Dienstag, 24. März 2015

HUNDRED SEVENTY SPLIT
(24.03.2015 JUBEZ KARLSRUHE)

Da ich durch meinen Reisebericht jetzt etwas im Rückstand mit meinen Konzertberichten bin und diese ja auch nicht zu kurz kommen sollen, habe ich beschlossen, die letzten Shows nicht chronologisch abzuarbeiten, sondern so, wie es mir grad in den Sinn kommt. Das hängt vor allem damit zusammen, dass ich grad von einem Weltklasse-Konzert komme und erstens nicht so lange warten möchte, bis dieses "dran" ist und zweitens ich nicht Gefahr laufen möchte, einige Details zu vergessen.
Lange Rede... heute gehts um die Rockband HUNDRED SEVENTY SPLIT. Offengestanden hätte ich diese Band nicht gekannt, wäre nicht als Zusatz dabei gestanden, dass das die Band zweier Miglieder der legendären TEN YEARS AFTER ist. Der eine, Leo Lyons (71!!!), sogar Gründungsmitglied von TEN YEARS und Joe Gooch (37), seines Zeichens genialer Gitarrist und Sänger, der 2003 das Erbe des genialen Alvin Lee bei T.Y.A. antrat. Eben diese beiden Burschen starteten dann das oben genannte Sideprojekt, welches nun auch schon fünf Jahre existiert. Im Programm hat die Band natürlich auch eine Klassiker von T.Y.A.
Man durfte also gespannt sein. Leider fanden sich nur ca. 120 Leute im Jubez ein, wenn der Rest der Karlsruher Rockgemeinde nur annähernd geahnt hätte, was ihnen da entgeht, es wäre locker ne 1000er Halle ausverkauft gewesen. Aber leider sind die Engländer halt nicht wirklich bekannt und haben wohl auch ne Plattenfirma am Start, die sich nicht gerade den Arsch aufreissen was Promo und Vertrieb angeht ... aber vielleicht ist das ja auch so gewollt.
Vorband gab es glücklicherweise keine, und als das Trio auf die Bühne kam, war mein erster Gedanke: Leo Lyons sieht etwas aus wie Mad Jack aus "Der Mann in den Bergen" der auf seinem Esel "Nummer 13" die Gegend unsicher machte. Die Älteren werden sich vielleicht erinnern.
Aber von Ältersschwäche keine Spur. Die drei legten los wie die Eisenbahn!
Ich will mal so sagen: Das Konzert war der reinste Bombenteppich, wirklich JEDER Song war eine Rockgranate, die einen in seinen Riff-Bann zog, nur die übergenialen Gitarrensoli von Joe Gooch ließen einen ab und an aus der Trance erwachen, weil man kaum glauben konnte, was man da hörte. Gooch ist wirklich ein würdiger Nachfolger von Alvin Lee, der war ja ein Gitarren-Genie, keine Frage, aber ich wage fast zu behaupten, dass Gooch noch einen Tick virtuoser ist.
Lyons überigens rockte dermaßen ab, dass man zeitweise glaubte, er würde seinem Bass gehörig einen in die Lücke düsen.
Jedenfalls hat er gemäß dem Codex des Old Irons Syndicates noch MASSEN an Kugeln in der Muskete!
Nach ner Stunde machten sie dann ne kurze Pause, um etwas zu relaxen. Gleich danach gab es einen kleinen und etwas softeren Blues-Part, der aber nicht weinger spitzenmäßig war. Aber in Wirklichkeit nutzten sie die Zeit nur, um ihre Kanonen neu zu laden, denn sie feuerten bald wieder aus allen Rohren. Wirklich,ich übertreibe nicht ein kleines Bißchen! Die Leute tanzten und rockten die Bude, klar wären einige mehr toll gewesen, aber der Band machte es sichtlichen Spass und das übertrug sich auf das Publikum. Und genau darum geht es doch eigentlich. Egal, ob es H.S.S. oder T.Y.A. Songs waren, wirklich jedes einzelne Lied war Hammer und traf voll ins Schwarze, wirklich jeder Song liess einen die Augen schliessen und versetzte einen unwiderstehlich in einen der vielen Rockhimmel. Zieht euch selbst was davon rein, ihr werdet mich verstehen!
Beste Grüsse gehen raus aus Chris (danke für die CD!) und Platten-Mogul Armin!

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