch alles selbst.Das ist selbst mit einem Team zusammen eine Menge Arbeit. Mit den großen Plattenfirmen hat er schon vor einiger Zeit gebrochen, weil diese für ihn die Künstler nur noch aussaugen und solange "am Leben" halten, wie diese auch Profit abwerfen. Erfreulicherweise will FISH, der mit richtigem Namen Derek William Dick heisst, nach seinem Rückzug aus dem Musikgeschäft ganz nach Karlsruhe ziehen, wäre sicherlich ein illustrer Dauergast im Wildparkstadion. Jedenfalls waren die ca. 400 Leute wiedermal vollauf begeistert und feierten den Schotten gebührend ab. Der wiederum kam auch trotz dem schlechten Gesundheitszustand nochmals zu einer Zugabe zurück auf die Bühne. Insider wissen, dass er dies in Karlsruhe immer im KSC-Trikot tut, leider kam er diesemal aber "nur" mit einem KSC-Shirt raus, dachte ich zumindest, dieses zog er dann aber aus, darunter kam ein Deutschland-Trikot zum Vorschein, na ja, wegen der WM halt, er meinte dazu, dass die deutsche Mannschaft so sympathisch sei und er bei der WM zu ihr gehalten hatte.
Zu guter letzt zog er das dann aber auch noch aus, und DA war es dann, das KSC-Trikot. Leider nicht das aktuelle, hier herrscht definitiv Handlungsbedarf !!!
Als das Konzert dann vorbei war und alle Gäste aus dem Laden waren, kam FISH nochmal raus, er wusste wohl irgendwoher, dass ich derjenige war, von dem ihm vorher erzählt wurde.
Er ging auf mich zu und fragte mich, ob ich der Typ vom KSC sei. Als ich das bestätigte, freute er sich dermaßen, dass er mich tatsächlich spontan umarmte. Ich war ziemlich perplex und freute mich natürlich auch. Wir unterhielten uns dann eine Weile über Fussball, Ultras und den KSC. Er erzählte mir von früher, wie es war, wenn die "Hibs" (er ist Fan des schottischen Clubs Hibernian F.C.)auswärts fuhren und zum Beispiel ganz Glasgow zerlegten. Es war genial, wir verstanden uns auf Anhieb, er feierte die Gegengerade und unser Tun über alle Maßen ab, wenn er im Stadion sei, dann schaue er oft mehr auf die Kurve als aufs Spiel. Ich brachte dann so nen lockeren Spruch wie: Wenn er mal wieder im Stadion ist, dann solle er sich einfach melden. Ich dachte mir natürlich nichts dabei, schon gar nicht daran, dass er mir gleich darauf und ohne zu zögern seine private Handynummer und seine Email-Adresse gab. Es war eigentlich komplett surreal und ich konnte diese ganze Situation erstmal gar nicht fassen. Was für ein klasse Typ!
Ich erlaubte ihm dann noch ein Foto mit mir zu machen .... he he, natürlich nicht, aber einen Schnappschuss gab es dann natürlich schon noch. Guckst du hier

Montag, 24. November 2014

OVERKILL / PRONG / ENFORCER
(06.11.2014 SUBSTAGE KARLSRUHE)

Griesgram und ich kamen übelst zu spät, sodass wir von ENFORCER nur noch ihren Hit "Midnight Vice" bestaunen durften.Die erste Band DARKOLOGY verpassten wir folglich komplett.Da hätte ich mal vorher den Timetable studieren sollen. Na ja, kommt in den besten Familien vor, wenigstens hab ICH ja ENFORCER schonmal live und in voller Glamour-Pracht gesehen (hä hä).
Next was PRONG !
Diese Band stellt für mich eines der größten Rätsel meiner Musikwelt dar. Seit Jahren begleitet mich diese Band, seit Jahren habe ich Kumpels, die die Musik des New Yorker Trios deftigst abfeiern, und ebenso seit Jahren kann ich persönlich mit PRONG einfach nichts anfangen!
Auch jetzt wieder, die Musik drückte, der Sound war geil, die Leute gingen ordentlich ab, alles passte ... eigentlich. Und als ich so über die Gründe vor mich hin sinnierte, warum mir denn PRONG einfach nicht gefallen will, fand ich eine Umschreibung, die es zumindest für mich sehr passend erklärt: Sie kommen mit ihrer Musik einfach nicht auf den Punkt. Die Songs haben allesamt eine Struktur, die irgendwie am Wesentlichen vorbei geht, Moshparts, Höhepunkte, Breaks, alles das wird zwar eingesetzt, aber es wirkt immer unabgestimmt und eben , wie schon gesagt, nicht auf den Punkt gebracht. Und obwohl das noch eines der besseren PRONG-Konzerte war, die ich gesehen habe, kam ich auch an diesem Tag zu dem gerade formulierten Schluss!
Aber ich war ja auch hauptsächlich wegen OVERKILL da, und ich denke ein Großteil der ca. 600 Leute dachte da ähnlich. Mit Frontmann und Charisma-Kanone Bobby Blitz und dem etwas kahl gewordenen D.D.Verni stehen immerhin noch 2 von 3 Gründungsmitgliedern auf der Bühne. Und der Rest ist auch schon über 10-15 Jahre dabei, keine Wunder also, dass OVERKILL eine extrem gut eingespielte Band sind und somit live auch als Kracher gelten ... was sie heute einmal mehr unter Beweis stellen sollten. Sie starteten mit dem Opener der neuen Platte (White Devil Amory) "Amorist", welches schon mal ne richtige Ansage ist und zum mitgrölen einläd. Übrigens stellte ich meine Mosh-Aktivitäten im Gegensatz zum letzten Mal etwas hinten an und begnügte mich damit, mir die Show anzuschauen und die Lieder mitzusingen. Vielleicht beruhte meine fehlende Rempel-Bereitschaft auch auf der Tatsache, dass mein stabiler Bruder Faxe dieses Mal nicht mit von der Partie war, der mir letztes Mal mit seinem nonchalanten Tanzstil den Rücken komplett freihielt und dabei, zuzusagen mit dem kleinen Finger der linken Hand ohne größere Probleme den gesamten Moshpit rumrührte. Dabei sang er sogar nahezu jeden Song mit, ohne bis dato jemals was von OVERKILL gehört zu haben, sozusagen in feinster Enrico Palazzo-Manier ! Es folgten alte Hymnen wie "Overkill","Hello from the gutter", "Wrecking Crew" oder "Rotten to the core", natürlich ebenfalls sone Geschosse wie "Ironbound", "Electric Rattlesnake" oder "Bring me the night". Für meinen Geschmack hätten es noch ein paar mehr alte Dinger sein können (wo war "In union we stand" ???), aber trotzdem, war es mal wieder ein Feuerwerk, wie man es sich nur wünschen kann. OVERKILL sind einfach eine Live-Bank, auch wenn Bobby Blitz mittlerweile einige Male hinter die Bühne musste, um etwas zu verschnaufen, wenn man aber genauer hinsah, kippte der dort auch mächtig was an Spritt weg, also nix mit altem Eisen, solange die Päuschen noch fürs saufen benutzt werden.
Als Zugabe gabs dann noch was von der Neuen plus "Elimination" und das legendäre "Fuck you" beschloss eine grandiose und euphorisierende Show, die einen wie immer etwas hungrig zurück lässt ... hungrig auf die nächste OVERKILL-Show, die sicher kommen wird !!!

we don't care what you say

FUCK YOU


Ach ja, Grüsse gehen natürlich auch noch raus: wie immer an Lars-Oh,Jen-Z, Raffke Beutlin und Polland, die olle Kutte Beyerle und diesmal auch ans Substage for having OVERKILL !!!
*EDIT: hab ja noch nen wichtigen Gruss vergessen:
Moshing Rula wirbelt auch ziemlich durch den Pit,
beste Grüsse auch an sie!

Donnerstag, 20. November 2014

DIE ZEIT WAR GUT ...

... jedenfalls zu den meisten, die gleich folgen werden. Ich bin wie so oft etwas durchs weltweite Web spaziert und habe wieder mal nach geilen Jahrbuch Fotos von irgendwelchen Promis gesucht .... und diese auch gefunden !
Da man nicht jeden auf Anhieb erkennt (manche leider schon, in erschreckendem Ausmaß ;-), habe ich die Namen dazu geschrieben. In diesem Sinne: Have Fun !!! (ich hatte ihn jedenfalls)

"ICE CUBE"


Soul Glo?

"FLEA (Red Hot Chilli Peppers)"


ist heute auch keine Schönheit, aber um Gottes Willen, was war denn da damals los ?

"JERRY SEINFELD"



"HULK HOGAN !!!"



"EMINEM"



"GEORGE CLOONEY !!!!!"


die RAF lässt grüssen !?!

"BILLY BOB THORNTON"



"ICE MOTHERFUCKIN' T"



"SEAN PENN"


Nasty !!!

"RICHARD GERE"


Der Pony, der Frauenherzen höher schlagen lässt ...

"FRANK ZAPPA"



"JAMIE FOX"


erinnert mich an ein Sparschwein, in den Zahnschlitz möchte man ne Münze stecken ...
und last but not least

"KEVIN JAMES"


Donnerstag, 13. November 2014

LORD BISHOP ROCKS
(31.10.2014 ALTE HACKEREI KARLSRUHE)

LORD BISHOP ROCKS, allein der Name macht schon so einiges her. Wenn man dann noch den 2_Meter-Hünen aus New York vor sich sieht, ist man auf alle Fälle mal beeindruckt, auch wenn man noch keinen Ton seiner Musik gehört hat. 150 Kilo PURE BLACK SEXAPPEAL, ein Typ, der etwas an Notorious B.I.G. erinnert. Vielleicht nennt LORD BISHOP seine Musik deswegen "Sex Rock". Er kam mit Hut, Sonnebrille und einem ziemlich funkigen Bühnenoutfit auf die Hackerei-Bühne und begann mit den magischen Worten:" Come a little bit closer, I wanna sex you up and my cock ain't that big", dazu machte er einige laszive Hüftstösse. Gemeint waren die ca. 50 Leute, die sich an diesem Abend eingefunden hatten und noch ca. 3 Meter von der Bühne wegstanden. Wenn man LORD BISHOP aber so sieht, könnte man durchaus annehmen, dass sein Johann sehr wohl soweit gereicht hätte, aber wahrscheinloch hätte dann die Durchschlagskraft gefehlt!
Dann legte er mit seiner Band aber auch los. Er spielte sein neues Album "Motörfunk" 1:1 runter. Schnell wurde klar, was für ein genialer Musiker und stimmgewaltiger Sänger hinter dieser ganzen Fassade steckt.
Ob Soul, Rock, Funk oder Blues, alles ist in seiner Musik irgendwie vertreten, und im Gegensatz zu anderen Künstlern, die derart vielseitig "auftischen", nimmt man LORD BISHOP jedes einzelne Genre voll ab, er füllt sozusagen nahezu jedes Stilrichtung aus, kein Wunder bei dem Klangkörper!
Es war klasse, eine echt mitreissende Show. Und offenbar drang der gute Sound auch auf die Strasse vor der Hackerei, denn es kamen immer mehr Leute rein. Gegen Ende waren es sicher 80-90 Leute.
An dem Abend spielten übrigens auch Emils Bulls im Substage (eigentlich so gar nicht mein Ding), davon sahen mein Mädel et moi auch noch ne dreiviertel Stunde im knallevollen Laden bevor es dann rüber zu LORD BISHOP ging. Sicher sind danach auch noch einige andere vom Substage in die Hacke geschlendert und schauten wegen der verlockenden Töne mal durch.
Als LORD BISHOP seine eigenen Songs durch hatte, spielte er noch ne Menge Covers, darunter ein ganzer Block mit Hendrix-Songs. Olle Jimi scheint auch so ziemlich der größte Einfluss des New Yorkers zu sein. Wenn man genauer hinsah, schien es, dass er ebenfalls wie Hendrix als Linkshänder eine Gitarre für Rechtshänder spielt, und diese somit verkehrt herum gespielt wird. Siehe hier
Die Saiten-Schrauben zeigen nach unten und die dünnen Saiten liegen oben, die dicken unten. LORD BISHOP scheint auf den ersten Blick seine Gitarre genauso "verkehrt herum" zu spielen, ein kurze Recherche brachte aber an den Tag, dass das ein Sondermodell einer Thorndal-Gitarre ist, die sogenannte "Hendrixian", die nur äusserlich verkehrt rum aussieht, die Saiten-Anordung ist aber normal.Coolerweise macht wohl LORD BISHOP für das Modell sogar Werbung
Kuckst du hier
Ich weiß zwar nicht, ob dieses Gitarrengedöns irgend jemanden hier interessiert, mich hat es das jedenfalls.
Alles in allem war das ein toller Abend mit netten Menschen und literweise
Beste Grüsse gehen raus an mein Mädel, die sich das alles antat, obwohl es sehr laut war und nicht zu 100% ihren Geschmack traf (wahrscheinlich nichtmal zu 50:-), an Adriano und die unendliche Geschichte, an Maxi und die beiden Magdeburger und last but not least, an den guten alten Griesgram Schlager, der an dem Abend zwar gar nicht da war, mich aber vor einiger Zeit mit dem köstlichen Getränk "MischMasch" bekannt machte, welches risch gut runterläuft und saumässig perlt!!!

Mittwoch, 12. November 2014

ABSTÜRZENDE BRIEFTAUBEN
(30.10.2014 ALTE HACKEREI KARLSRUHE)

Die deutsche Antwort auf die Toy Dolls bat zum Tanz. Keine geringeren als die Fun-Punk Legende ABSTÜRZENDE BRIEFTAUBEN war in Karlsruhe zu Gast. Vorband waren die MIMMIS, hab ich aber leider verpasst, da ich vorher noch arbeiten musste. Ich kam aber pünktlich zu den BRIEFTAUBEN in eine sehr gut gefüllte Hackerei, schätze mal 150 Leute waren es bestimmt. Das Publikum konnte kaum facettenreicher sein, von Skins bis Hippies, von Nerds bis Punks, alles war vertreten. Und mit der erste gespielten Note des Hannoveraner Duos gab es nur noch eine Parole: SPASS !!!
Es wurde gehüpft, gerempelt, getanzt und gelacht. Wirklich wundervoll, welche Stimmung die beiden auch heute noch verbreiten. Dabei muss man auch erwähnen, dass der Sound, welcher ja nur aus einer Gitarre und dem Schlagzeug besteht, absolut geil rüberkommt. Natürlich braucht man für diese Art der Musik auch keinen fetten und vielschichtigen Sound aber dennoch finde ich es bemerkenswert. Natürlich waren auch einige Hundepunks am Start, schön verwahrlost, als hätte sie grad ein Müllschlucker ausgepubst, aber leider verloren einige dieser Gesellen ihre gesamte Glaubwürdigkeit, als sie ihre Smartphones herausholten, und einige Fotos damit schossen.
DAS geht ja nun wirklich nicht. Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja mittlerweile Apps, die auch einem Punk das Leben erleichtern, wie vielleicht ein Heizungs-Schacht-Locator, einen Läuse-Detektor oder einfach nur ne Bettel-App, die in einer Endlos-Schleife die Worte: "eh sorry so...haste mal nen Euro... so" abspielt. Das würden unseren bunten Freunden so einiges abnehmen !
Aber egal, das Konzert war ein wahrer Seelen-Aufheller, es machten nen Riesen-Spass, und genau darum soll es ja bei einer Fun-Punk Band auch gehen.
Dicke Grüsse gehen raus an Onkel Mad und Maiers Matze !

Montag, 27. Oktober 2014

DOWN TO NOTHING / RISK IT!
(14.10.2014 ALTE HACKEREI KARLSRUHE)

Und wieder hatten die NEW NOISE Burschen ein mächtiges Pfund in die Fächerstadt geholt.
DOWN TO NOTHING aus Richmond (VA), dazu als Support RISK IT! aus dem schönen Dresden. Eine weitere Vorband fiel einem zu lange ausgefallenen Couch-Nickerchen zum Opfer, dessen Weiterführung derart verlockend war, dass sogar mein Besuch des ganzes Konzertes auf der Kippe stand.
Aber ich kann ja nicht immer von den Leuten fordern, den Arsch hochzubekommen, während meine zwei zierlichen Bäckchen schon der ersten Versuchung erliegen.
Also sprang ich auf, schob mir zwei energiegeladene Schoko-Bons in den Mund und düste wie ein geölter Blitz nach Karlsruhe.Es war immerhin Showtime!!!
RISK IT hatte ich schon einige Male gesehen, meiner Meinung nach eine klasse Band und eine DER deutschen HC-Hoffnungen. Aber warum auch immer hatten sie an diesem Dienstag nicht ihren allerbesten Tag erwischt. Es war gut, keine Frage, aber nicht so gut, wie es hätte sein können. Die Meute stieg auch nicht wirklich kompromisslos ein, irgendwie war alles so wie ein Motor, der zwar läuft, aber nur auf drei Zylindern. Kann ja aber mal vorkommen, dass man aus irgendwelchen zusammen kommenden Gründen einfach nicht 100% abrufen kann. Das soll sich jetzt auch nicht so schlimm anhören. RISK IT boten ne absolut stabile Hardcore-Show. Einzig eine kleine Tatsache störte mich etwas. Und das ist beileibe kein exklusives Problem von RISK IT oder im allgemeinen von deutschen Bands. Das betrifft irgendwie alle Hardcore-Bands.
Ich bin zwar ein Fan von Musik, in der eine Message rüberkommt, ich bin ebenso ein Fan von Bands, die vor allem in den Liedpausen auf viele Dinge aufmerksam machen wollen, viele Dinge ansprechen oder anprangern. Das ist auch alles sehr gut so. Aber wenn man dann immer wieder die gleichen Inhalte hört, immer wieder ähnlich klingende Aussagen, dann werden diese irgendwann zu Floskeln.
Nicht falsch verstehen, eine gute Message ist die Seele der Musik, aber man muss nicht zwingend zwischen jedem Song darauf hinweisen, durch welche Scheisse man gegangen ist, wie wichtig "UNITY" ist, wie wichtig es ist, dass man sich von niemandem vorschreiben lassen soll, was gut für einen ist und was man aus seinem Leben machen soll. Da sind grundlegend alles gute Werte, aber eigentlich genügen hier 1-2 Ansagen. Wenn es mehr wird, schalte ich mittlerweile eher ab und hoffe, dass der nächste Song losgeht.Und das ist ja dann auch nicht der Sinn der Sache
Lange Rede, gar kein Sinn: Reden ist gut, Musik ist besser!
In diesem Sinne betraten dann auch DOWN TO NOTHING die Bühne. Und DIE lieferten von der ersten Sekunde an 110% ab! Klasse Show mit schöner Mob-Action! Stagedives and highfives!Abwechslend mal gute Singalong-Brandungsberge, dann wieder Moshpit, von links nach rechts, von oben nach unten, es machte einfach Spass!
Während der Show fiel mir einmal mehr auf, welche Bandbreite DTN doch abdecken. Von Oldschool bis Nuschool, von Punkrock bis Partycore, es war eigentlich alles mit drin. So kann man natürlich auch die "Unity"-Message rüberbringen, und das ohne abgedroschen zu wirken.
Und so feierten ca. 130 Leute in der gut vollen Hackerei ein weiteres Klasse-Konzert. Es sieht momentan wirklich so aus, als würde Karlsruhe szenemässig eine Art Renaissance erleben. Weiter so kann ich da nur sagen ...

Freitag, 24. Oktober 2014

NEW MODEL ARMY
(07.10.2014 SUBSTAGE KARLSRUHE)

Endlich mal wieder eines der Konzerte mit dem Untertitel: "... da muss ich einfach hin". NEW MODEL ARMY haben schon irgendwas mystisches an sich, die Mischung aus Indie, Post-Punk und Wave machte die Band für mich schon immer zu etwas Besonderem. Ich war schon 2006, als ich sie auf dem Fest sah, ziemlich beeindruckt. Ich sehe mich zwar nicht unbedingt als Fan, aber ich mag sie einfach. Mir gefallen vor allem diese traurigschönen Melodien voll Melancholie, aber auch die älteren, etwas "rauheren" Sachen kommen gut. Und wenn dann die Fans noch diesen expressionistischen "Armausbreitungstanz" vollführen, welcher im Gegenlicht der Bühne umso stimmingsvoller wirkt, dann ist klar, warum diese Gruppe, im speziellen ihr Frontmann Justin Sullivan, derart charismatisch rüber kommen. Einer der Fans konnte gar nicht genug im Mittelpunkt stehen und stieg zum Tanzen sogar auf die Schultern eines anderen (welches dieser auch das ganze Lied über ausshielt, nicht so wie Faxe, der bei Maiden unter Holgers "Last" auf seinen Schultern schon nach 25 Sekunden kläglich winselnd zusammenbrach !!!). Hier ein Schnappschuss, der die Stimmung ganz gut eingefangen hat
Übrigens ein dickes Danke an Dangerfreak Axel für dieses Bild, der laut eigener Aussage früher ein riesiger NMA-Fan war. Und dass die Band nicht nur früher viele Fans hatte, bewies auch die Menge von knapp 1000 Leuten, die an diesem Abend den Weg ins Substage gefunden hatten. Ich fand das Konzert wirklich gut, sehr stimmungsvoll, und obwohl ich lange nicht alle Lieder kannte und sie ihren bekanntesten Hit ("51st State of America") nicht mal spielten, ging ich sehr zufrieden nach Hause. Zufriesen darüber, dass es Leute und Clubs gibt, die solch geile Konzerte nach Karlsruhe holen und auch zufrieden darüber, dass es in Karlsruhe und Umgebung genügend wirkliche Musikfans gibt, die die Hallen und Clubs (meistens) ganz gut füllen.

Montag, 13. Oktober 2014

FORGOTTEN JEWELS:
GRAND FUNK RAILROAD

Wieder son Juwel, nach welchem heute kaum noch ein Hahn kräht. Obwohl es die Band noch(wieder) gibt, sind die guten und großen Zeiten ('68 bis '74) des anfänglichen Trios (später dann zu viert) längst vorbei.
Der Hauptteil der Band stammt aus dem Örtchen Flint in Michigan (da kommt übrigens auch olle Michael Moore her) und die Bahnlinie, die durch die Stadt führte, hiess bzw. heisst Grand Funk Railroad; die schlauen Füchse unter euch haben längst gemerkt, dass sich aus der Bezeichnung der Bahnlinie der Bandname ableitete. Ich wollts aber nochmal erwähnt haben. Die Rockbands der 70er waren ja was die Namesgebung ihrer Bands angeht eher pragmatisch.
Jedenfalls spielten die Burschen einen geilen harten und auf das wesentliche reduzierten Sound. Obwohl GRAND FUNK RAILROAD nie etwas mit Heavy Metal zu tun hatte, wurde ihre Musik aufgrund ihrer Rohheit öfter als Heavy Rock bezeichnet. Speziell Musik-Kritiker zerissen die Band und deren musikalische Qualität in ihrer Rezensionen. Aber dennoch (oder gerade deswegen) hatten sie riesigen Erfolg. Als sie 1971 im Shea Stadium in New York spielten, hatten sie mehr Zuschauer und es war noch schneller ausverkauft als es im Jahr zuvor bei den BEATLES der Fall war.
Und in das Shea Stadium gehen schon gut 60.000 Keulen rein, allein daran kann man sehen, was das damals für ne Nummer war! Hier ein ein geiles Video, das ist sicher nicht der beste Song der Band, aber man sieht spitzenmässige Szenen des damaligen Konzertes Klar, später, als es dann Ärger mit dem Manager gab und die neueren Platten auch noch etwas in Richtung Soul abdrifteten, war die Musik nicht mehr der Überhammer, aber das ist ja bei fast jeder Band irgendwann so.
Wer sich aber echt geile und zeitlose Rockmusik reinziehen will, sollte mal einen Output von GRAND FUNK RAILROAD antesten. Sozusagen alle Platten bis 1974 sind reinstes Buttertoffee und bringen jeden Musik-Fan in Wallung. Hier noch eine ganz gute Dokumentation, Musik und Videos findet wer will zu Hauf !!

Mittwoch, 8. Oktober 2014

KADAVAR / THE PICTUREBOOKS
(05.10.2014 SUBSTAGE KARLSRUHE)

Ich bin ja immer bedacht, neue Bands anzutesten oder aus irgendwelchen Löchern heraus zu kramen. Aber dennoch gibt es massig guter Gruppen, die dann doch irgendwie an einem vorbei gehen. So das Berliner Trio KADAVAR.
Da ich von den Jungs im Vorfeld noch nie gehört hatte, trug ich mich an diesem Abend auch zum arbeiten ein.
Glücklicherweise liess es meine "Dienststelle" aber zu, das gesamt Konzert realtiv realxed zu betrachten, was im Nachhinein ein regelrechter Segen war.
Schon das Tourplakat (siehe oben) sieht so aus, als wäre der Designer unter einer nicht unimmensen Portion LSD gestanden. Vorband war ein Duo (!) aus Gütersloh namens THE PICTUREBOOKS. Tatsächlich besteht die Band nur aus einem Sänger, der noch dazu Gitarre spielt und einem Drummer. Und dennoch bringen die Beiden einen klasse Sound ans Tageslicht, son Stoner/Alternative Rock Ding mit reichlich Blues abgeschmeckt! Die waren schon mal ein klasse Einstand.
Als dann aber KADAVAR die Bühne betraten, war ich regelrecht paralysiert. Da kommen drei komplette zugewuchterte Hillbilly-Stoner Typen, lange Haare, Bärte, in denen man mühelos Mäuse züchten könnte und ein 70er Jahre Outfit, dass einem das Herz höher schlagen liess. Und die kommen aus Berlin ?!? Kaum zu glauben.
Und wie die loslegten, ein Powerriff jagte das nächste, obwohl die drei von der ersten Note an hirnzellenverschwenderisch ihre Läusematten schüttelten, brachten sie ihre Musik exakt auf den Punkt. Absolut geile und perfekt eingespielte Band! Heutzutage würde man solche Musik wahrscheinlich irgendwo zwischen Stoner und Psychedelic Rock ansiedeln, aber mal ehrlich: eigentlich ist es purster Heavy Metal, wie er damals in den 70er Jahren enstand. Speziell Black Sabbath aber auch Judas Priest oder Deep Purple lassen herzlichst grüssen. Natürlich ist bei soner Mucke auch immer ne ganz ganz gehörige Einheit Led Zeppelin untergerührt, sozusagen als Abrundung, aber das dürfte ja ohnehin fast jedem schmecken.
Auf jeden Fall kann die Band seit diesem Tag mindestens einen neuen Jünger zu den ihrigen zählen ! Leider wohnten diesem musikalischen Erguss nur rund 200 Leute bei, das tat der guten Stimmung zwar keinen Abbruch, aber ein paar mehr hätten es dann doch sein dürfen. Ich hab mir jedenfalls gleich mal zwei KADAVAR Alben besorgt, gierig das Zeugs!!
Live-Videos habe ich nicht wirklich gefunden, deshalb hier ein normales Video, welches nicht weniger aussagekräftig ist!

Montag, 6. Oktober 2014

THE METEORS
(03.10.2014 ALTE HACKEREI KARLSRUHE)

Was hatte ich schon alles über die METEORS und ihre berühmt berüchtigte WRECKING CREW gehört, DIE Meute schlechthin, die jeden Laden auseinander nimmt. Also war es klar wie Faxes Augen nach einer durchzechten Nacht, dass ich und viele andere dahin mussten. Die Hacke war sozusagen hackevoll und mit 180 Leuten ausverkauft.
Die Vorband sah ich leider nicht, da ich mich in Plüschis neuem Biergarten lieber mit netten Menschen unterhielt. Sorry für dieses Hipster-Verhalten.
METEORS sind ja nunmal eine Psychobilly Band, aber irgendwie hatten wohl alle "Psychos" ihre "Billys" vergessen, will heissen: es waren fast nur Skins da, ich hab lediglich 2 Flats gezählt, die auch nur annähernd diesen Namen verdienten. Vielleicht hätte man am Eingang ein paar Dosen Aufsprüh-Haar verkaufen sollen!
Jedenfalls kam die Hauptband dann irgendwann auch endlich auf die Bühne. Um die Combo um Frontmann Paul Fenech ranken sich ja viele Mythen, auch, dass er ein ziemlich allürenbehaftetes Sensibelchen sein kann und schonmal noch ner halben Stunde von der Bühne geht, wenn er keine Böcke mehr hat.
Lange Rede, die älteren Herren legten gut los, aber die Meute kam nicht so recht in Tritt. Einzig eine vollkommen durchgeknallte Alte mit russischer Armee-Mütze und einem 30cm-Gummidildo in der Hand stürmte wie von der Tarantel gestochen Richtung Bühne, rempelte alle Leute an und schwang dabei den Dildo (warum auch immer) wie ein Lasso durch die Gegend.
Eigentlich kein schlechter Auftritt!
Irgendwann ging dann vor der Bühne auch ein bisschen Rempeltanz los, aber definitiv nix weltbewegendes. Mittendrin immernoch die Lasso-Braut, die mit ihrem überdimensionalen Phallus das Equipment bearbeitet und anscheinend auch die Band damit bedrohte !?!
Bis auf die Galashow dieser skurillen Dame war das Konzert zumindest meiner Meinung nach relativ langweilig. Da hatte ich mehr erwartet. Nach ca. 8-9 Songs machte ich den Schuh und schlenderte ins gegenüberliegende Substage wo sich AXEL RUDI PELL(kartoffel) die Ehre gab. Der Ex-STEELER Gitarrist sieht zwar mit seinem "Siegfried & Roy"-Outfit eher peinlich aus und hat wohl auch den dämlichsten Namen, um danach eine ganze Band zu benennen, die Mucke aber war astrein. Heavy Metal im DIO-Stil, kam echt gut in mir an, aber wie immer war es schrecklich heiss im gut gefüllten Substage, deshalb zog es mich wieder in die verrauchte, aber etwas kühlere Hackerei.
Doch rein ging ich nicht mehr. ich schaute lieber dem Treiben vor dem Laden zu, denn die zugeknallte Dildo-Fee war mittlerweile raus geflogen (dem METEORS-Frontmann wurde es wohl zu doof) und bot eine klasse Show. Sie pöbelte jeden an, schlog mit dem Dildo auf die Möbel ein und leckte vor lauter Wut mehrmals den Bordstein vor der Hackerei ab. Kurzzeitig machte sie sogar Jagd auf NewNoise-Lucas, aber der konnte wieselflink dem Biss der Schabracke entgehen.
Da war wirklich was geboten. Plüschi weiß halt, was er seinen Gästen schuldig ist.
Insgesamt war die METEORS-Show sicher kein schlechtes Konzert, das haben mir einige Fans danach nochmals bestätigt, aber vielleicht waren meine Erwartungen an den Abend einfach zu hoch und vielleicht bin auch zu früh raus.
Witzig war noch, dass mich nach dem Konzert jemand ansprach, ob ich denn diesen "Hard on you" Blog schreiben würde.
Ich fühlte mich ertappt und bestätigte es dem jungen Herren. Er entpuppte sich als ein treuer Leser meiner Weisheiten. Ich weiß zwar nicht, wie er hieß, aber er darf sich hier recht herzlich gegrüsst fühlen!

BOLT THROWER / MORGOTH
(01.10.2014 GARAGE SAARBRÜCKEN)

Seit gefühlten 20 Jahren war ich auf keinem Death Metal Konzert mehr. Mitte der 90er, in der Blütezeit dieser Musik, waren ja im Lamm in Durmersheim beinahe jedes Wochenende irgendwelche Todesmetaller zu Gast, und ich war immer da. Ich war sozusagen Fan. Natürlich gab auch in anderen Clubs und Hallen Death-Metal Konzerte.BOLT THROWER, die Mosh-Legende aus England durfte ich zum Beispiel in einer Halle in Karlsdorf erleben und war damals schon von der Energie und der Zerstörungskraft dieser Band buchstäblich überrollt worden.
So wie ich müssen auch viele andere Leute denken, denn die gesamte Tour der Briten war in kurzer Zeit fast komplett ausverkauft. Das mag auch daran liegen, dass BOLT THROWER nicht allzu oft auf Tour kommen. Auch die Ticketpreise bewegten mit ca. 20 Euro in absolut fanfreundlichen Sphären.
Es ist auch immer wieder bemerkenswert, wie viele Subkulturen von BOLT THROWER angezogen werden, von Alt-Punks bis Skinheads, von Metalheads bis Skate-Thrasher, alles ist vertreten.
All diese Fakten liessen im Vorfeld nur einen Schluss zu: es musste legendär werden !!!
Vorband waren die wieder vereinten MORGOTH aus dem Ruhrpott. Eigentlich eine Legende des Deathmetal, die Jungs haben damals stabile Alben produziert, aber irgendwie überzeugte mich das nicht mehr.
Null Bewegung, wenig Power, kaum Druck gegen die Meute aufgebaut. Vielmehr spielten da ein paar alte Männer ihren Set herunter. Nicht dass es die nicht noch drauf hätten, aber es wirkte eher uneingespielt und eingerostet.
Aber ich war eh nur scharf auf die "Kriegsmaschine" ... die dann auch anrollte!
Sie begannen mit dem Song "War" (wie sollte es auch anders sein)und der Sturmtank rollte an.
Ich hatte mich voll glückseliger Vorfreude in der zweiten Reihe postiert und war zu allen Schandtaten bereit.
Doch es geschah nichts, nicht nur nichts, sondern sogar NICHTS !!!
Zweiter Song war "Remembrance", doch es wurde nicht wirklich besser. Es standen einige Trottel in den ersten Reihe und machten ungestört Handyvideos (früher hätten die die Überreste ihrer Handys vom Boden kratzen müssen), ein anderer Typ hielt sein vollkommen deplatzierte Freundin im Arm, die sich wegen des "Lärms" die Ohren zuhielt (früher hatte er die Überreste seiner Freundin vom ... na ihr wisst schon), kurz gesagt, es war weit und breit kein Mosh in Sicht, und mal ehrlich BOLT THROWER ohne Mosh ist als müsste das dickste Kind eine Torte bewachen, dürfte aber nix davon naschen!
Es war erbärmlich, ich verfluchte das Saarbrücker Publikum (obwohl Leute von überall am Start waren). Es konnte doch nicht schon wieder an mir liegen. Es ist sehr oft so, dass es wirklich nur an zwei drei Leuten liegt, ob ein Moshpit entsteht oder nicht. Ohne großkotzig zu wirken, ich war schon 1000 Mal diese Person, die kopflos in die Menge rannte, dabei die Arme ausbreitete und so eine Bugwelle von Körpern vor sich her schob. Wenn es dann mal am laufen war, gab es meistens genügend Tanzwillige. Gott sei dank ging dieser Kelch dieses Mal an mir vorbei, denn drei überaus stiernackige Jungs mit freiem Oberkörper und stark reduziertem Haupthaar machten sie einer Dampflok gleich auf den Weg ins Herz der Meute. Diese Männer, Gott segne sie dafür, wirbelten im Nu einen kleinen aber respektablen Pit aus dem Ärmel, und da schloss ich mich doch gleich an. Schnell wuchs das Ding richtig an und beim dritten Song ("Mercenary") war dann meine Welt wieder in Ordnung.
Oh meine Freunde, ich gab wahrlich alles, was in mir steckte, ich teilte aus, ich steckte ein, mein Kutte war schnell getränkt von einem Mix aus Schweiss, Bier und dem Blut zahlloser tapferer Männer. Es war hart, aber auch immer fair. Nur einer ziemlich angetrunkener Moshpit-Besucher bekam mehrmals das volle Brett zwischen die Augen, immer wieder wurde ihm aufgeholfen, aber auch nur deswegen, um ihn danach wieder aufklatschen zu sehen. Man munkelt, dass dieses "Auf und Ab" damit zu tun hatte, dass dieser clevere Bursche ein Onkelz-Shirt trug !? Anscheinend kam das bei einigen Leuten dann doch nicht sooo gut an. Und da man bei der Lautstärke eben nicht wirklich diskutieren kann, wurden die Argumente dann halt anders ausgetauscht. Aber keine Panik, wirklich was abbekommen hat der Typ nicht, er machte halt nur einen mehrteiligen Spaziergang durch den Watschenwald.
Im übrigen war für mich dann auch Schicht. Beim achten Song ("This time its war") bekam auch ich meine Portion auf den Lügenbeutel. Von hinten gecheckt knallte ich mit der Oberlippe auf die Schulter meines Vordermannes. Ein Glück blieb die Kauleiste verschont, aber schnell schwoll meine Lippe an, als hätte ich Familienpackung Botox reingejagt. Den Rest dieses musikalischen Ergusses gab ich mir dann in den hinteren Reihe und beglückte meine Mitstreiter damit, dass ich mittlerweile roch wie ein nasser Hund.
BOLT THROWER spielten ihren Set grandios herunter, es gab keine Überraschungen, aber auch keinerlei Schwächephasen. Die Englander um Sänger Karl Willets haben aber auch ein Händchen für gute Songs. Sie schaffen es immer wieder aufs neue, in ihre Musik neben dem Kriegsmachinen-Stil auch eine gewisse Mystik in die Lieder einzubauen. Und genau diese Paarung macht die Band aus!
Wer sie nicht kennt muss sich ein BOLT THROWER Konzert ungefähr so vorstellen: Man sitzt in einem düsteren und stickigen Bunker unter der Erde, man hat furchtbare Angst, das Herz rast, man bekommt kaum noch Luft, über einem hört man, wie eine alles zermalmende Armee mit all ihrer Kriegsmaschinerie über einen hinweg rollt, und wäre das nicht schon Genug, wird das ganze Gebiet noch von einem Bombenteppich eingedeckt, dem auch noch die letzten Überreste der menschlichen Zivilisation zum Opfer fallen.
Hört sich doch das gemütlich an, oder? Dicke Grüsse gehen raus an die O.I.S. Jungs Larso und Tschenz, an die D-Posse, an Jürgen, Semira, den Sänger von Disgrace, dessen Namen ich vergessen hab und natürlich an Musikpapst Chris, der sich dieses Schmankerl auch nicht entgehen lassen wollte.

Donnerstag, 11. September 2014

FORGOTTEN JEWELS:
TEN YEARS AFTER

Dieser soll Blog soll der Beginn einer kleinen Serie sein. Einer Serie, die von Bands handelt, die mal vor vielen Jahren richtig groß waren und vor zigtausenden Menschen spielten, aber heute fast keinen Bekanntheitsgrad mehr haben.
Ein dieser Bands ist die britische Bluesrock-Gruppe TEN YEARS AFTER!
Mal ehrlich, wer ist in den 70er Jahren oder später geboren und kennt diese Band?
Ich kannte die Jungs um Mastermind ALVIN LEE lange nicht. In einem Bericht über Woodstock wurde ich auf sie aufmerksam, ja genau, Woodstock. Da waren TEN YEARS AFTER dabei und hatten sogar nen 90-Minuten Set!
Und heute? Es gibt die Band zwar noch, aber natürlich nicht mehr komplett. Gitarrist und Sänger ALVIN LEE starb 2013, war aber ohnehin die Jahre zuvor nur noch sporadisches Mitglied der Gruppe, da er sich mehr seiner Solo-Karriere widmete. Bassist LEO LYONS verliess die Band 2014. Immerhin sind von den Gründungsmitgliedern noch Drummer RIC LEE und Keyborder CHIC CHURCHILL übrig. Doch auch die Tatsache, dass die Band ja erstaunlich lange in Originalbestzung am Start war konnte an der Tatsche nichts ändern, dass die Musik-Legende in Vergessenheit geriet und heute hauptsächlich nur noch eingefleischten Rock-Fans und Nostalgikern ein wirklicher Begriff ist.
Dabei lohnt es aber wirklich, sich auch heute noch mit dem Machwerk auseinander zu setzen. Denn die Musik ist zeitlos. Einfach absolut geiler und eingängiger Rock, der niemals an Qualität verlieren wird! Einige Kostproben?
Vielleicht zieht es sich der ein oder andere rein. Jeder neue Musikfan, der TEN YEARS AFTER in sein Buch der coolen Bands reinschreibt, ist ein Gewinn und trägt dazu bei, dass solchen Legenden (zumindest etwas länger)weiter leben!! Das erste Video ist ein sogenannter Splitscreen-Film vom Woodstock-Konzert, welcher aus drei Perspektiven besteht, da einer Kamera aber während der Aufnahme der Film ausging, wurde eine der Aufnahmen gegen Ende einfach gespiegelt:

Mittwoch, 3. September 2014

R.I.P. JIMI JAMISON -
ONE OF SURVIVORS INCREDIBLE VOICES !

Manchmal trifft einen der Tod eines Menschen, den man persönlich nicht mal kannte, fast so sehr wie der Verlust eines wirklich Nahestehenden.
So geschehen heut, als ich (mal wieder im Nekrolog von Wikipedia unterwegs) laß, das JIMI JAMISON, der langjährige Sänger der Chicagoer Band SURVIVOR an einem Herzinfarkt gestorben ist. Er wurde leider nur 63 Jahre alt.
Ich bin spätestens seit dem Jahre 1985 totaler SURVIVOR-Fan, denn in diesem Jahr kam ROCKY IV in die Kinos, einer der ersten Filme,in den ich alleine bzw. mit einem Kumpel ging. Dass das von der heimischen Regierung nie genehmigt wurde und beim 4 Stunden zu späten nach Hause kommen eine gewaltige Standpauke gab, steht auf auf einem anderen Blatt.
Der Song "Burning Heart" hatte es mir damals total angetan. Der wurde im Film aber auch sowas von gut eingesetzt: (Im übrigen war meine damalige Ankunft in Moskau GANZ GENAU SO, doch auch das nur nebenbei erwähnt) In der Überschrift heisst es absichtlich "One of", also eine der Stimmen SURVIVORS. Denn im Gegensatz zu anderen Bands hat diese zwei Sänger in der Historie, die beidermaßen sehr erfolgreich waren und die Band prägten. Der andere und auch wieder aktuelle SURVIVOR Sänger heisst Dave Bickler. Über die Jahre gab es einige Streitigkeiten, aber wirklich entzweit haben sich die beiden Sänger mit SURVIVOR und deren Mastermind Frankie Sullivan nie. In Kürze steht eine neue Tour an, die Band kommt sogar nach Karlsruhe, was mein Herz vor Freude fast zum explodieren brachte. Man munkelte sogar, dass beide Sänger am Start gewesen wären.
Nun, das hat sich jetzt auf tragische Weise erledigt. Auch weiß ich nicht, ob diese Tour überhaupt stattfinden wird. Was ich aber sicher weiß, ist dass mich Jamisons Tod wirklich traurig macht, nicht nur weil wieder ein Stück der 80er Jahre, wieder ein Stück Musikgeschichte, wieder ein kleiner Teil meines Lebens weg ist, sondern weil ein glaube ich toller Mensch und begnadeter Sänger viel zu früh gehen musste. Wenigstens habe ich 2001 SURVIVOR mit Jamison noch live gesehen, eine Erfahrung, die jetzt leider um ein vielfaches an Wert gestiegen ist.

Donnerstag, 21. August 2014

TURNSTILE / EXPIRE / ANGEL DUST
(11.08.2014 STADTMITTE KARLSRUHE)

Wer mich kennt, der weiß es: ich neige zu Übertreibungen und sehe in vielen Dingen, die ich erlebe, den ultimativen Superlativ. (ist aber halt auch so gut wie immer so!)
Was aber an diesem Montag abend in der Stadtmitte abging, das kann selbst ich nicht noch besser reden, als es tatsächlich war. Ohne Übertreibung war das eines der besten Konzerte, die ich je erlebt habe, und wahrscheinlich die beste Show, die Karlsruhe seit langem (wenn nicht sogar überhaupt) zu sehen bekam.
Ich kam erst zu ANGEL DUST in die Stadtmitte. SWAMPS und YOUNGER US hatte ich verpasst, Augenzeugen beteuerten aber, dass es gut gewesen sein muss.
ANGEL DUST ist ja mal ne ganz merkwürdige Band. Kopf der Combo ist Justice Tripp, vielen besser bekannt als kontroverser Shouter von TRAPPED UNDER ICE. Der Rest gleicht eher einer Schüler-Gruppe a la "MmmmBob-Hanson". Doch was die Jungs da raushauen ist sensationell und eigentlich kaum zu glauben. Denn das ebenfalls aus Baltimore (wie T.U.I.) stammende Quintett besticht nicht durch brachialen Metalcore, oder stampfenden 2Step-Hardcore, nein diese Schlawiner greifen in die ganz alte Nostalgie-Kiste und spielen knallharten, guten, alten Bollock-Hardcore-Punk garniert mit ner kleinen Portion Rock'n'Roll! Und noch verblüffender, als die Tatsache, das sich so junge Leute einer solchen eher aussterbenden Musik widmen ist die Tatsache, dass es bei den Kids mega-gut ankommt. Die knallevolle Stadtmitte glich schnell einem brodelnden Schnell-Kochtopf, Leute folgen durch die Lüfte, Crowdsurfing, Stagediving, Singalonging, alles was das Herz begehrt. Ich war demaßen verblüfft, das mir schier die Worte fehlten. Allein ANGEL DUST waren mit ihrer Power-geladenen Show den Eintritt wert.
Ich dachte mir so: da muss EXPIRE aber einen drauf setzen. Und oh meine Freunde, wenn jemals jemand einen irgendwo auf irgendwas drausetzte, dann waren es Milwaukees Finest!!!
Heilige Scheisse, feuerten die ein Arsenal ab!! Was vorher schon ne ausgelassene Crowd war, glich jetzt eher einem Massen-Anfall von Veitstanz! Der Mosh schien keine Grenzen zu kennen, in der Luft kam es geradezu zu Stau-Situationen, soviel Leute flogen durch die Gegend. EXPIRE heizten der ohne hin schon ausser Kontrolle geratenen Meute immer weiter ein. Die haben aber auch die Songs dazu. Bester Mosh-Proll-Beatdown-Hardcore im New York Style, aber mal ehrlich, gegen diese neue Generation wirken Bands wie Madball oder Terror irgendwie schon etwas "gesetzter", obwohl diese rein gar nichts an ihrer Power verloren haben und immernoch jede Meute zu Höchstleistungen bringen.
Ich war hin und weg, ich kannte die Sachen von EXPIRE schon, aber dass die einem so die Schamhaare abdampfen würden hätte ich dann auch nicht erwartet.
Die Meute schien danach komplett ausgelaugt. Mal ehrlich, was konnten TURNSTILE hier noch toppen?
Nun, ich will es mal so sagen, besser als EXPIRE wurde es bei TURNSTILE nicht mehr, wie denn auch, ne geniale Show kann nicht noch genialer werden. TURNSTILE schafften es aber scheinbar mühelos, das Niveau zu halten, und ebenso tat es der etwas erholte Wutmob. Und wieder ging die Luzie hoch, die Stadtmitte lief an diesem Abend desöfteren Gefahr, ihre rote Wandfarbe zu verlieren, geschweige denn ihre Inneneinrichtung. Was auffiel (sowohl bei EXPIRE als auch bei TURNSTILE) waren einige megaharte Mädels, die äusserlich zwar zuckersüss schienen, im Moshpit aber regelrechte Wildsäue waren. Eines dieser blonden Küken lag sogar mal auf den Köpfen der ersten Reihen (nachdem sie von der seitlichen Empore divte !!!), nahm dem Sänger das Mikro weg und sang den Song rotzfrech zu Ende. Mir fiel dabei fast die Kinnlade runter!!
TURNSTILE hauten mit ihrem eher Crossover-arigen Hardcore-Style auch eine Bombe an der anderen raus, bis sie alles gespielt hatten, was sie im Repertoire haben. Zugaben gabs dann also keine mehr. Aber das war auch nicht nötig. Wer mir an diesem Abend erzählt, nicht auf seinen Kosten gekommen zu sein, dem verknote ich höchstpersönlich die Lippen seines Lügenmauls!
Karlsruhe könnte auf einem echt sehr guten Weg sein, was die künftige Hardcore-Szenerie angeht. Die Show (war ja die einzige Show in Süddeutschland) ist jetzt zwar kein richtiger Gradmesser(es waren ja Leute von überall her am Start), aber dennoch, es war eine Montag-Abend Show, sie war ausverkauft, sie war legendär und, am allerwichtigsten ... ES WAR EINE KARLSRUHE HARDCORE SHOW !!!
Hier noch ein guter Link mit Review, Pics und Videos.
HARDCORE LIVES !!!
XCLUSIVX FANZINE
Zuguterletzt noch die dicksten Grüsse an: Larso(kein Ding Alter), Jenz, Ketch, KA-Cityfucker Freddy, Zebb G., Mad (der ebenso verblüfft aussah wie ich) und last but never least Lucas und Alex von der Stadtmitte for having that Dopeshit-Lineup!

Mittwoch, 20. August 2014

FLOTSAM & JETSAM
(07.08.2014 VORTEX SIEGEN)

Wir schreiben das Jahr 1988. Ich war gerade mal zarte 14 Jahre alt und war bereits fleissiger Leser des Metal Hammer. Darin laß ich natürlich auch regelmässig über die neuen Outputs und meistens ging ich da in erster Linie nach dem Cover-Artwork. Wenn mir das gefiel, interessierte ich mich auch für die Platte. Und da fiel mir damals natürlich gleich das Werk "No Place for Disgrace" auf, die zweite Scheibe der Phoenix-Thrasher FLOTSAM & JETSAM. Ich war sofort verliebt.
Jetzt konnte man damals aber nicht gerade so los schlendern und sich das Teil kaufen. Viele Grunde sprachen dagegen. Hauptgrund war, dass es in meiner Schlagweite keinerlei Plattenläden gab, ich war natürlich noch nicht mobil und die nächste "Großstadt" war Karlsruhe und irgendwie eine andere und schier unerreichbare Welt.
Natürlich gab es damals auch noch kein Internet, wo man sich die LP hätte bestellen können und von Mailorder hatte ich zu diesem Zeitpunkt eigentlich auch noch kaum keinen Schimmer.
Der Zufall wollte es so, dass ich just zu dieser Zeit an einer Klassenfahrt nach London teilnehmen konnte. Ich kratzte dafür all meine Talers zusammen und bettelte mich noch durch die Verwandtschaft.
In London konnte ich es kaum erwarten nach dem ganzen 0815-Touri-Graus endlich etwas Freizeit zu haben. Plattenläden gab es massig, aber mich zog es zuerst in den Mächtigsten: TOWER RECORDS !!!
Allein schon der Name liess meine Hose enger werden, als ich dann aber dieses Vinyl-Mekka von innen sah, war es um mich geschehen. Praktisch alle Platten, von denen ich je gelesen hatte, standen hier rum. Ich musste mich echt zurückhalten, denn die vermeintlich "günstigen" Preise waren natürlich nur eine Sinnestäuschung, die mich aber dazu verleitete, im Nu ca. 10 Platten in den Händen zu halten, die ich allesamt eintüten wollte. Gott sei dank realisierte ich rechtzeitig, dass es sich ja hier um Pfund-Preise handelte und ich den Wert noch mal drei rechnen musste, um auf den D-Mark-Wert zu kommen.
Letztenendes nahm ich mir in diesem Laden nur die FLOTSAM-Scheibe mit, weil ich ja ein paat Tage in der Stadt war und nicht gleich am ersten Tag mein ganzes Pulver verschiessen wollte.
Ich ging zu ner Frau hinter der Theke, gab ihr 20 Pfund und wollte einfach nur zahlen. Die nette dickbusige Frau afrikanischer Abstammung sagte mir, dass hier keine Kasse sei, und dass ich weiter vorne bezahlen müsse. Den Schein steckte sie allerdings ein. Jetzt war ich Dorf-Ei endlich in der verruchten Großstadt angekommen. Aber nicht mir diesem Jungen!! Meine Stimme bekam einen weinerlich kreischenden Ton und ich bestand darauf, dass ich mein Geld sofort zurück bekam. Sie sah wohl den Ernst in meinen Augen, hier gleich einen hysterischen Weinkrampf zu bekommen. Ich bekam meine Kohle wieder, zahlte das Teil und hatte meine erste FLOTSAM-Platte. Das ist die Geschicht, wie ich zur "FLOTS-Army" kam. Das Cover der Platte gefiel mir so gut, dass ich es mir später sogar auf die Wade tätowieren liess.
Man sollte meinen, dass ich als Fan diese Band schon öfter gesehen hätte. Doch Fehlanzeige, denn es kam über die Jahre immer irgendwas dazwischen. Da selbst meine Lebenszeit begrenzt ist, und man ja bekanntlich seine Träume leben soll, fuhr ich zu diesem Konzert (mal wieder) alleine nach Siegen ins Vortex. Dort war ich schonmal alleine, und zwar bei Paul DiAnno. Egal, der Old Irons Express fährt auch nur mit dem Lok-Führer!
Der Laden war mit ca. 150 Leuten voll. Kaum zu glauben, dass FLOTSAM in so einem kleinen Club spielen(müssen). Mir ist es zwar recht, weil es nichts ehrlicheres wie ne kleine,intime Clubshow gibt, aber daran sieht man, dass die Band um Sänger Eric A.K. trotz ihrer unbestrittenen Qualität den großen Durchbruch nie geschafft hat.
Vor dem Konzert liefen die Gründungsmitglider Michael Gilbert(Gitarre) und Sänger Eric A.K. durch den Laden als seien es normale Roadies oder Zuschauer. Aber ich hatte mal wieder keine Eier, sie um ein Foto zu bitten.
Die Vorband gefiel mir gar nichtm deshalb auch kein Wort darüber. Als FLOTSAM auf die Bühne kamen, sah man sofort, wie bodenständig die Jungs sind. Die haben fast alles selbst gemacht, Amps aufgebaut, Kabel verlegt und Instrumente gestimmt.Sowas imponiert. Dann ging es los. Mein Herz schlug mir fast aus den Ohren raus.
Von Beginn an war klar, es würde legendär werden. Massig alte Songs, Hammer Sound, geniale Musiker und einen Sänger, der kein bisschen Charisma verloren hat und das, obwohl er nicht mehr jeden hohen Ton trifft. Im übrigen bin ich mir nicht mal sicher, ob er diese unmenschlich hohen Töne überhaupt jemals wirklich singen konnte. Doch Eric A.K. macht kein Hehl daraus, er kaschiert es nicht oder lässte solche Parts gar weg (wie es andere und eitlere Sänger machen).Er ist einfach ein genialer und authenischer Sänger der im Laufe des Abends Metal-Hymnen wie "HAMMERHEAD", "IRON TEARS", "HARD ON YOU", "ESCAPE FROM WITHIN", "I LIVE YOU DIE", "DOOMSDAY", "NO PLACE FOR DISGRACE" oder "SHE TOOK AN AXE" zum Besten gab. Die Jungs aus Arizona brachten mich sogar mal wieder zum Headbangen, ich genoss jeden Ton jedes Liedes. Darauf hatte ich so lange gewartet. Der Rest der Crowd moshte auch etwas herum, aber die meisten Aktivitäten der Leute beschränkten sich auf das Schütteln der Läusematten.
Aber das war okay. Die Stimmung war super und jeder Song wurde gefeiert und mitgesungen. Bemerkenswert ist, das die Band offenbar nicht nach einer festen Setlist spielten. Zumindest hatte es den Anschein, dass Erik A.K. in jeder Pause überlegte bzw. mit seinen Musiker besprach, welcher Song den jetzt passen würde. Sogar Wünsche aus dem Publikum wurden ab und an ausgeführt. Das beweisst wohl, wie unglaublich gut die Burschen eingespielt sein müssen. Aber daran sieht man eben auch, dass FLOTSAM durch und durch eine Metal-Band sind, die sich auch nie davon haben abschrecken lassen, nicht den ganz großen Wurf gemacht zu haben. Die ziehen ihr Ding durch und verzichten dabei auf sämtliche Allüren oder Macken, zumindest nach außen hin. Vollkommen high verliess ich das Vortex, ich bin so froh, die insgesamt fast 600 Kilometer gefahren zu sein. DAFÜR lebt man, das war ein kleiner Traum, den ich leben durfte, unter der Woche allein durchs Land ziehen, schöner ist es natürlich mit guten Jungs, aber so kommt man sich etwas elitärer vor :-)
in diesem Sinne

"FLOTS 'TIL DEATH"


Freitag, 15. August 2014

BANE
(28.07.2014 ALTE HACKEREI KARLSRUHE)

Montag abende sind bei Konzerten immer so ne Sache, so nach dem Wochenende eigentlich ein schlechter Konzi-Tag, aber wenn man mit Karlsruhe nicht gerade die Hauptstadt der Musik-Szenen hat, dann bekommt man von den Agenturen halt oftmals nur die "Randtage" angeboten. Aber letztenendes liegt es ja immernoch an den Leuten, denn eigentlich macht es ja keinen Unterschied ob es jetzt Montag oder Donnerstag ist, man muss nur seine zwei Sitzbäckchen hoch bekommen und in die Clubs gehen. Thats all folks!
Vorband heute waren die beiden Karlsruher Bands SLOPE und SHARPTONGUE. Erstere verpasste ich leider, da ich meine Sitzbäckchen leider zu spät in Bewegung brachte. SHARPTONGUE sah ich dann in voller Pracht, ne mehr als ordentliche Band mit viel Potential. Die größte Hürde kommt halt noch, im Moment sind das alles Teenies, wenn sie es schaffen, die Band stetig nach vorne zu bringen oder zumindest auf einem guten Level zu halten, und das TROTZ kommendem Berufs bzw. Familienleben, dann kann das was werden. Aber ich denke daran scheitern leider die meisten Bands. Ist aber auch nicht schlimm, die Jungs haben Spass und leben Hardcore jetzt. Immernoch besser als nie!
Was mich an regionalen Bands nur immer wieder wundert: ich geh ja schon auf mehr als ein Konzert im Jahr und bilde mir ein, gutes Gesichts-Gedächtnis zu haben, aber zum Beispiel hab ich von den SHARPTONGUE-Jungs noch nie einen auf einer Show gesehen. Ich will ja keinem Unrecht tun, und vielleicht täusche ich mich da auch, aber komisch ist es allemal.
Doch nun zur Hauptband: BANE !!!
Politisch (über)korrekte Bands sind zwar sinnvoll, können einem aber ab und an auch etwas auf den Senkel gehen, wenn sie es mit ihrer "Correctness" übertreiben und dabei die Musik in den Hintergrund gerät.
BANE finden da meiner Meinung einen recht guten Weg. Trotz vieler und guter Statements und kritischen Texten des Bandkopfes und Bewegungs-Legasthenikers Aaron Bedard tritt die Power und die Musik niemals in den Hintergrund. Und so hatte es die Meute in der gut gefüllten Hackerei (150, aller ehrenwert!) relativ leicht, von Beginn an zu toben. Bedard erinnert was Mimik und Aktion angeht oftmals an einen epileptischen Affen, aber genau das macht ihn authentisch und liebenswert. Er ist echt. In allen belangen. Er lebt Hardcore, ja wenn es sein müsste, würde er ihn sogar bluten!.
Die Setlist hatt viele alte Dinger und auch einiges vom neuen Album. Die Stimmung war sehr gut, wenn auch nicht immer auf dem Höhepunekt. Man kann es gut mit Wellen vergleichen, die an den Klippen branden. 3-4-5 Wellen schwappen nur so hin und her, doch die 6 und 7 Welle, die knallte gegen die Klippen und die Gischt spritzt weit in die Luft. So ungefähr war das, bei manchen Songs musste man Angst um die Grundmauern der Hackerei und deren Einrichtung haben. es bauten sich Menschentürme auf und jeder im Turm war darum bedacht, den Text des Songes lauthals mitzugröhlen, bestenfalls ins Mikro des Sängers.Es war herrlich, es war hart, aber zu jeder Zeit auch fair. Keine lästigen Roundhouse-Kicks oder Aggro-Kids, die nur darauf aus sind, jemandem aufs Maul zu hauen.
Es war ein richtig, richtig gutes Konzert und für nen Montag abends war es geradezu genial!
Und wer BANE nochmals in deutschen Landen sehen möchte, hat Glück. Denn die Gerüchte, dass das die letzte BANE-Tour durch Europa sei, erstickte Bedard im Keim. BANE sind noch lange nicht am Ende!

Montag, 11. August 2014

THE DICTATORS
(25.07.2014 UNDERGROUND KÖLN)

Eigentlich war ich mir sicher, dass ich diese Band niemals mehr sehen würde, zumindest nirgends in Europa.Irgendwie dachte ich, dass die Mannen um Dick Manitoba sich solche Tourstrapazen nicht mehr geben würde, vielleicht auch, weil diese Kult-Band ohnehin nur noch Szene-Kennern bekannt ist und sie bisher in Deutschland noch NIE gespielt hatten.
Doch da hatte ich falsch gedacht. Die sagenumwobenen DICTATORS waren auf Tour und hatten endlich auch 2 Deutschland-Shows mit im Gepäck. Und das Kölner Konzert durften wir, die Schlagers et moi, dann tatsächlich und livehaftig erleben. Nach knapp drei Stunden kurzweiliger Fahrt und einem Snack beim Italiener um die Ecke ging es dann ins Underground, ein geiler Laden mit atmosphärischem Biergarten.
Es war gut voll, wennauch nicht ausverkauft und man sah sofort, dass man sich hier einer Großstadt befand, denn die Dichte an subkulturellen Szene-Leuten war bemerkenswert. Alt-Skins, RocknRoller, Metalheads und Punkrocker, alles war vertreten. Aufgrund der Tatsache, dass die Blütezeit der DICTATORS in den 70er und 80er Jahren ihren Höhepunkt hatte, waren dementsprechend wenig junge Fans zugegen, aber das machte gar nichts, denn auch der adulte Mob hatte Bock !! Wenn man bedenkt welchen Einfluss die DICTATORS auf Musikrichtungen wie Punk und Rock hatte, und sie eigentlich in einem Atemzug mit Protopunk-Bands wie den STOOGES, den NEW YORK DOLLS oder MC5 genannt werden, ist es schon etwas schade, dass diese richtunsgweisende Band nur noch relativ wenig Anerkennung findet. Und das, obwohl sie mit ihrem Gitarristen ROSS THE BOSS den Gründer der New Yorker Powermetaller MANOWAR in ihren Reihen hat.
Leider war Bassist und Gründungsmitglied Andy Shernoff nicht mit dabei, nicht, weil er nicht mehr in der Band ist, sondern weil er, wie man nachlasen kann, einfach zuvuiel um die Ohren hat und sich mit über 60 sone Tour nicht mehr geben will. Aus diesem Grund treten die DICTATORS auch unter dem Namen DICTATORS NYC auf, weil ALLE Songs von Shernoff geschrieben wurden! Fleissiges Bürschchen, dieser Andy! Doch genug geschwafelt, zum Konzert.
Es gab an diesem Abend einige Unbekannte, beispielsweise ob der Laden voll würde oder ob die "älteren" Männer denn noch wirklich abgehen würden und die Menge begeistern konnten. Doch alle Zweifel waren wie weg geniesst als DICK "HANDSOME" MANITOBA den ersten Song anstimmte.
IT WAS DICTATORS TIME !!!!!
Und dazu passte auch der Tites des ersten Songs "The Party starts now". Dick Manitoba hatte ne fette Lederjacke mit nem geilen DICTATORS-Rückenstick an, doch er brachte die Meute und sich selbst bald so zum schwitzen, dass er diese ausziehen musste.
Die Stimmung war von der ersten Minute an am kochen, die Leute hüpften umher, Bier spritze durch die Luft und die Lieder wurden inbrünstig mitgesungen. HERRLICH !!!
Zwischen den Songs, die ja oftmals von New York City und dem Leben in dieser Stadt handeln, baute Manitoba (im übrigen der geborene Entertainer)
einige Anekdoten und Erinnerungen aus New York ein, so wie es früher mal war, als die Lower East Side noch ein hartes aber liebenswertes Stückchen Manhattan war. Bei der Setlist durften natürlich Klassiker wie "Avenue A", "Baby let's twist" "Faster and Louder" (bei dem im Original Bruce Springsteen mitsingt, der seines Zeichens großer DICTATORS Fan ist) und die Rockhymne schlechthin "Who will save Rock'n'Roll" nicht fehlen.
Es war ein grandioses Konzert und absolut kurzweilig, jeder im Laden hatte seinen Spass, das gilt für die Band und ebenso für die ca.300-400 Fans. Für mich einziger Wermuts-Tropfen: Nachm Konzert lief ROSS THE BOSS durch den Biergarten, noch triefend vor Schweiss. Und ich hatte nicht die Eier in der Hose, ihn um ein Foto zu bitten. Na ja, egal, es wird gemunkelt, dass diese Tour nur eine Art Gradmesser war, wie viele Leute die DICTATORS noch so ranholen können. Und da die Konzerte wohl überall fast ausverkauft waren, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Urgesteine aus Gotham City abermals durch deutsche Lande touren werden.
Mit dem guten Gefühl, ein ziemlich großes Stück Rock'n'Roll gerettet zu haben, machten wir uns auf die Heimreise. Dieses Konzert war jeden Kilometer wert!
Beste Grüsse an die Schlagers samt Ex-Verlobten und an Tex Dixigas, vielleicht klappt es das nächste Mal und du kannst dir bei olle Dick ein paar neue Moves abschauen ;-)

VIVA DICTATORS!!!



Donnerstag, 31. Juli 2014

NEW NOISE FESTIVAL 9
(19.07.2014 KARLSRUHE)

Gott bin ich froh und auch ein wenig stolz, dass es dieses kleine, aber feine Festival in Karlsruhe gibt. Wenn auch in diesem Jahr nicht die großen Knaller verpflichtet werden konnten, waren dennoch einige Hochkaräter dabei. Allen voran die deutsche Hardcore-Legende RYKERS !!
An diesem Samstag war es schweineheiss,ca. 35 Grad ! Das schieb ich jetzt mal als Hauptgrund vor, warum ich die Zeit während der ersten 8-9 Bands lieber mit meinen Buddies im Schatten verbrachte und das Treiben auf dem Gelänge beobachtete, als mich in den Treibhaus-artigen Zelten aufzuhalten.
Man bekam ja auch ne große Portion der Musik von draussen mit.
Wie der Zufall so wollte spielten die Bands, die ich sehen wollte allesamt erst ab 17 Uhr und auch noch in einer Reihe.
Deshalb beschränkt sich dieser Blog auch nur auf vier Shows, obwohl es ja weitaus mehr Bands waren.
First in row: WORLD EATER aus Saarbrücken. Von denen hatte ich mir vorher schon einiges reingezogen, richtig geiles Zeugs. Und live kamen die Jungs auch richtig gut rüber. Astreiner Hardcore, son Madball-Sttyle würd ich mal sagen. Ne klasse Show, die auch von den Leuten gut und moshend angenommen wurde, auch wenn nur ca. 150 Leute im großen Zelt verweilten. Das war schon mal das erste Brett. Doch wenn wir weiter in Brettern messen wollen, dann sollte die nächste Band ein ganzer Bretter-Stapel sein.
COLDBURN aus Leipzig, leck mir die Nüsse, waren die geil. Geile Typen, alles irgendwie im TUI-Style, aber dennoch weit weg von einer Kopie. Auch die Meute ging noch ein Stück weit mehr zur Sache, auch gab es fette Singalong Passagen. Allein diese Band hatte gelohnt, das Festival zu besuchen. Bin seitdem Fan!!!
Ok, WORLD EATER = Brett, COLDBURN = Bretter-Stapel, dann MUSS man die nächste Band eigentlich als ganzes Sägewerk bezeichnen.
NASTY aus Belgien. DAS ist einfach übelster Ghetto-Hardcore, der alles wegfegt, was Beine hat. Der Sänger ist ne Mischung aus Vanilla Ice und nem durchgeknallten Strassenkämpfer. Ein geiler Typ, der die Leute polarisiert und allein schon durch seine Präsenz die Crowd zum durchdrehen bringt. Ich hatte NASTY schonmal gesehen, damals passte die Meute nicht. Diesmal war sie weitaus besser, Der Mosh war teilweise richtig übel, manche Leute wollten auch diven, aber dafür waren dann doch zu wenige Leute im Pit ...leider. Dennoch ne Hammer Show! Vielleicht seh ich irgendwann mal so ne NASTY-Show,von der man immer wieder hört, dass da jeder zweite blutend ausm Moshpit rauskommt. Nun denn, ich bin ja nicht der größte Fan außer des violenten Drehkick-Tanzes, viele Leute übertreiben es einfach was dann wieder zu sinnlosen Keilerreien führt. Aber die Power, die von der Moshpit ausgeht, der ausserhalb jeder Kontrolle ist, die hat schon was!
Nun machte aber NASTY Platz für die deutschen Hardcore-Legende RYKERS, die nach ihrer Reunion wieder einige Shows spielen und auch ne neue Platte am Start haben. Ob sich die Kasseler auch wieder langfrsitig etablieren können bleibt abzuwarten. Auch war ich mir nicht sicher, wie denn die Resonanz bei diesem Festival sein sollte, wo doch die anderen Bands schon ne ganz Richtung verkörperten. Doch es sollte gut werden, richtig gut!
Vor der Bühne wurden die Veteranen von ca. 100 Leuten supportet. Und gemäß der Musik war auch der Pit entsprechend: OLDSCHOOL! Es war herrlich, eine Hymne jagte die nächste. Ich denke RYKERS waren ebenso überrascht, doch ganz gut anzukommen, Wie ich später erfuhr, hatten sie aufgrund des Festival-Lineups auch ihre Zweifel.
Hauptband des Abends waren MAROON. Mit denen konnte ich noch nie was anfangen. Und als der widerliche Sänger auch noch andauernd auf die Bühne und in die Luft rotzte, hatte ich schnell genug. Ich hatte den Tag über eh zuviel Sonne getankt, da gab ich den Rufen meines Bettes nach und subtrahierte mich respektvoll.
Alles in allem war es wieder ein saugeiles Ding, leider waren es nichtmal halbsoviele Besucher wie letztes Jahr. Ich hoffe, das lag nur an den fehlenden Hochkarätern und nicht an der Tatsache, dass das Interesse an diesem geilen Ding zurück geht. Ich werde jedenfalls alles dafür tun und meinen Teil dazu beitragen, dass sich das NEW NOISE FESTIVAL in Karlsruhe auch in den nächsten Jahren weiter etablieren wird.
An dieser Stelle 1000Dank an das NEW NOISE-Team Lucas,Alex und Chris, aber auch an alle anderen Helfer, die sowas überhaupt erst möglich machen. Dazu gehen noch dickste Grüsse an die Old Irons Crew aka Larsen, Jensen und Türsen, dazu noch Freddy Beutlin, an den menschlichen Mörser Glatti, an FP-Jürgen und last but not least an den Pichl-Prinzen !!!

Freitag, 18. Juli 2014

ZZ TOP
(02.07.2014 SAARLANDHALLE SAARBRÜCKEN)

Schon seit Ewigkeiten wollte ich die drei Texaner mal sehen, nicht wegen ihren Bärten, sondern weil es einfach geile und zeitlose Musik ist, die diese Herren da machen. Idealerweise stehen meine beiden Brüder ebenfalls auf die Blues-Rocker, also machten wir daraus eine Familientour ins schöne Saarland.
Die Parkplatz-Situation an der Saarlandhalle ist gelinde gesagt katastrophal, wir mussten in einem nahegelegenen Wohngebiet parken und ca. 15 Minuten zur Halle laufen. War aber auch kein Beinbruch.
Vor und in der Halle allerelei Rocker-Typen (oder solche, die diesen Lifestyle mit ihrer Lederweste an und auch wieder ausziehen), aber hauptsächlich waren es normale Leute, die die Halle gut füllten. Kaum Metal-Headz, die ja aber normalerweise auch ab und an auf ZZ TOP stehen.
Zur Vorband kann ich nicht wirklich viel sagen, extrem laut, sehr abenteuerliche Instrumente und ne Mischung aus Folk und Blues-Rock. Die Jungs nannten sich THE BEN MILLER BAND und dieses Foto hier aus dem Netz ist selbsterklärend.
"Peter Lustig meets Cat Stevens"
War ganz nett aber ehrlich gesagt war ich einzig und allein scharf auf DIE Band des Abends.

ZZ FUCKIN' TOP !!!



Der schlaue Konzertbesucher informiert sich natürlich imm Vorfeld über die etwaige Setlist des Abends.Und so stellte ich fest, dass ZZ TOP bei den letzten 4-5 Konzerten immer die gleiche Setlist am Start hatten. Es steckt also keine Raketentechnik dahinter, wenn man annahm, bei dieser Show in den Genuss derselben Songs zu kommen.
Und dem war auch exakt so!
Endlich, die Saiten-Zauberer spazierten relaxed auf die Bühne. Das erste was mir auffiel: so bewegen sich doch keine Leute, die auf die 70 zugehen? Noch vor dem ersten Ton kam mir ein verschwörerischer Gedanke: WER BEWEISST MIR EIGENTLICH,DASS HINTER DEN BRILLEN,HÜTEN UND BÄRTEN TATSACHLICH DIE ORIGINALEN MUSIKER AUFTRETEN?
Indizien wie glatte Haut, perlweisse Zähne und geschmeidige dem ersten Riff und der ersten Gesangspassage der Burschen war diese Verschwörungs-Gülle schnell im Lokus entsorgt.
DAS waren ZZ TOP wie sie leiben und leben!!!
Die Setlist war ausgewogen, etwas neues, viel altes, mal rockig, dann überkam sie wieder der Blues. Für jeden was dabei. Die Leuten gingen ordentlich mit, nicht mehrm nicht weniger. Die Sitzplätze gönnten ihren Arschbacken aber auch gar keine Sitzpause, nicht mal bei den großen Hits stand die Halle, das fand ich etwas enttäuschend.
Hier könnt ihr die Songs sehen, mit "Doubleback", "Rough Boy" und meinem Fav "Sleeping Bag" fehlten zwar drei große Hits aber ansonsten war alles dabei, was sich irgendwann mal das Attribut "bekannt" verdiente.

Dazu noch diverse Cover-Versionen, die es auch in sich hatten, aber das seht ihr ja selbst. Nun, gerade bei den Blues-Passagen, die teilweise sehr lang gezogen waren(was Blues-Passagen im allgemeinen so an sich haben) konnten einem schonmal kurzzeitig die Augendeckel runterfallen, nicht dass ich Blues nicht mag, im Gegenteil. Aber live kann das schonmal langatmig werden. Anyway, das machte das Konzert keineswegs schlecht. Wie oben schon erwähnt, auf härtere, riffbetontere Songs gabs dann halt mal wieder was zum "erholen".
Ebenso abwechslungsreich sind die beiden Stimmen von Gibbons und Hill. Während Gibbons eher ne verauchte und rauhe Whiskey-Stimme hat singt Hill eher die klaren Rock'n'Roll-Parts. Die perfekte Ergänzung. Und daß die drei nicht nur musikalisch sondern auch menschlich zusammen passen, beweisst ihr bereits 45-jähriges (!) Bestehen.
Alles in allem ein klasse Konzert. Ich bin froh, diese Burschen vor ihrem Rentner-Dasein nochmal gesehen zu haben, obwohl sie in keinster Weise den Eindruck machen, auch nur annähernd ans Aufhören zu denken. Einziger und minimaler Kritikpunkt des abends (ausser dass sie "Sleeping Bag" nicht spielten: die sehr karge Bühnendeko.Ich erwartete keine pompöse Aufmachung, aber wenigstens ein Backdrop mit dem Schriftzug wäre schön gewesen. So standen auf der Bühne lediglich zwei Mini-Leinwände und das Equipment.
Dieses Bild hier zeigt das ganz gut
Na ja, gemessen an der musikalischen Power und der Hitdichte des Abends ein Aspekt, der letztenendes kaum ins Gewicht fiel.