Samstag, 8. September 2012

MOLOTOV (SUBSTAGE KARLSRUHE 30.08.2012)

Als ich an dem Abend aus dem Substage ging, war ich dann doch etwas enttäuscht. Denn obwohl alle Vorraussetzungen für ein geiles Konzert vorhanden waren, griffen die verschiedenen Komponenten nicht so ineinander, wie ich mir das erhofft hatte. Um das zu erklären muss man einige Jahre zurückdrehen. Wir schreiben das Jahr 1999 und MOLOTOV gastierten im alten Substage. Im Schlepptau die Chicano-Rapper CONTROL MACHETE. Ich konnte mir damals nicht wirklich ausmalen, was der Abend zu bieten hatte. Im Endeffekt war es aber der absolute Wahnsinn. Die Meute an diesem Tag war regelrecht tollwütig und hüpfte moshend (oder moshte hüpfende, wie ihr wollt)durch den Club. Mag sein, daß dieser Zustand der Anwesenheit unglaublich vieler zugehackter Exil-Mexicaner geschuldet war (man hätte meinen können, im Rheinhafen sei ein Flüchtlings-Schiff aus Mittelamerika eingelaufen)aber auch ohne die wäre es eine grandiose und enthusiastische Stimmung gewesen. Diese Erinnerung drang mich dazu, mir MOLOTOV abermals anzuschauen. Auch jetzt waren wieder viele Mexicanos anwesend, aber dieses Mal waren sicher nicht alles Originale und vor allem waren nahezu alle komplette Normalos ohne irgendwelches Szene-Potential oder dem geringensten Chicano-Style. Scheint mittlerweile Mode zu sein, zu Molotov mit nem Mexico-Trikot zu gehen. Jedefalls war der Laden gut voll und wir (ich + Mädel+ Kumpane)testeten erstmal die Empore aus, um uns das Treiben von oben anzuschauen. Doch daraus wurde erstmal nichts. Auf der Empore waren wir schon, die Sicht war auch super, aber zu einem wirklichen Treiben kam es nicht. Statt auf die Lieder abzugehen, filmten in den ersten Reihen unglaubliche 30-40 Leute mit ihren verfickten Handys!! Ohne Witz, wäre ich da unten gewesen hätte es massig Bruch gegeben. Diese Idioten verdarben die ganze Stimmung und offen gesagt, MOLOTOV taten ihren Teil dazu, denn erstens waren ihre Opener weitestgehend schlaffördernd und zweitens hatten die Jungs an dem Abend den Bewegungsradius einer Bohrinsel. Es dauerte wirklich ewig (schätze so 10 Songs), bis die Meute endlich auftauhte, die Handys verschwanden und zumindest vor der Bühne ganz ordentliche gerührt wurde. Aber da war meine Laune irgendwie schon gesunken. Unterm Strich war das Konzert gerade noch ok, nicht mehr nicht weniger. Meine Erwartungen wurden definitiv unterboten, aber ich denke ein wirklicher MOLOTOV Fan (was ich nicht bin) hatte auch an diesem Abend seinen Spass. Logischerweise gibt es von diesem Konzert massig Youtube-Videos. Aus Protest werde ich aber keines hochladen. Ich hab nix dagegen, wenn man AB UND AN und von weiter hinten Mal ein Video aufnimmt, aber wenn sone Scheisse dermaßen ausartet, daß eindeutig die Stimmung darunter leidet, dann herrscht handlungsbedarf!! Mosher aller Länder, vereinigt euch: DESTROY CELL PHONE FILMERS !

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