Dienstag, 30. April 2013

LANA DEL REY (25.04.2013 ZENITH MÜNCHEN)

Ja ihr habt schon richtig gelesen. Auch ich bin ab und an auf sone softe Dinger zu finden. Schon seit dem ersten Hit "Video Games" war ich von der Madame hin und weg. Die Wahl des Ortes musste aus termintechnischen Gründen leider auf München fallen, denn das war der einzige Termin, den man frühzeitig buchen konnte ohne mit einem etwaigen KSC Spiel zu kollidieren (Mann oh Mann, ich bein eindeutig Sklave des runden Leders!) Nebenher muss ich natürlich ab und an auch noch was arbeiten und gerade an diesem Donenrstag steckten wir mitten in einer fiesen Umstellung und es war lange unklar, ob ich überhaupt weg konnte. Es klappte dann zwar, aber letztenendes kamen wir erst um halb sechs Richtung bayrischer Landeshauptstadt los. Ganz schön knapp, bedenkt man die verfickte Strecke. Aber ich hätte nicht den Ruf von Evil Knievel, wenn ich nicht mit sagenhafter Geschwindigkeit alle Baustellen, Staus und Zonen-Kolonnen hinter mir gelassen hätte und pünktlich zum Konzert-Beginn in der Halle gewesen wäre. Die Halle war mördergroß, vor allem ewig lang, sicher 150m! Und alles eben und nur Steher. Was also im Umkehrschluss heisst, daß jedes Mädel unter 1,60m (und davon quoll die Halle geradezu über) so gut wie nix sehen konnte. Als die Band begann, hatte man selbst mit eine normalen Körpergrösse Probleme, seine Blicke durch hunderte und aberhunderte von Kameras und Handys zur Bühne durchzuschlängeln. Es war zum erbrechen, wieviele Honks das Intro aufnehmen mussten (obwohl da noch gar nix passierte, denn Lana del Rey war noch gar nicht auf der Bühne). Umso witziger war es dann, als der Hälfte der Volldeppen nach ca. 5 Minuten der Arm einschlief und sie erstmal aufgeben mussten, ohne den Star des Abends überhaupt einmal eingefangen zu haben. Dann kam sie aber endlich auf die Bühne, in ihrer lasziven Art voll morbider Schönheit. Schnell war jedem Konzert-Besucher klar, daß die New Yorkerin tatsächlich so gut singt, wie man es auf Platte vermuten kann.Sie trief jeden Ton mit traumwandlerischer Sicherheit und bewies ein ums andere Mal ihre stimmliche Bandbreite! Ich meine, eines ist klar: die Songs von ihr bringen keine Halle zu kochen, müssen sie aber auch nicht. Es war einfach eine tolle und aufs Eigentliche reduzierte Bühnenshow. Einziges technisches Highlight war die Videoleinwand, auf der immer wieder zu den Liedern passende Videos liefen, allesamt in diesem tristen und verwackelten 60er-Jahre Stil mit einem gewissen Sepia-Touch und dem Anschein, daß es sich um original Super8-Filme handelt, die tatsächlich damals aufgenommen wurden. Diese Video-Technik im Zusammenhang mit den manchmal fast schon melancholisch-verzweifelten Melodien machen Lana del Rey aus. Es wurde auch ohne viel Glamour und ohne lästige Hupfdohlen eine teilweise atemberaubende Stimmung erzeugt. Und diese hätte man dann auch voll und ganz geniessen können, wenn jeder in der Halle genug gesehen hätte und vor allem wenn einen das hysterische Gekreische der Zahnspangen-Generation nicht immer wieder auf den Boden der Halle zurück geholt hätte. Ich würde mir wünschen, ein kleines und intimeres Club-Konzert dieser Frau zu sehen, aber das wird bei ihrem kometenhaften Aufstieg wohl eher unerfüllt bleiben. Alles in allem war es ein gutes Konzert,für welches sich auch der weite Weg gelohnt hatte. Und die Tatsache, daß es nur 75 Minuten dauerte macht es für mich nicht zwingend schlecht. Denn im Gegensatz zu dem Gros der spiesigen Konzert-Spasties ist für mich die Qualität wichtig und nicht die Länge eines Konzertes, oder daß man auch ja genug für sein Geld bekommt.

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