Freitag, 1. November 2019

DOG EAT DOG
(20.09.2019, SUBSTAGE KARLSRUHE)

Was war das damals für ein unglaublicher Spass als DOG EAT DOG das Licht der Musikwelt erblickten. Die Musik war voll guter Laune, die Mischung zwischen Metal und Rap traf damals genau den Zahn der Zeit. Außergewöhnliches Detail der Mucke, was hinlänglich bekannt sein sollte, war der Einsatz eines Saxophones. Das passte wie die Faust aufs Auge und untermalte die positive Aura der Band. Ihr größter Coup war natürlich das 1994er Album ALL BORO KINGS, auf welchem noch Gitarrist Dan Nastasi, der den Sound der Band maßgeblich geprägt hatte, mit von der Partie war. Das kann man auch leicht an der Ableger-Combo NASTASEE erkennen, welcher der Gitarrist nach seinem Ausstieg gründete. Definitv wert mal reinzuhören. Jedenfalls waren DOG EAT DOG damals auf der (oder einer ihrer) ersten Europa-Tour und erröffneten für keine geringeren als die damaligen Harcore-Monster BIOHAZARD. Ich war damals auf der Tour, mit dabei waren noch DOWNSET (was für ein Line-Up). Und owohl BIOHAZARD mit ihrer Power und ihren Hits damals unmöglich schlechte Konzerte abliefern konnten, liefen ihnen an diesem Abend im damals altehr- und heute verabscheuungswürdigen Longhorn (ja, ich war damals öfter bei den Kesselfotzen)eindeutig den Rang ab. DOG EAT DOG räumten alles von der Platte ab und ließen für den Hauptact nur noch Krümel übrig. Die Meute tat bei dieser Show ihr übriges und rissen den Laden förmlich ein. Sicher 1.500 Leute hüpften wild durch die Gegend, den geisteskranken Stagedivern war kein Boxen-Turm zu hoch, es war einfach nur perfekt. Auch beim 1995er DYNAMO OPEN AIR waren BIOHAZARD und DOG EAT DOG am Start, weshalb einige unserer Clique damals den Weg ins "ferne" Holland antraten.
Wer dachte, dass DOG EAT DOG bei der Club Tour die Leute zum maximalen durchdrehen brachte, der sah sich in Eindhoven eines besseren belehrt. Den hier lag die Psychopathen-Mosh-Quote sicher bei 10.000 !!! Unfassbar, was da los war. Bei dieser Show erfand olle John Connor auch das eigentliche Crowd-Surfen, in dem er ein Surfbrett auf die Menge schmiss und darauf über fast das gesamte Festival getragen wurde.
Übrigens fällt mir gerade ein, dass ich glaube ich schon einmal einen Blog über ein DOG EAT DOG Konzert schrieb und dabei ebenfalls intensiv auf die glorreiche Historie einging. Bin aber grad zu faul, um nachzuschauen. Wenn dem so war, dann gibg es bei diesem Blog um eine Show in Pforzheim (Kupferdächle), die zwar auch sehr ansprechend war, aber mit nur circa 70 Leuten mehr als enttäuschend besucht war. Das ist dann halt meistens die Quittung, wenn von der Original-Besetzung einer Band nur noch ein oder zwei Leute übrig sind und musikalisch auch nicht mehr viel zählbares veröffentlicht werden konnte.
Deshalb, und nun kommen wir endlich zum eigentlichen Zweck dieses Blogs, deshalb war ich skeptisch, wieviele denn ins Substage kommen würden. Doch da kann ich schon mal die einigermaßen positive Meldung vorweg nehmen. An diesem lauen Spätsommer-Abend zog es circa 400 Fans in die Halle, für mich absolut in Ordnung. Grund für die ordentliche Menge war unter anderem die Ankündigung der Band, das gesamte Album ALL BORO KINGS zu spielen und damit sein 25 jähriges Jubiläum zu feiern. Die Stimmung war von Beginn an gut, es war fast wie ein großes Klassentreffen aus der damaligen Zeit. Und mit dem ersten Song ging der Spass auch gleich los. Die Lieder wurden gefeiert, es wurde gehüpft, gemosht und gelacht.
Der Abend hatte nur einen Haken. Das gefeierte Album ist nur gut 35-40 Minuten lang. Aus diesem Grund streute Connor immer wieder einige Rap-Klassiker ein. Das kam auch sehr gut an, denn DOG EAT DOG zog auch schon damals viele Rap-Fans an und Connor ist ein wirklich ausgezeichneter Rapper. Doch irgendwann war die Platte durch und der Großeteil der Rap-Klassiker verheizt. Und obwohl die Band ankündigte, bereits neues Material zu haben, spielten sie lieber noch einige Punkrock-Covers, was mir ehrlich gesagt dann etwas auf den Senkel ging. Doch so wie es aussah, gefiel auch das den meisten Leuten. Also alle glücklich - alles gut! Bin mal gespannt, was die neue Platte bringen wird. Sicher wird sie nicht an damalige Zeiten anknüpfen können (oder doch?), aber ich freu mich dennoch drauf.
Denn "what it is ... what it was ... and what it always will be" !!!! DOG EAT DOG ist ein Stückchen supergeile Musik-Geschichte!

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