Sonntag, 6. März 2016

DANKO JONES / DEAD LORD / 77
(19.11.2016 SUBSTAGE KARLSRUHE)

Ich hab ne Weile überlegt, ob ich zu dieser Show überhaupt was schreiben soll. Doch ich war dort und der Abend verdient einen Blog, wennauch nur einen kurzen. Auf dieses Konzert freute ich mich schon lange. Hauptsächlich wegen der beiden Vorbands hätte es eigentlich ein genialer Abend werden müssen. Dem war aber nicht so. Unterm Strich waren die Spanier um SEVENTY SEVEN bzw 77 noch die geilste Band des Abends. Die sahen ungefähr so aus wie AC/DC in ihren Anfängen, klangen auch ähnlich rotzig und dreckig geil. Ne klasse Band, deren Schlagzeuger phänomenal ist: das Bürschchen ist grad mal 3-4 Kilo schwerer als die Drumsticks, die er meisterhaft über die Felle prügelt. Ehrlich, ich hab selten so einen schmächtigen Menschen gesehen, die Figur eines 13 jährigen Reckturners, vielleicht ist er ja sogar so extrem jung, jedenfalls am Schlagzeug ein absolutes Psycho-Biest!!!
Auf die nächste Band war ich eigentlich am schärfsten und nach dem Konzert wohl auch am meisten enttäuscht: DEAD LORD!!
Die rockigen Stoner-Schweden haben ja erst zwei Platten draußen, die letzte der beiden ist jedenfalls endlos geil, doch KEINE Band der Welt kann auch nur einen Fuss auf die Bühne bringen, wenn sie mit so einem beschissenem Sound klar kommen muss. Ich weiß nicht, ob es wie so oft am Substage lag oder am bandeigenen Mischer: das klang, als hätte mir einer mit ner Käsepistole die Gehörgänge vollgepumpt. Der Gesang war kaum zu hören, die Gitarre verschmolz komplett mit dem Bass und das Schlagzeug klapperte viel zu laut durch die Halle. Das verdarb mir wirklich alles! Daran konnte dann auch DANKO JONES nichts ändern. Ich weiß nicht, woran es liegt: ob ich mit einer falschen Erwartungshaltung an diese Band gehe oder es mir einfach zu langweilig ist. Obwohl ich um die Qualität dieser Band weiß, konnte ich mich noch nie für sie begeistern. Aber es war okay, die Stimmung war gut und der Sound war dann auch wieder weitaus besser als bei DEAD LORD. Aber auch der bessere Klang und die euphorischere Stimmung konnten mir den Käsebrei nicht mehr aus den Ohren drücken. Schade, da hatte ich mir echt mehr erhofft. Auf alle Fälle sind alle drei Combos keine Schlechten!
Dickliche Grüsse gibts für LarsoVegano,Papst Arminius,Jimmy Floyd und die Jensens!

Donnerstag, 3. März 2016

ARCHITECTS OF CHAOZ FEAT. PAUL DI'ANNO
(16.12.2015 SOUNDCHECK ONE WALDBRONN)

Dies hier wird kein herkömmlicher Konzert-Bericht, soviel kann ich schonmal vorweg nehmen.
Was ich an diesem Abend erleben musste war eine astreine Vorführung, wie man seinen eigenen Legendenstatus erfolgreich bis aufs letzte Quäntchen demontiert.
Die Jungs vom Soundcheck hatten eigentlich mal wieder einen guten Coup gelandet. Paul Di'Anno, legendärer Sänger der ersten beiden Maiden-Alben, hat sich zwar in den letzten Jahren nicht unbedingt immer und überall mit Ruhm bekleckert, war aber dennoch (zumindest bis zu diesem Abend), ein Garant für eine kultige Show mit massig alten Maiden-Songs.
Im Schlepptau hatte Paul seine "neue" Band, die ARCHITECTS OF CHAOZ, eine Band, mit der Paulchen schon früher unterwegs war, damals aber nur Maiden- und Di'Anno-Stücke spielte. Irgendwann kamen alle zusammen auf den Trichter,zusammen doch mal ne eigene Platte mit neuen Songs zu starten und das sollte dann auch unter einem richtigen Band-Namen stattfinden.
Es hatten ne gute Menge Leute den Weg ans Ende der Zivilisation (aka Waldbronn) gefunden. Im Soundcheck drin kam einem schnell das Gerücht zu Ohren, dass Di'Anno aufgrund seiner langjährigen Knieprobleme nicht mal mehr laufen und nur noch im Rollstuhl sitzen könne. Ich dachte mir, das kann sich ja wohl nur um einen unlustigen Witz handeln, doch es sollte die bittere Wahrheit sein. Insiderinfos zu Folge kann es sich der feine Herr wohl nie leisten, eine anständige OP zu zahlen, denn sobald er mal ein paar Mäuse zusammen hat, haut er diese für Suff und Drogen wieder raus. Hat zwar was vom Rock'n'Roll-Lifestyle, aber wenn man dabei immer wieder seine eigenen Leute verprellt und dadurch zunehmend cholerisch und launisch rüber kommt, dann hat man es sich halt irgendwann mit allen und jedem verscherzt, Legende hin oder her. Als dann diese bemitleidenswerte Gestalt die aus Bierbänken provisorisch aufgebaute Rampe hinauf geschoben wurde, war mir die Stimmung schon komplett verhagelt. Obwohl er diverse Flüche und Beleidigungen raus haute, schien er doch ganz gut drauf zu sein. Die Band fing an und hatte sogar nen ordentlichen Sound. Gesanglich hat Di'Anno die geringsten Probleme, seine Stimme ist markant und einzigartig wie in den guten alten Zeiten, aber über diesen Rollstuhl wollte und konnte ich nicht hinweg kommen.Dazu kam noch ein weiterer erheblicher Stimmungsdrossler: von den 70-80 anwesenden Fans MUSSTE sich anscheinend jeder zweite eine KETTE RAUCHEN. Nicht mal eine Sekunde dachte einer dieser Egomanen an die Nichtraucher, die gehörig unter dieser Scheisse zu leiden hatten. Da ich hier besonders empfindlich bin, konnte ich das echt nicht lange aushalten. Kumpan Armin sah das alles ähnlich, und so traten wir frühzeitig den Heimweg an, ohne im übrigen auch nur einen Maiden-Song gehört zu haben. Die Band spielte bis dahin nur AOC-Songs, die sind zwar okay, aber hauen dich auch net grad vom Sockel.
Draußen vor dem Laden standen noch zwei der SPITFIRE-Jungs (gute aufstrebende Metal-Band aus Karlsruhe)was sich als Glücksfall heraus stellen sollte, denn so konnten wir beide noch zwei der heiß begehrten KNOCK'EM DOWN-Tickets eintüten, ein Underground-Metal Festival (u.a.organisiert von SPITFIRE) welches im Januar 2016 zum ersten Mal stattfinden würde und aufgrund seines kultigen Lineups ruckzuck ausverkauft war.
Somit hatte der Abend doch noch was gutes. Ich weiß nicht, ob Paul Di'Anno nochmal die Kurve bekommt und sein Leben in den Griff kriegt.Ich würde es ihm von ganzem Herzen wünschen. An diesem Abend war das aber definitv noch nicht der Fall, sonst hätte er wohl kaum nach dem Konzert Backstage alle möglichen Leute um Drogen angebettelt! Schade um diese Legende, die sich, wie oben schon erwähnt, Stück für Stück selbst demontiert. Grüsse gehen raus an Musik-Papst Armin, Jürgen+Semira samt der PF-Crew (die leider auch fast qualmen mussten) und auch an die Spitfire-Jungs, im besonderen an Drummer Manu, der, wie sich heraus stellte, auch treuer Anhänger der Blau-Weissen ist!