Samstag, 5. Juli 2014

SEPULTURA / SUICIDAL ANGELS
(22.06.2014 JUBEZ KARLSRUHE)

SEPULTURA ... oder was davon noch übrig ist. Über die brasillianische Thrash-Ikone wurde und wird viel geredet. Natürlich sind sie nach dem Weggang oder besser, nach dem Zerwürfnis mit den Cavalera-Brüdern nur noch der restliche Rumpf dessen, was SEPULTURA einnmal ausmachte.
Aber nichtsdestotrotz wollte ich mir die Jungs im Jubez anschauen, nicht nur wegen des Support-Acts SUICIDAL ANGELS, sondern eben auch, weil man lokale Konzis einfach unterstützen muss, ob man jetzt Feuer und Flamme ist, oder wie in diesem Fall, dem Abend etwas skeptisch entgegen sah.
Die lokale Vorband DESOLACE verpasste ich leider, weiß aber auch so, dass das klasse Jungs sind, die ihren Weg auf beeindruckende Weise voran schreiten.
SUICIDAL ANGELS hatte ich vor ein paar Monaten schonmal gesehen, ist ne gute Band, aber leider etwas abwechslungslos. Mir fehlen da sone Breakgewitter und mal ein Moshpart, der einem die Nüsse in den Hals drückt. Aber dennoch ne gute und solide Thrash-Show die Spass machte.
Doch die ca. 350 Leute (Respekt Karlsruhe, fürn Sonntag Abend gar nicht mal schlecht) warteten im Endeffekt alle nur auf SEPULTURA !!
Zur Band: aus den erfolgreichen Anfangszeiten ist nur noch Gitarrist Andreas Kisser übrig. Den Gsang übernimmt ja seit über 15 Jahren(! und immer noch der "Neue") der Ami Derrick Leon Green, ein schwarzer Hühne, der ebenso aus den Docklands des Rotterdamer Hafens kommen könnte. Dazu hat er jetzt noch seine Dreads abgeschnibbelt und trägt ne blanke und glänzende Kugel als Kopf. Mal ehrlich, ICH möchte mit dem Burschen keine Probleme haben.
Green ist auch echt kein schlechter Ersatz, stimmlich ne Granate, äusserlich wie gesagt, durchaus angsteinflössend und ob seiner dunklen Hautfarbe bringt er auch den Ethno-Einschlag, den SEPULTURA in manchen Songs hat, mehr als glaubhaft rüber. Gleich zu beginn des Konzert kam ne mächtige Ansage des Sängers, der richtig ungemütlich wurde und allen Hatern und Dummschwätzern nochmals klar machte, dass SIE SEPULTURA sind und niemand anders. Und so auf die Art, wer ein Problem damit hat, könne sich sicher gerne bei ihm melden. ich kann mir NICHT vorstellen, dass viele Anfragen kommen ...
Das Line-Up vervollständigten noch ein Basser, der ne absolute Kopie non Napalm Deaths Shane Embury zu sein scheint (er hat die gleichen verranzten Zuckerwatte-Haare und schüttelt diese in ebenso manischer Manier). Dazu noch ein Schlagzeuger der sicher vom Körper her kein Riese ist, aber was der Floh an den Drums macht, ist sensationell. Ein Instinkt-Musiker, wie ein Uhrwerk, schein sich bei den komplizierten Breaks und Wirbeln nicht mal im Ansatz konzentrieren zu müssen. Allein der war schon den Eintritt wert!
SEPULTURA hatten einen fantastischen Sound. Und obwohl ich zugeben muss, dass neuere Material eigentlich kaum zu kennen, waren mir doch viele der Songs geläufig und krachen, krachen tute jeder !!!
Was waren das für Nackenbrecher, auch die Crowd ging ganz gut mit, es waren erfreulich viele Jung-Metaller am Start. Speziell bei den bekannteren Dingern wie "Arise", "Territory", "Propaganda" und natürlich "Roots Bloody Roots" moshte fast das ganze Jubez. Es war ein zumindest für mich überraschend gutes Konzert, ich hatte meine Erwartungen nicht so hoch angesetzt. Dass es so ein Brett werden würde, hätte ich nie gedacht. Und mit der Meinung war ich glaub nicht alleine.
War auch echt schön zu sehen, wen SEPULTURA alles hinterm Ofen vor holte. War schön mal wieder einige alte Gesichter zu sehen. Und so gehen meine dicksten Grüsse raus an Musikpapst Chris, dafür, dass er die Band nach Karlsruhe holte (und für das geile Geschenk!),JenSOS,meinen Bruder Dave, Graffiti-Petro (der mit seinem Vater da war !!!) Bodybanger Strucker und NN-Alex, FCBeyerle samt Crew und Rula, deren Musikgeschmack mich immer wieder verblüfft!

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