Freitag, 22. November 2013

BUCHTIPP: KURVENREBELLEN

Hier mal wieder ein Buchtip. Auch wenn es das gefühlte 500ste Buch über die Ultras und ihre manchmal widersprüchlichen Verhaltensweisen ist, ich habs mir reingezogen. Nicht zuletzt deswegen, weil ich selbst aktiv an diesem Buch mitgearbeitet habe. Nun, vielleicht ist "mitgearbeitet" etwas zu dick aufgetragen. Ich habe repräsentativ für die Karlsruher Szene ein Interview gegeben. Und das auch nur, weil ich den Autor Christoph Ruf ganz gut kenne und er schon desöfteren durch gute und objektive Artikel über Fussballfans im speziellen über Ultras, aufgefallen ist. Doch ist die Tatsache, dass ich kleines Würstchen zu diesem Buch etwas beigetragen habe, nur ein sehr kleiner Grund, dieses zu lesen. Es gibt 1000 andere und bessere!
Das Buch ist hervorragend recherchiert und beeinhaltet viele Insider-Informtionen, die viele Nicht-Ultras (vielleicht auch einige Ultras) verblüffen werden. Beispielsweise geht er auch sehr kritisch mit den oft illegalen Machenschaften der Polizei in Gericht oder mit den leider manchmal erfolgreichen Versuchen von Rechten, die ganze Fannszenen unterwandern.
Obwohl Ruf auch die Ultras und ihr Verhalten oft kritisiert, regt man sich darüber kaum auf, weil er es schafft (wie Jonas Gabler beispielsweise auch), einem einen Spiegel vor die Nase zu halten. Unterm Strich ist das Buch aber glasklar und ohne Zweifel ein lesenswertes Machwerk, welches die Subkultur der Ultras überaus positiv, ernstzunehmend und absolut erhaltenswert darstellt.
Ein Zitat gefällig?

"Wer Ultras kritisiert, findet auch jede Menge Ansatzpunkte. Doch unter Garantie findet er keinen, den die erstaunlich selbstkritische Szene nicht auch schon intern diskutiert hätte - nicht der einzige Punkt, an dem sich Ultras wohltuend von vielen ihrer Altersgenossen unterscheiden: von all den Konsum-Sklaven, die am Samstag morgen vor "Primark" oder "Starbucks" herum stehen, stupide auf ihre Smartphone starren und sich offenbar nur dann unterhalten können, wenn ihre Telefone einen Gesprächsgegenstand hervorzubringen scheinen. Man mag einiges an Ultras auszusetzen haben, vieles davon wird auf den kommenden 200 Seiten genauso thematisiert wie all das, was die Ultra-Szene zur vielleicht faszinierendsten Jugendkultur dieser Tage macht. Eines steht aber fest: DIE ULTRAS SIND DIE BESTEN IHRER GENERATION "

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