Sonntag, 15. August 2010

LAGWAGON / NO USE FOR A NAME (12.08.2010 CAFE ATLANTIK)

Als ich vor einigen Wochen laß, daß diese beiden Punkrock-Größen in dem doch etwas kleinen Cafe Atlantik in Freiburg spielen sollten, waren mir sofort 2 Dinge klar. Ich bin amstart und der Laden wird sicher knallevoll sein. Ergo kümmerte ich mich frühzeitig um Karten im Vorverkauf, denn das Konzi wollte ich einfach nicht verpassen.
Auch wenn ich mich nicht als absoluter Fan der beiden Bands bezeichnen kann und ich im Übrigen noch nie als großer Punkrock-Experte hätte bestehen können , war ich mir dennoch sicher, daß dieses Konzert eine Bombenshow werden würde.
Als ich mit meinem Kumpel Bob am Cafe Atlantik ankam, war davor schon richtig was los.
Es standen einige hundert Leute davor, viele noch ohne Ticket (was auch so bleiben sollte).
Also nix wie rein in den Laden, in dem es schon richtig heiß war.
Kurz darauf kamen in dem erwartet bis unters Dach gefüllten Laden auch schon NO USE FOR A NAME auf die Bühne. Und auf der Stelle herrschte ein richtig schönes Chaos. Es ging gnadenlos ab und es wurde gehüpft, gepogt und jede Hymne wurde lauthals mitgesungen. Natürlich stieg mit der erhöhten Aktivität der Leute auch die Temperatur ins Unerträgliche. Selbst wenn man sich nicht bewegte, was bei der Musik doch recht schwierig war, war man binnen weniger Minuten klatsch nass geschwitzt.
Zu der Show von NUFAN gibt es nicht viel zu sagen, war ne gute Show mit guten Songs, aber für mich ist deren Musik trotz der Qualität doch ziemlich austauschbar und ähnelt Bands wie Millencolin oder NOFX doch sehr.
Höhepunkt des Gings war, als am Ende das Riesenbaby Chris Flippin von LAGWAGON noch für einige Songs die Rhythmus-Gitarre des Sängers übernahm. Das brachte die Meute dann nochmal richtig zum kochen.





In der Pause stürmten alle Leute raus auf die Strasse, weil es wirklich fürchtbar heiß war und eigentlich schon jeder physisch am Ende war. Doch logischerweise ging es ja noch weiter und als LAGWAGON auf die Bühne kamen, war der Laden natürlich wieder propp gefüllt. Es fiel sofort jedem auf, wie breit der Sänger Joey Cape war. Er kam als Letzter auf die Bühne getorkelt, stammelte irgendwas ins Mikro und konnte irgendwie auch nur mit dem Mikro-Ständer gerade stehen. Seine Bandkollegen machte das sichtlich nervös, doch als die Kalifornier loslegten, war der Sänger verblüffender Weise voll da und traf mit traumwandlerischer Sicherheit sämtliche Töne der Songs. Und was zur Hölle waren das für Songs! Jeder für sich eine Hymne. Meiner Meinung nach haben LAGWAGON auch irgendwie ihren eigenen Stil in den Liedern was die Show zumindest für mich weitaus interessanter machte, wie die der Vorband. Und wieder war die Meute voll da und es schwappten mehr als einmal gewaltige Pogo-Wellen durch die Menge hindurch. Echt eine klasse Show, wenn auch die Ansagen und Showeinlagen des Sängers eher ungewöhnlich waren. Es war auch grandios diesen Riesen Chris Flippin auf der Bühne zu sehen. Weil auch der Rest der Band eher kurz geraten ist, wirkt er noch größer und wuchtiger, als er ohnehin schon ist. Wenn er mit einer "normalen" Gitarre spielen müßte, sähe die an ihm sicher aus wie eine Okulele.
Doch irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und ich mußte an die Luft. Es war einfach nicht mehr zu ertragen. In dem Laden waren sicher 40 Grad und in der Luft war mehr Wasser und Schweiss als Sauerstoff. Ich hörte mir den Rest des Konzertes von draußen an, weil ich erstens nicht mehr in dieses Treibhaus zurück wollte und zweitens erst beim rausgehen meinen Bruder fand, den ich trotz der kleinen Größe des Ladens erst zu diesem Zeitpunkt getroffen hatte.
Ich nutzte die Zeit also, meine nassen Klamotten zu trocknen und mit meinem Bruder zu quaschen, den ich leider nicht oft sehe, weil er in Freiburg wohnt.
Wir haben dann wohl noch einige gute Songs verpasst, unter anderem eine Version von "Ace of spades", bei dem laut Bob beide Bands auf der Bühne standen und teilweise sogar die Instrumente tauschten, aber wie gesagt, davon bekam ich wenig bis nichts mit.
Aber das störte mich kein Stück, das Konzert war auch so klasse und speziell LAGWAGON gefiel mir mehr als nur gut!
Und dennoch, so gut es mir gefiel, ich wurde einmal mehr von der Tatsache überzeugt, daß keine Show der Welt so gut ist und soviel Spass macht wie eine gute Hardcore-Show mit einer total ausrastenden Meute dazu. Nichts gegen gute Punkrock-Shows, aber mir würde da auf Dauer der Kick und der Aggro-Faktor fehlen, aber wie gesagt, für zwischen durch ist sone Show zweifelsohne zu empfehlen.


Hier der volle Joey und der Riese Chris, dessen Kopf trotz Weitwinkel nicht mal aufs Bild passte!

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