Montag, 8. Juli 2013

NAS (ZMF FESTIVAL FREIBURG 02.07.2013)


Das ZeltMusikFestival ist eigentlich ne echt schöne Sache und es lohnt sich immer da mal ins Programm reinzuschauen. Dieses Jahr stach mir beim sondieren der Lineups der Rapper NAS dermaßen ins Auge, daß ich mit Hilfe des noch guten Auges sofort einige Tickets klar machen musste. Man muss ja heutzutage echt glücklich sein, wenn sich
a.) mal wieder ein der Herren Ami-Rapper in Deutschland die Ehre gibt und
b.) man davon auch noch irgendwie erfährt.
Leider ist die Konzert-Dichte guter Rap-Acts in den letzten Jahren extrem zurück gegangen, woran auch immer das liegen mag. Egal, hier musste ich zuschlagen und 35 Mäuse für ein Ticket war auch noch mehr als erträglich! Also Freundin und HipHop Koryphäe "Bulldog" ins Auto gepackt und nach Freiburg gedüst. Das Festival-Gelände ist ein kultureller Schmelztiegel und verdient es meiner Meinung nach, auch ohne Konzert mal besucht zu werden. Es ist allerhand geboten und auf den diversen kleinen Bühnen kann man auch sehr viele Künstler für Umme sehen. Doch NAS fand im großen (Zirkus)Zelt statt und da kam man natürlich nur mit Karte rein. In das Zelt passen sicher 5000 Leute. Ich schätze mal so 2-3000 waren da. Vor-Rapper war FARD ausm Ruhrpott. Diese ganzen Bushido-Style Rapper sind nicht so mein Ding, n paar Songs waren ganz nett, aber auch nicht mehr. NASTY NAS WAS NEXT!!! Witzigerweise kam der Veramstalter vorher auf die Bühne und bemerkte richtigerweise, daß diese 2-3000 Leute eigentlich beschämend wären, wenn ein so bekannter Künstler mal wieder nach Deutschland kommt. Der Mid-Fünfziger vom Typ Sozialkunde-Lehrer machte die Meute dann aber in seiner nonchalonten Art heiss auf den bevorstehenden Act und beendete seine Rede, in dem er die rechte Faust in die Luft streckt und nach einer rhetorischen Pause die Worte "HIP HOP" in den Zelthimmel brüllte. WORD! DAMIT war alles gesagt! Der DJ legte nen phatten Beat auf und der kleine New Yorker NAS kam auf die Bühne gestürmt. Alter war das geil!! Und wie hart dieser Typ rappte. Die Leute flippten gut aus und vom Sound her sah man sich in die 90er versetzt. Gerade die ersten Songs erinnerten mit ihrer Härte und ihrer Geschwindigkeit an alte Ice-T oder Public Enemy Sachen. Es war wirklich verblüffend gut und man konnte kaum ruhig stehen bleiben. NAS kam auch vollkommen unaffektiert und sympathisch rüber,klar, seine 15-20 Riesen wird er auch eingesteckt haben (wenns nur reicht) und sicherlich hatte er keinen Plan, in welcher Stadt er da grade auf der Bühne stand. Aber das war alles egal. NAS rappte das Zelt! Zu den Leuten sei mal wieder gesagt, daß Meute-mässig gar nix abging. Kein Hüpfen, kein Tanzen, schon gar kein Rempeln. Nur auf der Stelle stehen und mit dem Arm wedeln und kreischen, wenns verlangt wird. Wie langweilig, aber wenn man ehrlich ist, in Amiland ist es ja genau so. Die Zeiten, als sich Hardcore und HipHop noch vermischten, sind wohl leider vorbei. Wenn ich nur daran denke, wie es bei meinem ersten House of Pain Konzert abging. Aber egal, NAS war klasse und spielte natürlich all seine Hits. Dazu sampelte er auch noch Rap-Größen wie Notorious B.I.G. oder ONYX, was natürlich speziell im ersten Fall immer gut ankommt, speziell wenn man mit den Rappern der East Coast sympathisiert. Nach gut 2 Stunden war der Spass dann vorbei und einige verliessen ob der ausgebliebenen Zugabe etwas enttäuscht das Zelt. Für mich total unverständlich, weil in dem Konzert alles drin war, was drin sein musste!

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