Mittwoch, 7. Januar 2015

MIDGE URE (23.11.2014 JUBEZ KARLSRUHE)

MIDGE URE, eigentlich eine Legende, aber mal ehrlich, 9 von 10 Menschen haben diesen Namen noch nie gehört! Aber sein musikalisches Vermächtnis hat es dermaßen in sich, dass man sich diesen Menschen wenigstens einmal livehaftig zu Gemüte führen muss, und wenn er schon mal Karlsruhe vorbei schaut, dann schon zweimal. Ist ja nicht das erste Mal, er war schonmal im Jubez, aber das flog völlig an meinem Schirm vorbei. Deshalb jammerte ich vor einiger Zeit etwas bei Musikpapst Chris herum, wie sehr mir das in den Leisten zwickt, dieses Konzert verpasst zu haben. Paar Tage später dann die Info von diesem grandiosen Menschen, dass er MIDGE URE wieder gebucht habe. Oh du meine Güte, wie glücklich er mich damit machte!!!
MIDGE URE kann wahrlich auf ein bewegtes Musikerleben zurückblicken, nicht nur, dass er Frontman von ULTRAVOX war, denen er mit seiner phänomennalen Stimme zu ihrer besten Zeit verhalf, nein, er war auch Teil des Duos VISAGE, die mit dem fast schon mystischen Hit "Fade to grey" einen auch heute noch oft gespielten Welterfolg landeten.Aber damit nicht genug sprang er auch mal kurz bei THIN LIZZY als Gitarrist ein, als Gary Moore die Band damals überraschend verliess.
Und das sind nur die allerwichtigsten Stationen seiner Laufbahn. Es würde den Rahmensprengen, hier alle aufzuzählen. Und schliesslich stellte er zusammen mit Bob Geldof auch noch BAND AID auf die Beine, ein riesiges musikalisches Hilfsprojekt (sozusagen das britische Gegenstück zu "USA for Africa"), in dessen Mittelpunkt der Welthit "Do the know its Christmas" stand den, ihr werdet es schon ahnen, auch MIDGE URE mit Bob Geldof zusammen geschrieben hat.
Aber auch seine ganz "profane" Solo-Karriere war überaus erfolgreich. Man durfte also einiges von dem Konzert im Jubez erwarten. Da an diesem Abend hauptsächlich ältere Semester erwartet wurden, war der große Saal komplett bestuhlt, tat der guten Stimmung aber keinerlei Abbruch.
MIDGE URE erwies sich als absoluter Purist, schwarze Bühne, nur eine Gitarre und ein Mikro, sonst nix! Gut, etwas Technik war auch dabei, er hatte so nen Soundeffekt am Start, der irgendwie einen Hall auslöste, wenn er seine Stimme vom Mikro weg bewegte. Allein das war schon geil und wurde von dem Schotten perfekt eingesetzt.
Eigentlich ist das kein Bestandteil meines Wortschatzes, aber dieses Konzert war im wahren Sinne des Wortes "hinreissend"! Olle Midge zog alle in seinen Bann, und das tat er mit seinen eigenen Hits wie "If I was" oder "Breathe"(wurde übrigens für einen aktuellen SKY-Trailer reaktiviert, das gibt auch wieder einige Taler in seine eh schon gut gefüllte Schatulle), aber auch ULTRAVOX-Hits wie "Vienna", "Lament",das epische "Hymn" oder das herrlich melancholische "Dancing with tears in my eyes" trafen voll ins Schwarze. Garniert wurde die Setlist natürlich noch mit "Fade to grey" und logischerweise auch mit einigen seiner neueren Sachen, die den alten Gassenhauern in nichts nachstehen, vielleicht nicht ganz so radiotauglich, aber auch kein bißchen weniger gut.
Zuguterletzt haute er noch den Band-Aid Hit "Do they know its Christmas" raus, man merkte zwar, dass er den nicht so gerne und keineswegs immer bringt, aber angesichts der charitativen Wirkung und der aktuellen Band-Aid Reanimation (der Song wurde zum 30 jährigen Jubiläum mit aktuellen Stars neu aufgenommen um Spenden gegen Ebola zu sammeln)kann man dieses Schmuckstückchen schon mal bringen.
Ich fand, der Abend war wirklich etwas ganz besonderes, für mich ist MIDGE URE ein ganz Großer, auch wenn seinen Namen speziell in Deutschland viel zu wenige kennen.
Als Tribut für sein Lebenswerk hier noch einmal die beiden Band-Aid Videos aus den Jahren 1984 und 2014

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