Mittwoch, 29. April 2015

WENN EIN SONG DIE SZENE FICKT ...

Endlich konnte ich mich mal wieder zu einem Blog aufraffen. Und obwohl noch massig Konzert-Berichte anstehen, will ich hier mal wieder etwas anderes raus lassen. Diese Blog-Idee entsprang meinem Kopf in Südfrankreich, denn wenn man so ne gewisse Zeit komplett allein mit seinen Gedanken gelassen wird, dann kommt so einiges dabei rum. Gutes und schlechtes. Da mich dieses Thema seither beschäftigt, ist es glaube ich komplex genug, um hier ne kleine Geschichte draus zu machen.
Jetzt hab ich viel gelabert, und es kann sich sicher kaum einer denken, um was es hier zum Geier geht, denn auch der Titel ist ja sehr allgemein gehalten.
Es geht um Filme, oder im speziellen um die Musik die darin vorkommt. Und damit meine ich natürlich nicht sone 0815-Hans-Zimmer-Fahrstuhl-Melodien oder dramatische Streich-Sequenzen. Mir geht es hier um ganz spezielle Szenen in Filmen oder Serien, die wie der Titel schon sagt, von einem Song regelrecht gefickt wurden und das meine ich gänzlich positiv! Ich konnte es nicht anders ausdrücken, denn die Beispiele, die ich hier werde, bringen werde, haben mich dermaßen geflasht, dass diese Formulierung sozusagen völlig ins Schwarze trifft.
Manche Beispiele sind eher mainstreamig, andere geradezu tödlich subtil. Es geht einfach um Szenen in Filmen oder Serien, die von einem Lied so unglaublich geil untermalt wurden, dass man sogar noch nach dem Film genau darüber nachdenken muss. Mir ging das jedenfalls bei allen Beispielen so. Speziell die subtilen Beispiele sind für die Stimmung der Handlung auf den ersten Blick komplett sowas von unpassend und skurril, doch wenn man das Ganze auf sich wirken lässt, haut es einen schlichtweg um. Die Idee zu diesem Blog gebahr mein Hirn nach der genialen Serie "Lost", in der die wohl geilste und subtilste Szene folgende war. Wer die Serie kennt, weiß, was ich meine.
Für alle anderen: man hat zig Folgen gesehen, wie sich Überlebende eines Flugzeugabsturzes auf einer einsamen Insel durchschlagen müssen.Nur Dschungel, Strand und Meer. Und die nächste Folge fängt dann so an:
Der Song ist übrigens von MAMA CASS und ich war nach dieser Szene komplett storniert!
Oder fast ebenso unglaublich genial die Songauswahl hier. Tom Cruise realisiert, dass die letzten Monate seines Lebens nur eine implantierte Einbildung waren und er tatsächlich von einem Unfall total entstellt ist!

Fantastisch !!!
Oder das hier! Den Film brauch ich hoffentlich niemandem zu erklären. Die Szene ist so hammerhart, einen besseren Song hätte man kaum finden können !!!
Auch das hier ist ein Klassiker. Bedarf hoffentlich auch keiner Erklärung. Hier das "Air" von Bach einzubauen, ich könnt heulen...
Hier etwas "schmalzigeres" aus der Serie MIAMI VICE. Man kann ja über die Mode-Gurken vieles sagen, aber Musik wurde in dieser Serie immer perfekt eingesetzt. Hier eine Szene, in der Castillo, dem ohnehin noch nie etwas Gutes passiert zu sein scheint, wieder mit seiner Ex-Frau zusammen kommt. Der Song ist von Joan Armatrading, ist zwar weniger subtil aber dafür schlägt er ein wie eine Bombe!

Miami Vice - Five Season (1988-1989) - Au cœur... von Miami_Vice_TV_Series
und hier aber wieder purster KULT !!! Der Dude träumt... hier ist ja eigentlich die Szene schon subtil genug, aber der Song reisst es nochmal richtig raus, ist übrigens von Kenny Rogers und heisst "Just dropped in"
Und zum Schluss noch was auf die Fresse, null subtil, null skurril, einfach nur ein fetter Song der perfekt zur Szene passt, ja wahrscheinlich sogar eigens dafür geschrieben wurde.
Robert Tepper ... the Stage is yours!
Es gibt sicher noch mehr Songs, die man hier diesbezüglich aufführen könnte, bzw. würden viele Leute ganz andere Song-Szenen als genial empfinden. Aber das war es, was mir so im Kopf herum schwirrte.
Und wenn es euch beim Lesen nur halb soviel Spass macht, wie mir beim Videos anschauen, dann ist meine Mission erfüllt. Und vielleicht habe ich ja beim ein oder anderen die Neugier auf die jeweiligen Filme geweckt. Es soll ja Menschen geben, die sich einige dieser Klassiker noch nie reingesaugt haben!! Am Ende gibt es heute noch eine Weisheit denn eines dürft ihr nie vergessen:

Donnerstag, 9. April 2015

UFO
(25.02.2015 ALTE SEILEREI MANNHEIM)

Eine Rocklegende war zu Gast, und das auch noch mit einem neuen Album im Gepäck. Die Rede ist von den Engländern UFO, die, wenn auch nicht ganz so erfolgreich, aus der selben Brutstätte des späteren "New Wave of British Heavy Metal" kamen. Während andere Bands die Richtung gen Metal wählten, blieben UFO auf der Hardrock-Schiene und das mit außerordentlicher Klasse!
Heute sind noch drei Gründungsmitglieder übrig, allen voran Frontsau und Bühnenprügler Phil Mogg. Letztere Bezeichnung rührt von einer Aktion her, als Ex-Scorpion Michael Schenker die Klampfe für UFO schwang, und, warum auch immer, von olle Phil Mogg auf der Bühne den Rahmen verzogen bekam ... munkelt man. Das, und die die Tatsache, dass Mogg und Schenker noch weitere unüberbrückbare Differenzen hatten, führte dann auch damals wieder zum Split.
Jedenfalls übernahm dann irgendwann (nach gefühlten 1000 Lineup-Wechseln) 2004 Vinnie Moore die Leadgitarre. Und DAS war ein Giga-Schachzug der UFOs, denn was dieser Mensch aus den Saiten rauskitzelt ist schlichtweg phänomenal!
Ich war bis dato kein Riesen UFO-Fan, im Grunde brachte mich nur mein Kumpel Armin dazu, mitzugehen. Ich hatte nur das 0815-Repertoire drauf, ein paar Songs, ein paar Namen, ein zwei Platten. Aber das wird sich tunlichst ändern, da könnt ihr euch die Eier drauf kneifen! Denn das Konzert war der Hammer. Reinste Rock-Geschichte, Power-Riffs, ein gut aufgelegter und niemanden verprügelnder Phil Mogg, der trotz seiner 67 Lenze noch jeden Ton traumwandlerisch trifft. Es war alles geboten. Einzig die Leute waren etwas schwach. Nicht die Aktivität, die war soweit okay, die Anzahl war mit ca. 300-400 eher schwächer, die Inselaffen hatten definitv mehr verdient.
Es ist ja ein schmaler Grat, den solche alten Bands bewandern. Oftmals wird es eher peinlich wie sinnvoll, noch weiter zu machen. Aber im Falle UFO ist das ja mal gar nicht der Fall. Die Band steht noch voll im Saft und rockt mit Sicherheit jede Halle. Und nicht umsonst covern die epischen Metal-Götter IRON MAIDEN mit "Doctor, Doctor" einen UFO-Song. Die wissen halt, was gut ist. Und spätestens jetzt (besser spät als nie) weiß ich es auch! Beste Grüße gehen an Armin, der in meiner Musikwelt nicht nur UFO sondern auch einige andere Bands erfolgreich reanimieren konnte.

Mittwoch, 8. April 2015

BLACK LABEL SOCIETY
(27.02.2015 LAITERIE STRASBOURG)

Bei Konzerten ist die Chemie zwischen Location und Band ungemein wichtig. Manche Bands passen zum Club oder zur Halle, manche überhaupt nicht. Als ich davon laß, daß die mächtige BLACK LABEL SOCIETY in die kleine und enge Laiterie kommen sollte, hatte ich sofort nen Ständer. Ich gehe schon zu lange auf Konzerte, um nicht zu wissen, dass dieser Abend purste Erotik versprach! Natürlich waren die ca. 1000 Karten schnell weg. Mit im Lineup waren die Stoner-Bands CROBOT und BLACK TUSK.
CROBOT sah ich nur sporadisch, ist zwar ne gute Band, aber im Laden war es schon mega eng und stickig und man musste an seinen Energie-Haushalt denken, wenn man bei der BLS eine Top-Leistung abrufen wollte.
Wir (Marc, Armin et moi) zogen es vor, uns im Vorraum des Ladens daran aufzugeilen, was man denn schon alles so live gesehen hatte. Armin gewann dieses "Kräftemessen" um LÄNGEN!
Danach schnupperten wir dann aber doch etwas in die Halle hinein um BLACK TUSK zu sehen. Das fand ich eher enttäuschend. Ziemlich ereignisloses Geschrubbel und gesangstechnisch das reine Gekläffe. Nur ab und an konnte ein eingehender Moshpart etwas die Lenden in Wallung bringen. Wie immer bei solch illustren Hauptbands sind die Vorbands meistens nur Vorgeplänkel, deren Ende man gar nicht schnell genug erwarten kann, nicht weil sie schlecht sind, sondern weil man so unendlich geil auf das Sahnebonbon ist. Wenn man ne Traumfrau im Bett liegen hat, rubbelt man sich ja vorher auch keinen vor einem billigen Porno sondern hüpft so schnell wie möglich in die Federn um dort glorreiche Taten zu vollbringen.
Und oh meine Freunde, glorreich sollte es wahrlich werden !!!
Das Banner mit dem BLS Logo verdeckte die Bühne, die Spannung war zum Bersten. Wie immer hatte ich mich nicht ganz nach vorne gedrängt, sondern wollte in guter alter Berserker-Manier beim ersten Song mit Kriegsgebrüll bis zu den ersten Reihen stürmen. Gesagt getan: der Vorhang fiel und das vielleicht übelste und gleichzeitig genialste Gitarren-Vieh stand vor uns: ZAKK WYLDE.
Und ich schoss wie ein etwas zu dicker Delphin durch die Menschenfluten und war schnurstracks so nach an olle Zakk's Gitarre dran, dass ich fast drauf spielen konnte.
Der Opener "The Beginning ... at last" fuhr einem wie ein D-Zug durch den Schädel, es war schweinelaut und dermaßen mächtig, dass es einem die Freuden-Tränen in die Augen drückte. Natürlich waren auch wieder einige Piss-Nelken am Start, die dachten, sie könnten sich die Chose gemütlich in der ersten Reihe anschauen. Doch im Gegensatz zu einer großen Halle waren diese Mumus hier in der klaren Unterzahl und wurden von einer schäumenden Meute gnadenlos weggemosht! Es war herrlich, ich gab alles, auf die ersten 3-4 Reihen gab es ne 1A Quetsch-Action, welche auch nochmal dafür sorgte, dass weitere ungebetene Individuen vom Moshpit regelrecht ausgespuckt wurden. Es war wirklich die "Wand" des Jahres, fetter kann kein Konzert sein!
Weitere Hits waren "Suicide Messiah", "Heart of Darkness", "Damn the Flood" oder "Funeral Bell". Ein BOMBEN-KOMMANDO !!
Dann kam das zu erwartende Gitarrensolo und es war lang ... soooo laaaaang... und leider auch nervig weil es nur hyperschnelles Gefidel war. Leider etwas unnötig und ein kleiner Stimmungskiller. Danach wurde dann Zakk's Piano auf die Bühne gerollt und die beiden Balladen "Angel of Mercy" und "In this River" verbreiteten in Verbindung mit einigen ausgerollten Bildern von Dimebag eine sehr emotionale Stimmung. Ist halt schon ein großer Verlust, den die Musikwelt und vor allem Dimebags Freunde nie ganz verdauen werden. Obwohl nach diesen beiden ruhigen Songs auch wieder einige Knaller kamen, konnte die Stimmung nie wieder zu solchen Siedpunkten kommen, wie es dass bei den ersten 7-8 Songs der Fall war.
Das fand ich aber nicht weiter schlimm, ich hatte ohnehin einen Arschwasser-Stau in der Hose und war auch ansonsten ziemlich ausgepumpt. Nur beim letzten Song, dem Klassiker "Stillborn" holte ich nochmal alles raus.
Völlig durchgekaut und über alle Maßen befriedigt machten wir uns auf den Heimweg. Ich hatte recht: dieser Abend war purste Erotik! Und wenn ich heute noch daran denke, verirrt sich der ein oder andere Glückstropfen in meine (schon wieder)schweiss-nasse Unterbuxe! Beste Grüße gehen an meine Mitstreiter Mighty Marc, Platten-Mogul Armin und auch an"4,5 Dioptrin aber ich seh trotzdem gut""-Jens samt seiner Holden, die auch da waren, die ich aber nicht mal zu Gesicht bekam.