Sonntag, 6. September 2015

GEORGE THOROGOOD & THE DESTROYERS
(27.07.2015 TOLLHAUS KARLSRUHE)

Das war mal ein richtiges Highlight, was das Tollhaus da an Land gezogen hat. Auch wenn GEORGE THOROGOOD in Deutschland eher nur wirklichen Insidern bekannt ist, ist der Bursche in Amerika ne ganz große Rock'n'Roll-Nummer. Ich ergriff die Gelegenheit, bei dieser Show zu arbeiten und kam ob der technischen Möglichkeiten und dem professionellen Standard des Tollhauses nicht mehr aus dem Staunen heraus. Der Laden ist wirklich komplett durchdacht und bis aufs kleinste Detail perfekt geplant.
Auch der Tourtross, das Equipment und die Mannschaft waren erstklassig, alles nur vom Feinsten, allein daran konnte man schon erkennen, was für ein Kaliber GEORGE THOROGOOD eigentlich ist.
Abends waren dann über 1000(!) Leute im Tollhaus, sozusagen die Creme de la Creme der hiesigen Rock-Szene. Allen war klar, dass das eine vielleicht einmalige Chance war, diese Rock-Legende nochmals in Deutschland zu sehen, der Gute ist ja nun auch schon 65!
Im Schlepptau hatte ich Musikpabst Armin und Larso Niemalszufrieden, genialerweise konnten wir drei geile Sitzer auf der Empore ergattern.
Support des Abends war ein gewisser J.J. GREY und seine Band MOFRO. Ein mehr als merkwürdiger Name, aber Hallo, eine Band von Spitzenmusikern, allen voran Sänger und brillianter Gitarrist J.J. GREY. Der Typ sieht eher aus wie ein Standup-Comedian, aber kann der Bursche die Saiten zupfen !!! Eine fantastische Blues-Rock Show, deren Hits sofort in aller Ohren gingen.
Das war genau der richtige Zunder für das kommende Feuerwerk, welches GEORGE THOROGOOD und seine DESTROYERS danach abbrennen sollten. Olle George kam ganz in schwarz, nur sein gebundene Rambo-Stirnband war weiß. Das war schon mal ein Bild für Götter. Und obwohl ich ehrlicherweise vom ganzen Set nur 4-5 Songs kannte, war das dermaßen gut und mitreissend, dass man nur schwer ruhig sitzen bleiben konnte. Purster Rock'n'Roll ohne jegliche Bühnen-Schnörkel, aber gerade deswegen eine gnadenlos gutes Konzert, bei der ab und an sogar das komödiantische Talent des geborenen Frontmannes zur Geltung kam. Er brachte einige saukomische Slapstickeinlagen (auch zum Thema Star-Allüren), was ihn noch sympathischer machte, als er ohnehin schon rüber kam. Klar, er und seine Jungs sind Vollprofis und verstehen es, dem Publikum eine gute Show zu bieten, aber dennoch kann man eben bei manchen Künstlern merken, dass sie es ehrlich meinen und mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben sind.
Einzig vom Publikum hätte ich mir mehr erhofft, denn elektrisierend genug war es allemal. Doch lediglich ein kleiner Teil der Leute war am "brodeln". Der Großteil feierte die Songs zwar ab, stand aber meistens nur teilnahmslos rum. Es war halt auch schweineheiss an dem Tag.
Alles in allem war es eine geniale Show einer Rocklegende, die hierzulande leider fast nur Rock-Nerds (und natürlich seinen Fans) ein Begriff ist, von der aber fast jeder mindestens einen Song kennt (entweder "Bad to the bone" oder "One Borbon, one Scotch, one Beer")
Als ich nach der Show zum Abbau hinter die Bühne ging, sah ich GEORGE THOROGOOD wie wild den Gang in Richtung Backstage-Bereich hinunter zu rennen und er schrie dabei lauthals: "YEAH...WE ROCKED!!!"
Treffender kann man es nicht ausdrücken! Hier noch eine Art Medley-Video vom Tollhaus selbst

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