Mittwoch, 7. Mai 2014

REBELLION TOUR 2014
(23.04.2014 UNIVERSAL D.O.G. LAHR)

Was bin ich froh, dass ich zu diesem Konzert den Arsch hoch bekam und nicht, wie mir meine Couch verführerischerweise anbot, den Abend auf ihr verbrachte um mir das CL-Halbfinale Real gegen Bayern reinzuziehen. Denn wie sich später glücklicherweise herausstellte, konnte man das Spiel auch dort sehen. Also zur Show: was ein Line-Up !! MADBALL, BIOHAZARD, H2O, WISDOM IN CHAINS, DEVIL IN ME und FINAL PRAYER. Das haut einem schonmal die Latten vom Zaun. Wäre IGNITE noch dabei gewesen, hätte ich das wahrscheinlich nicht mehr verkraftet. Aber die Kalifornier um Frontman Zoltan Teglas waren nur bei manchen Dates dieser Tour dabei. Es soll ja sogar HC-Fans geben, denen IGNITE nicht mal gefällt, aber diese Menschen kann ich dann mal gar nicht verstehen. Denen müssten man mal nen USB-Stick mit Ignite-Songs rektal verabreichen, sodaß ihre Arschbäckchen zu Hits wie "Call on my brothers", "Veteran", "My Judgement day" oder "Bleeding" vor Glück laut aplaudieren würden.
Nun denn, das CL-Spiel war noch nicht angepfiffen und unsere Truppe zog sich die Berliner FINAL PRAYER rein. Im großen Raum des D.O.G. war noch nicht soviel los und man kam ohnehin ins Grübeln, ob dieser Saal nicht doch ne Nummer zu groß für diese Tour war. Ich schätze mal, dass da locker 800-1000 Leute reingehen. Aber bei den Hauptbands war der Laden richtig gut voll, sogar auf den genialen Emporen auf beiden Seiten stapelten sich die Leute. Jedenfalls ging bei FINAL PRAYER noch keine wirkliche Luzie los, aber dennoch legten die Hauptstädter einen mehr als respektablen Auftritt hin.
Next was Portugals Finest: DEVIL IN ME ! Ich mag deren Musik, aber live konnte mich die Mischung zwischen Melodie und Härte bisher irgendwie nie vom Hocker reissen. Aber heute, mit massig neuen Songs im Gepäck, räumten die Südländer gehörig ab. Auch die Meute honorierte das gebührend. War echt ne klasse Show.
WISDOM IN CHAINS fiel dann fast gänzlich den Herren Ribery, Robben und Co. zum Opfer, will heißen, ich (und sicher 30 andere Jungs) zog mir im Vorraum das Spiel rein. Glücklicherweise konnte man mit einem Auge noch in den Hauptsaal reinschielen, sodaß ich nicht alles von der Show verpasste.Ich kann aber auch nicht sagen, dass ich die Jungs aus Pennsylvania wirklich gesehen hätte, deshalb verkneif ich mir ein Urteil ihrer Show.
Fast wäre es bei H2O ähnlich gelaufen, doch DIE liebe ich zu sehr, um sie ganz dem Fussball zu opfern, der an diesem Abend ohnehin grösstenteils langweilig war. Also zog ich mir die letzten 5-6 Songs der New Yorker Hardcore Punks rein. Wie immer ein Brett und gut gefeiert (wenn auch nicht so übelst wie aufm Groezrock, da gibts Videos von deren Gig, die sind abartig!) Natürlich waren alle Songs, die auf mein Trommelfell trafen, hochgradig hitverdächtig! Nägel wie "What happened", "Guilty by association", "One life one chance" oder "Sunday" wurden gnadenlos ins Brett gehauen! DeLuxe!
Dann sollte es aber richtig losgehen, auch wenn ich das nicht unbedingt erwartet hatte. BIOHAZARD sollten mich sowas von überzeugen! Dass die Burschen Hits en Masse haben, wird vielen bekannt sein. Doch mit dem Weggang von Evan "Sachsen-Paule" Seinfeld war es halt nimmer das Gleiche. Billy Grazidingens war beim letzten Mal, als ich die Band sah, irgendwie kein richtiger Frontmann und der Basser, der Seinfeld ersetzte, schien mit den Gesangsparts etwas überfordert. Doch DAS war vor 2 Jahren. Mittlerweile sind BIOHAZARD wieder zu einer richtigen Einheit geworden. Bobby wirbelt dermaßen über die Bühne, dass selbst Reed Timmer ein Video von ihm drehen würde, bevor er merken würde, dass Bobby gar kein Tornado ist! Auch die Frontmann-Rolle scheint mittlerweile auf alle Bandmitglieder verteilt zu sein, was nicht die schlechteste Idee war und Basser Scott Roberts singt inzwischen so gut, dass er sich fast genau wie Seinfeld anhört.Bio-Herz, was willst du mehr!! Es war wirklich ein purer Genuss, jeder Song war sofort wieder präsent, perfekte Mosh-Passagen rissen die Leute mit und die Stimmung war klasse. All Thumbs up!
Auf diesen Klimax (Vorsicht: Deutsch Grundkurs mit glorreichen 5 Punkten abgeschlossen!)können nur wenige Bands noch einen drauf setzen: MADBALL sind mit Sicherheit eine davon. Freddy, Hoya und Mitts sind eine Bank. Und auch wenn Freddy momentan so aussieht, als wäre er Erzieher im Behinderten-Kindergarten von Yonkers (Shirt zu kurz, zu enge dreiviertel-Cargo-Pants von Woolworth und ein Frisur, als hätte ihm eine Kuh auf den Kopf geschissen!), können er uns seine übergewichtigen und äusserst bewegungsarmen Mannen einfach keine schlechte Show liefern. Nein, das geht nicht!
MADBALL zockten nur Hits raus, kein schwacher Song. Alles dabei, unnötig hier die gesammelten Werke Madballs aufzulisten. Auch die Meute gab nochmal alles, einzig an Stagedivern mangelte es. Das sah auch Freddy so, der mehrmals durch die Lüfte fliegenede Leute forderte. Die kamen dann auch, aber aufgrund der Barriere zwischen Publikum und Bühne, waren es einfach nicht so viele, wie es das bei normalen Vorraussetzungen gewesen wären. Dennoch war die Crowd gut und selbst ich, der den Großteil des Abends eher passiv verbrachte, liess es mir nicht nehmen noch für einige Songs in die Rempelzone zu hüpfen, doch oh meine Freunde, das war keine gute Idee. Innherhalb weniger Minuten brach ich mir gefühlte 4 Rippen, riss mir das Schienbein auf, klemmte mir einen Rückennerv ein und spuckte zuguterletzt einen meiner Hoden aus. Ob ich wohl zu alt für sowas werde? NÄÄÄ, nächstes Mal muss ich mich einfach besser stretchen, dann flutscht das auch wieder im Pit!!! Alles in allem ein übelst geiler Abend, trotz Murmelverlust!
Dickste Grüsse gehen an Mademoiselle Jutta, ihren Ignite-hassenden Mann Larso, Jenschen klein (aber im Pit ein Großer!), die P-Dorf-Cityboys and last but not least, an den menschgewordenen Muskelberg Lucky Glück, dafür, dass er noch kam, obwohl die zweitletzte Band schon begonnen hatte.

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