Donnerstag, 16. Mai 2013

OLD FIIRM CASUALS / STIGMA / STOMPER 98


Als ich damals von diesem Konzert lass, dachte ich, daß danach das Cafe Central eine Komplett-Renovierung benötigen würde. Ich malte mir marodierende Skinhead-Horden aus, die den Laden wie eine riesige Lotto-Ziehung hätte aussehen lassen, in der hunderte von bemalten Kugeln( = tätowierte Skinheads, für die etwas Langsameren) wild umher kullern. Doch, wie so oft, war diese Phantasie in der Realität weit gefehlt. Es war überhaupt nicht viel los, es standen gerade mal 60 Leute im Laden, als sich olle Vinnie Stigma mit seinen Kumpanen ein Wolf spielte. Stimmung gleich null, aber seien wir mal ehrlich, die Songs von STIGMA sind zwar deluxe, aber wenn man den alten Mann sieht, bekommt man fast schon etwas Mitleid, denn Fakt ist, ohne seine Gitarre ist Stigma eine sehr merkwürdige Gestalt, die trotz jahrzehntelanger Bühnenerfahrung (MIT Gitarre) ohne seine Klampfe herum tänzelt, wie bei einem Cha-Cha Kurs für Senioren. Die Band, für die wir eigentlich angereist waren, kamen nun endlich auf die Bühne und im Saal waren mittlerweile 100 Leute (positiv geschätzt). Lars Frederiksen und seine OLD FIRM CASUALS !!! Die Band um den Kalifornier mit schwedischen Wurzeln, der ja hauptberuflich Mastermind bei Rancid ist, wurde ja schon zu Genüge kontrovers diskutiert, weil man den Jungs (bzw. Frederiksen) eine gewisse Nähe zur "grauen Zone" nachsagt. Doch waren an diesem Abend (natürlich) keinerlei politische Schwingungen auszumachen. Ich denke auch, daß manche Sachen einfach zu hochgekocht werden und manchmal so gut wie nichts an solchen Gerüchten dran ist. Das Konzert selbst war von der Musik her spitzenmässig und wäre mit der passenden Meute auch legendär geworden. Da Letztere aber fehlte, war es insgesamt nicht mehr als nett, weil einfach keinerlei Emotionen von den Leuten ausgingen. Und deshalb konnte ich mich auch über Dinge wie Frederiksens Verhalten aufregen, denn er spuckte und rotzte nicht nur pausenlos auf die Bühne, nein, er schoss tatsächlich auch ein Ohrenschmalz-Kügelchen durch den Äther, welches er vorher aus dem Ohr gepuhlt hatte und mit den Fingerkuppen flüchtig zu einem gelben Projektil modeliert hatte. Pfui deibel sag ich da nur, die Bühne hatte ich nicht aufräumen wollen! Hauptband des Abends waren die Göttinger STOMPER 98, eine Skinhead-Band, die in ihrer Vergangenheit auch schon oftmals in die Grauzone gesteckt wurden. Ob das tatsächlich so ist, kann ich nicht beurteilen. Wir glotzten uns ein paar Lieder an und kamen beide schnell zum Schluss, daß sich das irgendwie nach Onkelz anhörte und so gar nicht unser beider Ding war. Also subtrahierten sich die beiden Jungs vom Old Irons Syndicate (Larso et moi)unauffällig vom Geschehen und düsten früher als gedacht nach Hause, was aber keinem von uns wirklich unrecht war!

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