Sonntag, 1. Dezember 2013

DIE GUTEN ALTEN KATASTROPHEN-FILME

Es waren einfach die besten Zeiten, Ende der 70er, Anfang der 80er. Die Welt schien noch etwas mehr in Ordnung zu sein, als sie das heute ist. Und das nicht nur, weil meine Generation damals gerade mal 10-12 Jahre alt war und man in diesem Alter ohnehin noch in einer Welt ohne Probleme lebt, sondern irgendwie habe ich den Eindruck, dass diese Zeit tatsächlich in vielerlei Hinsicht besser und einfacher war. Jedenfalls kann ich mich noch sehr gut an die Samstag Abend Filme erinnern; Samstage waren einfach nur schön, es war Familientag aber eben nicht so langweilig wie Sonntage, an denen man eh kaum was gescheites machen konnte. An Samstagen wurde eingekauft, im Garten gearbeitet oder das Auto gewaschen und dabei Bundesliga im Radio gehört. Und all diese Dinge machte man weitgehend als Familie. Diese Tage hatten ihren Höhepunkt dann am Abend, wenn die ganze Familie frisch gebadet zusammen kam um sich zur heiligen Zeit der Fernseh-Unterhaltung, um 20:15, einen unterhaltsamen Streifen reinzuziehen. Und meiner Erinnerung nach waren damals die geilsten Filme diese Katastrophen-Dinger aus den 70er Jahren mit richtigen Männern wie Lloyd Bridges, Charlton Heston oder Gene Hackmann.
Warum diese Filme im allgemeinen so erfolgreich waren, ist schnell erklärt. Einserseits laben sich viele Menschen gerne am Leid und am Schicksal anderer, und wenn man dabei aufgrund der Tatsache, dass es ja nur ein Film ist,nicht mal ein schlechtes Gewissen haben muss, dann ist das natürlich nochmal doppelt schmackhaft. Ein anderer Grund ist mit Sicherheit auch das Geschäft mit der Angst der Leute. Komischerweise scheint es der Menschheit wohl zu gefallen, dass ihr immer wieder durch verschiedenste Mittel Angst eingejagt wird. Man schaut sich einfach gerne an, was einem alles passieren könnte, egal wie abstrus das Unglück auch sein mag, um danach zur Sicherheit eine weitere Versicherung abzuschliessen oder gar die Notvorräte aufzufüllen.
Mir waren diese Gründe natürlich egal, ich mochte diese Filme einfach weil sie toll und spannend waren und angesichts der technischen Möglichkeiten damals extrem aufwendig gedreht wurden.
Dazu hatten sie immer eindeutige Charaktere. Man konnte sich immer darauf verlassen, dass die Helden die Sache schon irgendwie schaukeln und notorische Opfer-Typen wie Ernest Borgnine oder George Kennedy das Ende des Filmes auch garantiert nicht erleben würden, sondern sich auf welche Weise auch immer anti-heldenhaft opferten. Manch einer wird sich fragen, wie ich denn heute, im Jahr 2013, darauf komme, etwas über diese alten Schinken zu schreiben. Nun, gerade vor ein paar Tagen bin ich mal wieder auf so einen meiner Meinung nach kultigen Film beim zappen hängen geblieben. Er hiess "Verschollen im Pazifik" und war damals einer meiner Lieblings-Filme dieser Art. Ich seh mir die Dinger auf alle Fälle immer wieder gerne an und einzig und allein aus diesem Grund schreibe ich diesen Blog. Es soll eine Tribut an diese Filme und irgendwie auch an diese Zeit sein. Diese Filme bzw. dieses Genre haben es ja schliesslich auch bis in die Neuzeit geschafft, denn wie gesagt, die oben genannten Gründe sind von keiner Zeit abhängig und kommen auch heute noch voll zum Tragen. Nicht umsonst waren Filme wie "INDEPENDANCE DAY", "ARMAGEDDON", "THE DAY AFTER TOMMORROW" oder "2012" solche Kassenschlager!
Die folgenden Links (sofern ein Trailer oder ähnliches zu finden war) zeigen die zehn besten Katastrophen-Filme dieser Zeit, zumindest die, die mir positiv in Erinnerung geblieben sind.
U-BOOT IN NOT (GRAY LADY DOWN) 1978
VERSCHOLLEN IM PAZIFIK (LOST FLIGHT) 1969
hier sogar der ganze Film
AIRPORT 1970
ERDBEBEN (EARTHQUAKE) 1974
DIE HÖLLENFAHRT DER POSEIDON (THE POSEIDON ADVENTURE) 1972
FLAMMENDES INFERNO (THE TOWERING INFERNO) 1974
VERSCHOLLEN IM BERMUDA DREIECK (AIRPORT'77) 1977
ACHTERBAHN (ROLLERCOASTER) 1977
DER TAG AN DEM DIE WELT UNTERGING (WHEN TIME RAN OUT) 1980
DIE ODYSSEE DER NEPTUN (THE NEPTUN FACTOR) 1973
GIGANTEN AM HIMMEL (AIRPORT'75) 1975

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