Mittwoch, 18. Mai 2011

EINE WAHRE GESCHICHTE

Vor kurzem erzählte mir ein Kumpel eine Wahnsinns-Geschichte, die mir seither immer wieder im Kopf herum schwirrt. Heute kam ich dann zu dem Schluss, daß dieses Ereignis einfach niedergeschrieben werden muss um so der Nachwelt erhalten zu bleiben.
Meines Kumpels Kumpel hat eine Freundin die als Arzthelferin arbeitet.
Diese wiederum hat eben in dieser Praxis eine Kollegin. Da ich keinen Plan habe, wie die gute Frau heißt (tut auch nicht wirklich was zur Sache), nenn ich sie einfach mal Helga.
Nun, Helga hat einen authistischen Sohn, was ja normalerweise nichts lustiges ist.
Auch die fast schon archaischen Körpermaße dieses erst 18jährigen Sohnes, der wohl gut und gerne 2 Meter Körpergrösse und satte 150 Kilo sein Eigen nennen darf, sind noch nicht wirklich der lustige Teil dieser Geschichte. Letzteres trägt aber durchaus zum witzigen Teil der Erzählung bei.
Eines Tages rief der Sohn (nennen wir ihn bezeichnenderweise Arnold) bei seiner Mutter in der Praxis an.
ring ring ring
Helga: "Hallo"
Arnold: "Mama, Mama, Mama ... komm schnell heim"
klick ... aufgelegt
Helga: "? "
Da aber Arnold desöfteren derlei merkwürdige Anrufe machte, maß Helga diesem nicht allzu viel Bedeutung bei, doch dann ...
ring ring ring
Arnold: "Mama, Mama, Mama ... komm ganz schnell heim"
klick ... aufgelegt
Helga: "???"
Aber noch immer machte sich Helga nicht wirklich Sorgen,
erst als der dritte Anruf kam, sollte sich das schlagartig ändern.
ring ring ring
Arnold: "Mama, Mama, Mama ... komm ganz schnell heim ... ich hab n Troll gefangen"
klick ... aufgelegt
Helga: "?????????????????????????"
Schnustracks machte sich Helga auf den Nachhauseweg, ohne auch nur annähernd zu erahnen, was denn da passiert sein konnte bzw. was denn ihr aufgeregter Sohn damit meinen könnte, daß er einen "Troll" gefangen hätte. Helga hatte ein ganz mieses Gefühl!
Als Helga endlich zu Hause ankam und klingelte, machte ihr stiernackiger Sohn die Tür auf. Doch genauso hektisch wie am Telefon rannte er auch wieder ins Wohnzimmer, liess aber auf dem Weg dorthin nochmals verlauten, daß er einen Troll gefangen hätte und er im Keller sei.
Dann begab er sich völlig unbeeindruckt wieder vor den Fernseher um weiter Trickfilme zu schauen.
Über der Mutter platze eine Gedankenblase an der anderen, jede davon lediglich mit einem simplen Fragezeichen gefüllt.
Was war denn hier los? Was konnte denn Klein-Arnold damit meinen.
Also nahm sich Helga all ihren Mut zusammen und öffnete die Kellertür, ohne auch nur annähernd zu erahnen, was sie dort vorfinden würde.
Helga: "Hallo?"
Helga: "Halloooo?"
Auf einmal antwortete aus dem Dunkel des Kellers eine ängstlich quiekende Fistelstimme:
Fistelstimme: " Hilfe ... Hiiilfe ... ich bin hier unten!"
Helga: "Wer ist denn da?"
Fistelstimme: "..."
Helga: "Hallo, kommen sie doch hoch!"
Fistelstimme: "Hab aber Angst"
Helga traute ihren Augen nicht, als plötzlich ein kleines Männlein mit kariertem Anzug, schwarzer Melone und übergrosser Fliege ins Licht trat. Das ängstliche Männlein nahm sich ein Herz und kletterte
die für ihn sehr hohen Stufen mühsam hinauf.
Nun lüftete sich das Geheimnis, denn das lustige bunte Männchen war keineswegs ein Troll, sondern ein Zwerg, der Spenden für den Zirkus sammeln wollte !!!
Als er an Helgas Tür klingelte und Arnold öffnete, machte dieser sofort große Augen ob des vermeintlich märchenhaften Fanges, den er hier vor sich sah. Also schnappte er den für ihn mehr als handlichen Mann unter den Arm und sperrte ihn kurzerhand in den Keller, ohne sich dabei um die Hilferufe und die verzweifelten Befreiungsversuche des "Zauberwesens" zu scheren.
Jetzt, da Helga da war, verlor der Winzling seine Angst, wurde sogar etwas zornig und drohte mit der Polizei.
Doch das Ende vom Lied war, daß dieser zwergenwüchsige Zeitgenosse entgegen seines kleinen Körpers ein überaus großes Herz hatte und Helga und vor allem Arnold verzieh, als er von Arnolds Krankheit erfuhr. Die beiden bekamen sogar Freikarten für den Zirkus geschenkt.
Und wer weiß, vielleicht bekommt Arnold im Zirkus einen dermaßenen "Märchen-Flash", daß es hier bald einen zweiten Teil der Troll-Saga zu erzählen gibt.
Ich habe natürlich kein Foto des Zwergen, aber so in etwa muss er wohl ausgesehen haben

1 Kommentar:

  1. Diese Geschichte stammt aus einem Buch von Flora von Bistram und ist sicher nicht von dem Freund. Vorsicht wegen Copyright.

    AntwortenLöschen