Sonntag, 18. Januar 2015

R.I.P. MANOWAR
(17.01.2015 FRANKFURT JAHRHUNDERTHALLE)

OTHER BANDS PLAY - MANOWAR SUCK !!!
Was genau mich zu dieser Aussage bewegt, werde ich euch heute, einige Stunden nach dieser Frechheit, gern ausführlich schildern. Mein Aggress hat sich zwar kaum gelegt, aber man soll ja seine Gefühle rauslassen, solange sie noch frisch sind!
Eins vorneweg, MANOWAR waren einmal eine gute Band, die mit Platten wie "Battle Hymns", "Into glory ride" oder natürlich "Kings of Metal" Meilensteine gesetzt haben, die es immer wert sein werden, gehört und gefeiert zu werden. Dass MANOWAR zeit ihres Daseins aber auch durch masslose Überheblichkeit, Arroganz, politischer Inkorrektheit und vor allem der manchmal schon fast peinlichen Auslebung jedweder Metal-Klischees bestachen, konnte man aufgrund der guten Musik meistens geradenoch unter den Tisch fallen lassen. Und wenn wir das Konzert nicht einem Freund geschenkt hätten und wir mit einer guten Truppe dahin gefahren wären, hätten mich wahrscheinlich keine zehn Pferde jemals mehr auf ein MANOWAR-Konzert gebracht. Die New Yorker hatten sich in den letzten Jahren einfach zuviel Negatives erlaubt, doch was an diesem Abend abging, stellt jede bisherige Kritik ad absurdum.
Doch was war denn nun so schlimm am Auftritt dieser männlichsten und potentesten Metal-Götter ever? Nun, es war NICHT MAL die Tatsache, dass Eric Adams Semi-Playback sang und machmal nur die Einspielung zu hören war. Das hätte ich noch verziehn ... Es war NICHT MAL die Tatsache, dass sie sicher 45 Minuten des gesamten Sets mit labern und selbstbeweihräuchernden Interview-Einspielungen verplemperten. Auch das hätte ich noch verziehn, weil diese älteren Herrschaften doch eeinige Verschnaufpausen mehr als üblich benötigen dürfen. Natürlich hätte ich auch die lächerliche Show und die ledernen Salamander-Anzügchen verzeihen können, das war ja noch nie anders. Auch hätten mir mieser Sound, beschissene Songauswahl und horrender Eintrittspreis nichts ausgemacht, man lässt ja einiges über sich ergehen, wenn man eine vermeintlich große Band sehen will. Doch sind drei Dinge an diesem Abend passiert, die ich (und nicht wenige andere Metalheads)niemals verzeihen können. Sind übrigens an ihrer Unverzeilichkeit gemessen aufsteigend aufgezählt.

1.) Das gesamte(und ursprünglich geniale)"Warriors Prayer" wurde komplett neu aufgenommen, mit neuen Stimmen und teilweise neuem Text, sodass jeglicher Zauber(sofern der bis zu diesem Zeitpnkt noch vorhanden war)getötet wurde, als dieses abgespielt wurde. Daran änderte auch der billige Versuch, diese Geschichte in Bilder zu fassen, nichts.

2.) MANOWAR spielten KEINERLEI Zugaben, dafür wurde komplett VON BAND "The Crown and the ring" eingespielt und es wurde 7 Minuten eine Deutschland-Fahne eingeblendet. Absolutes No-Go!!! Übrigens wurde auch diese komplett sinnlose Aktion von endlosen Handys gefilmt und sogar bejubelt !!!

3.)Bei diesem Punkt muss ich etwas weiter ausholen. Bei solchen Groß-Events ist es leider mittlerweile normal, dass ein Großteil der Leute komplette Vollidioten sind, die lieber Handy-Videos machen oder mit ihrer Alten schmusen, wie eine Metal-Show zu feiern. Dazu kommt noch, dass MANOWAR ohnehin nicht die "normalen" Metal-Fans anzieht, sondern schon immer auch einen riesen Haufen Arschlöcher. Wie demnach zu erwarten war, ging bei den ersten Songs rein gar nichts ab, keinerlei Bewegung,kein Headbanging und schon gar kein moshen; lediglich hunderte Halbhirne, die entweder filmten oder ihre Hände im MANOWAR-Stil noch oben reckten. Als dann endlich ein paar Leute wenigstens etwas Bewegung in die Sache brachten(u.a. auch Bob und ich) keimte etwas Hoffnung auf. Da bisher nur Arschloch-Lieder liefen, ging ich davon aus, dass bei einem Hit wie "Wheels of fire" endlich die Luzie abgehen würde. Doch weiter gefehlt, wie ich mir das auch nur annähernd hätte denken können. Es war wirklich nicht wild, was in den ersten Reihen abging, ein paar Leute hüpften und moshten umher, maximal 30-40 Leute. Dabei wurden natürlich auch die ganzen Wixer angerempelt, die naiverweise davon ausgingen, dass man ne richtige Metal-Show gemütlich und ohne Stress in der ersten Reihe anschauen kann. Das ist eigentlich bei allen großen "Metal"-Konzerten so.
Was aber dann passierte, kann ich bis heute noch gar nicht wirklich glauben. Nach dem vielleicht fünften oder sechsten Song brach Obersalamander und Pausenclown Joey di Mayonäse die Show kurzerhand ab und nahm ein Mikro in die Hand. Zunächst beleidigte er die Securities, die bislang keinesfalls aufgefallen waren (schon gar nicht negativ), aufs übelste, was sie denn für Arschlöcher seien und das die mieseste Security ever wäre. Ihm ging es darum, dass die Jungs vom Ordnungsdienst etwas gegen DIE Leute machen sollten, die vorne verzweifelt versuchten, etwas Stimmung in die Hütte zu bringen. Er meinte, dass "Slamdancing" nichts auf einem Metal-Konzert zu suchen habe, und diese "Motherfucker" nur den Leuten die Show verderben, die diese in Ruhe sehen wollen !?!Ebenso verbot er es, dass jemand seinem Kumpek uder seine Freundin auf die Schulter nimmt. Auch das habe auf einer Metal-Show nix verloren, weil die Leute dahinter ja dann nichts sehen können. Ich traute meinen Ohren nicht!! Hatte er das alles wirklich gesagt? Natürlich gibt es immer Leute, die das Ganze etwas gemässigter angehen wollen, aber die stehen dann halt nicht in den ersten Reihen, sondern weiter hinten oder gehen gleich auf die Sitzplätze. DAS war doch schon immer so!
Bei einer guten Konzert-Meute wäre spätestens jetzt ein Protest ausgebrochen, doch bei dieser Ansammlung von Weichflöten und RockamRing-Gängern löste diese Aussage sogar noch Applaus aus.

Ich war echt fertig, sofort war mir und Bob klar, dass wir zumindest da vorne nichts mehr verloren hatten. Ich ging noch einen Schritt weiter und verliess den Innenraum. In den Katakomben staunte ich nicht schlecht, klar ist auch während eines Konzertes da draussen immer was los, aber die Summe der Scheiss-Bollen, die MANOWAR da an diesem Abend angesammelt hatten, brachten offensichtlich auch einige andere Metal-Fans zu dem Entschluss, das Konzert zu verlassen.Ich unterhielt mich mit zwei alten Frankfurtern, beide jenseits der fünf, und unsere Meinungen gingen nahtlos ineinander über: DAS war die reinste Kacke, die einem da vorgeschissen wurde.
Über die Jahre hinweg wurden die leeren Phrasen MANOWARs, dass nur SIE den wahren "True Metal" spielen und ihre "Crowd" die verrückteste der Welt sei und MANOWAR sozusagen diese Genre erfunden hätten, oftmals nur noch belächelt. Doch angesichts dieses Abends erreichten solchen Aussagen nun den absoluten Gipfel der Lächerlichkeit. Ob MANOWAR überhaupt jemals wirklich zur richtigen Metal-Szene zählten, lasse ich mal dahingestellt.Für mich jedenfalls sind allerspätestens nach diesem Abend MANOWAR gestorben. Niemals mehr werde ich für dieses kommerzverseuchte Geschwür von Witzfiguren auch nur einen Finger rühren, geschweige denn mir nocheinmal eine solche Fake-Verantaltung antun.

WIMPS AND POSERS -


LEAVE THE HALL !!!


Allerdickste Grüsse gehen raus an meine Brüder Grimmser, Bob, Daddy und Faxe, mit denen ich trotzdem einen geilen Abend verbrachte.Ebenso freute ich mich die alten Recken Sascha und Marco mal wieder zu treffen (wie wars beim Treppen steigen?) und am Ende sogar noch Pisser und Wolff getroffen, auch die dürfen sich wärmstens gegrüsst fühlen, auch wenn sie wie Faxe die Show eigentlich ganz gut fanden :-)

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