Montag, 11. August 2014

THE DICTATORS
(25.07.2014 UNDERGROUND KÖLN)

Eigentlich war ich mir sicher, dass ich diese Band niemals mehr sehen würde, zumindest nirgends in Europa.Irgendwie dachte ich, dass die Mannen um Dick Manitoba sich solche Tourstrapazen nicht mehr geben würde, vielleicht auch, weil diese Kult-Band ohnehin nur noch Szene-Kennern bekannt ist und sie bisher in Deutschland noch NIE gespielt hatten.
Doch da hatte ich falsch gedacht. Die sagenumwobenen DICTATORS waren auf Tour und hatten endlich auch 2 Deutschland-Shows mit im Gepäck. Und das Kölner Konzert durften wir, die Schlagers et moi, dann tatsächlich und livehaftig erleben. Nach knapp drei Stunden kurzweiliger Fahrt und einem Snack beim Italiener um die Ecke ging es dann ins Underground, ein geiler Laden mit atmosphärischem Biergarten.
Es war gut voll, wennauch nicht ausverkauft und man sah sofort, dass man sich hier einer Großstadt befand, denn die Dichte an subkulturellen Szene-Leuten war bemerkenswert. Alt-Skins, RocknRoller, Metalheads und Punkrocker, alles war vertreten. Aufgrund der Tatsache, dass die Blütezeit der DICTATORS in den 70er und 80er Jahren ihren Höhepunkt hatte, waren dementsprechend wenig junge Fans zugegen, aber das machte gar nichts, denn auch der adulte Mob hatte Bock !! Wenn man bedenkt welchen Einfluss die DICTATORS auf Musikrichtungen wie Punk und Rock hatte, und sie eigentlich in einem Atemzug mit Protopunk-Bands wie den STOOGES, den NEW YORK DOLLS oder MC5 genannt werden, ist es schon etwas schade, dass diese richtunsgweisende Band nur noch relativ wenig Anerkennung findet. Und das, obwohl sie mit ihrem Gitarristen ROSS THE BOSS den Gründer der New Yorker Powermetaller MANOWAR in ihren Reihen hat.
Leider war Bassist und Gründungsmitglied Andy Shernoff nicht mit dabei, nicht, weil er nicht mehr in der Band ist, sondern weil er, wie man nachlasen kann, einfach zuvuiel um die Ohren hat und sich mit über 60 sone Tour nicht mehr geben will. Aus diesem Grund treten die DICTATORS auch unter dem Namen DICTATORS NYC auf, weil ALLE Songs von Shernoff geschrieben wurden! Fleissiges Bürschchen, dieser Andy! Doch genug geschwafelt, zum Konzert.
Es gab an diesem Abend einige Unbekannte, beispielsweise ob der Laden voll würde oder ob die "älteren" Männer denn noch wirklich abgehen würden und die Menge begeistern konnten. Doch alle Zweifel waren wie weg geniesst als DICK "HANDSOME" MANITOBA den ersten Song anstimmte.
IT WAS DICTATORS TIME !!!!!
Und dazu passte auch der Tites des ersten Songs "The Party starts now". Dick Manitoba hatte ne fette Lederjacke mit nem geilen DICTATORS-Rückenstick an, doch er brachte die Meute und sich selbst bald so zum schwitzen, dass er diese ausziehen musste.
Die Stimmung war von der ersten Minute an am kochen, die Leute hüpften umher, Bier spritze durch die Luft und die Lieder wurden inbrünstig mitgesungen. HERRLICH !!!
Zwischen den Songs, die ja oftmals von New York City und dem Leben in dieser Stadt handeln, baute Manitoba (im übrigen der geborene Entertainer)
einige Anekdoten und Erinnerungen aus New York ein, so wie es früher mal war, als die Lower East Side noch ein hartes aber liebenswertes Stückchen Manhattan war. Bei der Setlist durften natürlich Klassiker wie "Avenue A", "Baby let's twist" "Faster and Louder" (bei dem im Original Bruce Springsteen mitsingt, der seines Zeichens großer DICTATORS Fan ist) und die Rockhymne schlechthin "Who will save Rock'n'Roll" nicht fehlen.
Es war ein grandioses Konzert und absolut kurzweilig, jeder im Laden hatte seinen Spass, das gilt für die Band und ebenso für die ca.300-400 Fans. Für mich einziger Wermuts-Tropfen: Nachm Konzert lief ROSS THE BOSS durch den Biergarten, noch triefend vor Schweiss. Und ich hatte nicht die Eier in der Hose, ihn um ein Foto zu bitten. Na ja, egal, es wird gemunkelt, dass diese Tour nur eine Art Gradmesser war, wie viele Leute die DICTATORS noch so ranholen können. Und da die Konzerte wohl überall fast ausverkauft waren, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Urgesteine aus Gotham City abermals durch deutsche Lande touren werden.
Mit dem guten Gefühl, ein ziemlich großes Stück Rock'n'Roll gerettet zu haben, machten wir uns auf die Heimreise. Dieses Konzert war jeden Kilometer wert!
Beste Grüsse an die Schlagers samt Ex-Verlobten und an Tex Dixigas, vielleicht klappt es das nächste Mal und du kannst dir bei olle Dick ein paar neue Moves abschauen ;-)

VIVA DICTATORS!!!



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