Mittwoch, 26. November 2014

FISH
(07.11.2014 SUBSTAGE KARLSRUHE)

Wieder einmal war der "Lokalmatador" FISH zu Gast im Substage, und ich durfte dabei auch noch arbeiten. Schon letztes Mal war es ja ein tolles Konzert, und obwohl der gebürtige Schotte gesundheitlich mehr als angeschlagen war, solle es dennoch wieder ein geiler Abend werden, geiler wie ich ihn mir jemals vorgestellt hätte.
Da FISH ja bekanntermaßen auch oft zum KSC geht (sofern er die Zeit dafür findet), staunte er wohl nicht schlecht, als der Chef des Substage ihm vor dem Konzert sagte, dass ich heute abend arbeiten würde. Obwohl er mich nicht kannte, schien er aber mit meiner "Tätigkeit" beim KSC durchaus vertraut zu sein.
Doch dazu später mehr
Das Konzert war dem Letzten sehr ähnlich, was soviel heisst, dass FISH nahezu zu jedem Song eine lange Geschichte erzählte bzw. die Beweggründe erläuterte, die ihn dazu brachten, dieses Stück zu schreiben. Dabei konnte man mal lachen, mal schmunzeln aber auch sehr nachdenklich werden. FISH versteht es sehr gut, Stimmungen aufzubauen, in die er seine Lieder dann sozusagen einbettet.
Neben seinen eigenen Werken streute er auch zwei drei Dinger von MARILLION ein, man konnte aber einige Male zwischen den Zeilen lesen, dass er auf seiner ehemalige Band nicht mehr so gut zu sprechen ist. Einmal musste man gar nicht zwischen den Zeilen lesen als er einen Fan frontal "beleidigte", der es wagte, in der ersten Reihe mit einem MARILLION-Shirt zu stehen. Das Ganze war aber nie ernst gemeint und immer mit einem Augenzwinkern versehen. Und um alle Zweifel zu beseitigen (obwohl das nicht nötig war), hob er dem Typen bei einem der nächsten Songs sogar das Mikro hin, und sang mit ihm zusammen. Dass Fish keinerlei Berührungsängste hat, zeigte er auch, als er von der Bühne stieg und einen ganzen Song im Publikum sang, als wäre nichts dabei. Nun, es ist ja auch nichts dabei, aber andere "Stars", oder mehr noch jene, die das gerne wären, wären sich für so eine Aktion viel zu fein.
Falls man FISH noch nicht live erlebt hat, sollte man das vielleicht baldigst nachholen, denn allzu lange wird der mittlerweile 56 Jährige nicht mehr in der Welt der tourenden Musiker verbleiben. In einem Interview hat er schon angekündigt, dass er wohl noch ein Album machen wird und danach Schluss mit Mucke ist.
Kann ich auch verstehen, denn er macht seine gesamte Musik selbst, hat ein eigenes Plattenlabel und vermarktet auch alles selbst.Das ist selbst mit einem Team zusammen eine Menge Arbeit. Mit den großen Plattenfirmen hat er schon vor einiger Zeit gebrochen, weil diese für ihn die Künstler nur noch aussaugen und solange "am Leben" halten, wie diese auch Profit abwerfen. Erfreulicherweise will FISH, der mit richtigem Namen Derek William Dick heisst, nach seinem Rückzug aus dem Musikgeschäft ganz nach Karlsruhe ziehen, wäre sicherlich ein illustrer Dauergast im Wildparkstadion. Jedenfalls waren die ca. 400 Leute wiedermal vollauf begeistert und feierten den Schotten gebührend ab. Der wiederum kam auch trotz dem schlechten Gesundheitszustand nochmals zu einer Zugabe zurück auf die Bühne. Insider wissen, dass er dies in Karlsruhe immer im KSC-Trikot tut, leider kam er diesemal aber "nur" mit einem KSC-Shirt raus, dachte ich zumindest, dieses zog er dann aber aus, darunter kam ein Deutschland-Trikot zum Vorschein, na ja, wegen der WM halt, er meinte dazu, dass die deutsche Mannschaft so sympathisch sei und er bei der WM zu ihr gehalten hatte.
Zu guter letzt zog er das dann aber auch noch aus, und DA war es dann, das KSC-Trikot. Leider nicht das aktuelle, hier herrscht definitiv Handlungsbedarf !!!
Als das Konzert dann vorbei war und alle Gäste aus dem Laden waren, kam FISH nochmal raus, er wusste wohl irgendwoher, dass ich derjenige war, von dem ihm vorher erzählt wurde.
Er ging auf mich zu und fragte mich, ob ich der Typ vom KSC sei. Als ich das bestätigte, freute er sich dermaßen, dass er mich tatsächlich spontan umarmte. Ich war ziemlich perplex und freute mich natürlich auch. Wir unterhielten uns dann eine Weile über Fussball, Ultras und den KSC. Er erzählte mir von früher, wie es war, wenn die "Hibs" (er ist Fan des schottischen Clubs Hibernian F.C.)auswärts fuhren und zum Beispiel ganz Glasgow zerlegten. Es war genial, wir verstanden uns auf Anhieb, er feierte die Gegengerade und unser Tun über alle Maßen ab, wenn er im Stadion sei, dann schaue er oft mehr auf die Kurve als aufs Spiel. Ich brachte dann so nen lockeren Spruch wie: Wenn er mal wieder im Stadion ist, dann solle er sich einfach melden. Ich dachte mir natürlich nichts dabei, schon gar nicht daran, dass er mir gleich darauf und ohne zu zögern seine private Handynummer und seine Email-Adresse gab. Es war eigentlich komplett surreal und ich konnte diese ganze Situation erstmal gar nicht fassen. Was für ein klasse Typ!
Ich erlaubte ihm dann noch ein Foto mit mir zu machen .... he he, natürlich nicht, aber einen Schnappschuss gab es dann natürlich schon noch. Guckst du hier

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