Donnerstag, 23. Februar 2012

EASY RIDER - TATSÄCHLICHER KULT ???


Also jetzt mal Butter bei die Fische! Ich schaue mir Unmengen von Filmen an, Manche alt, Manche neu, Manche gut, Manche schlecht, Manche Kult, Manche Trash.
Natürlich liegt die Entscheidung über Qualität von Filmen und allen anderen Dingen im Auge des Betrachters, will heissen, ist subjektiv.
Ich bin auch immer darum bedacht, schamhafte Lücken in meiner Filmographie zu schliessen, Lücken, von denen man eigentlich gar nicht reden darf.
Beispielsweise zog ich mir vor kurzem zum ersten Mal CITIZEN KANE rein, dieses vermeintliche Regie-Meisterwerk, welches überall und in der Filmwelt allgegenwärtig als absoluter Spitzenfilm abgefeiert wird. Mein Urteil: stinklangweilig und nur ein durchschnittlicher Schwarzweiss-Film. Im Gegensatz dazu hab ich auch endlich mal den Jimmi Stewart Klassiker "IST DAS LEBEN NICHT SCHÖN" gesehen, den kannte ich zwar schon, das war aber sicher 25 Jahre her, als ich den sah. Über die Handlung kann man sicher streiten, aber dieser Film hat es wirklich verdient, als Klassiker eingestuft zu werden. Wem da zum Schluss keine Tränen kommen, der ist aus Stein !!
Lange Rede, gar kein Sinn, ich wollte ja über den Roadmovie EASY RIDER reden, "der" Kultfilm der späten 60er Jahre und der dazugehörigen Generation.
Ja, ich gestehe, ich hatte bis dato diesen Film noch nie gesehen, klar wusste ich schon viel darüber, wer mitspielt, was der Soundtrack zu bieten hatte oder welche Preise bzw. welches Renomé dieser Film errang.
Jetzt hab ich ihn gesehen und ich muss sagen: WAS FÜR EIN GULLI-FÜLLUNG !!!
Ich kann es nicht milder ausdrücken. Der Film hat nichts, keine Handlung, keinen Sinn, keine guten Schauspieler. Nicht das Dennis Hopper und Peter Fonda keine guten Schauspieler waren, aber in diesem Film kommt dies mal speziell bei Hopper leider gar nicht zum tragen.
Da fahren zwei bekiffte Gurken durch die Lande und erleben vollkommen zusammenhangloses Zeug. Auch wenn ich mich noch so sehr anstrenge, eine Message kann ich hier beim besten Willen nicht herauslesen. Der Film soll für Freiheit stehen und sich gegen den Krieg und gegen das Establishment richten. Nur wo oder wie er das tut, bleibt mir fast gänzlich verborgen.
Einzige Lichtblicke sind zum einen der Auftritt vom jungen Jack Nicholson, der mit seiner psychotischen Art schon damals brillieren konnte und zum zweiten der unumstritten grandiose Soundtrack, der die Bilder des Films, die durchaus beeindrucken, passend untermalt. Rockgrößen wie die Byrds, Hendrix, Roger McGuinn und natürlich Steppenwolf machen den Film wenigstens auf akkustische Weise zu einem Meisterwerk. Diese Qualität kann ich aber wie gesagt leider nicht auf den Film beziehen, denn im Grunde ist er wie ein Cheech and Chong Film, dem die komplette Komik amputiert wurde. Und was dann von den Kiffer-Streifen übrig bliebe, kann jeder nachvollziehen, der sie kennt.
Dieses Video zeigt alles, was ich meine, schöne Bilder, klasse Musik, null Handlung geschweige denn herbeigeredetes Kultpotential! (mir ist natürlich klar, das in so einem kurzen Ausschnitt ohnehin nichts von einer Handlung zu sehen sein kann, aber selbst im Ganzen Film ist nicht sehr viel mehr davon zu finden)
Meine Meinung!

Dienstag, 21. Februar 2012

AGNOSTIC FRONT / DEATH BY STEREO / NAYSAYER (19.02.2012 LA LAITERIE )

Mal wieder die Senioren von Agnostic Front, diesmal in Strasbourg. Ich hatte mir erhofft, daß da ne ganz gute Meute antanzen würde, doch weit gefehlt.
Bei der ersten Band, NAYSAYER, war der eh schon durch einen Vorhang abgeteilte Laden grade mal halbvoll, ca. 70 Leute standen sich die Beine in den Bauch und würdigten diese geile Band gerade mal mit spärlichem Applaus, weit und breit keine Spur von moshenden Massen, wie man sie vielleicht in anderen Teilen Frankreichs vortreffen würde.
Zweite Band waren die Kalifornier DEATH BY STEREO, die ich schon mal gesehen hatte, von denen ich auch einiges kannte, die mich aber aufs neue VOLLKOMMEN überzeugt haben. Was für eine geile Band, fernab von allen Hardcore-Stereotypen, ziehen die Jungs ihr Ding durch.
Auch wenn die Leute hier immernoch einen Stock im Arsch hatten, wussten DBS wenigstens, an diesen Stöcken zu rütteln und so spielte die Band die ersten Songs IM Publikum. Der Sänger wirblete wie der Dizzy Devil durch den Pulk, der Gitarrist und der Basser bahnten sich ihren Weg ebenfalls samt ihrer Klampfen und so kam wenigstens etwas Bewegung in das Ganze.
Als die Band dann wieder auf der Bühne war, war es natürlich auch wieder weitestgehend mit der Aktivität des Publikums sense. Lediglich ein paar Möchtegern-Londsale-Skins übten sich im 2-3 Mann Dorffest-Aufeinanderprall-Pogo, was so scheisse aussieht, daß man es dann lieber ganz bleiben lassen sollte. Anyway, DEATH BY STEREO lieferten dennoch eine gute Show ab und machten einigen Leuten (wieder) klar, was sie doch für eine geile und außergewöhnliche Band sind.
Zuguterletzt eben noch Agnostic Front, das gefühlte 100ste Mal, aber irgendwie halt doch immer noch Agnostic und immer noch geil. Die Godfathers hatten zwar einen Müll-Sound, doch das war nicht dafür ausschlaggebend, daß es eher ein mittelmässiges Konzert wurde. Denn die Meute war einfach zu schlecht, eine Mongo-Dichte, die man selbst für Strasbourg nicht erahnt hätte. Dazu gab es auch noch einige Skins, die aus ihrer rechten Gesinnung kein Geheimnis machten, auch das ist für Frankreich nicht neu, nervt aber ungemein. Und weil eben so viele rechte Trottel da waren, gab es auch noch ne schöne Keilerei im Pit. Warum oder wer gegen wen konnte ich nicht sehen, aber es flogen ganz schön die Fetzen. Auffallend war, daß AF sofort aufhörten, als sie von dem Ärger mitbekamen. Irgendwie sah es so aus, als sei Roger irgendwie beleidigt gewesen, daß es zu der Schlägerei kam. Na ja, gesagt hat er jedenfalls auch nix dagegen. Wie der ganze Abend war auch diese Situation irgendwie strange und einmal mehr hatte man in Strasbourg das Gefühl, wirklich in einer total anderen Welt zu sein.
Ein Glück war ich Gästeliste und musste nix zahlen.
Danke hierfür an Roger>Mazze>Larso

hier noch ein Foto, bei dem DEATH BY STEREO nen Haufen Leute auf die Bühne geholt haben, so richtig in S.T. -Manier, das hüpfende Etwas links ist übrigens Crazy-Stigma himself, der sein eigenes Konzert nicht abwarten konnte und seinem psychotischen Showtalent schon hier freien Lauf lassen musste !!!